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Donnerstag, 6. März 2025

"Ich komme!"


Wer wissen möchte, wie es mir geht, sollte gern den gestrigen Beitrag lesen. Es hat keinen Sinn, lang über den Gesundheitszustand zu lamentieren. Ablenkung hilft, egal, wie matschig das Kortikoid macht.

Und so lande ich bei'm deutschen Vorentscheid, wer zum Eurovision Song Contest fährt. Der ESC ist jedes Jahr wieder ein Spaß, für mich macht es einfach die extrem bunte Mischung aus Trash, Spaß, Pop und ein bisschen Musik, die tatsächlich gut ist. Deutschland ist in dem Wettbewerb in den letzten zehn Jahren absolut nicht gut weggekommen, so dass wir unseren Platz im Mittelfeld letztes Jahr als Sieg feiern konnten. 

Dieses Jahr treten für Deutschland zwei Österreicher an, die sich Abor & Tynna nennen und deren Song Baller! uns nach oben bringen soll. Wie jedes Jahr wird über die Fairness des Vorentscheids diskutiert; das Publikum hätte wohl lieber den rockigen Beitrag von Feuerschwanz erlebt, aber Stefan Raab scheint sich durchgesetzt zu haben. Falls ja - gut so! Ob man Raab nun mag oder nicht, er ist hochintelligent und bringt eiskaltes Kalkül in die Auswahl.

Ja, irgendwie geht der Song in's Ohr, bzw. der Refrain. Ich will nur hoffen, dass Tynna am Abend des Wettbewerbs gut singen kann. Aber dann ist da natürlich auch immer wieder die Frage der Konkurrenz; so hat zum Beispiel Finnland wieder einmal eine Menge Humor gezeigt und schickt Erika Vikman mit dem Beitrag "Ich komme!" - komplett auf den Sexgenuss geprägt, und ich muss zugeben, das gefällt mir etwas besser als Abor & Tynna. Und das nicht zuletzt wegen des brachialen "ICH! KOM! MÄH!"-Refrains.


 

Mal schauen, wer noch so alles antritt! Schaut Ihr auch?

Freitag, 10. Mai 2024

Steigende Vorfreude

Mit ihr noch viel toller!

Morgen findet das Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest statt. Zum ersten Mal habe ich mir schon im Vorfeld einige der Beiträge angeschaut, Musikvideos und live, und die Prognosen der Wettbüros verfolgt - das alles steigert die Vorfreude und Spannung extrem.

Dieses Jahr schaue ich den ESC wieder zusammen mit der großen Buba. Zu zweit macht es einfach noch mehr Spaß, sich über peinliche Auftritte zu amüsieren und großartige Beiträge zu bewundern. Ich schnappe mir das Klemmbrett und notiere die Punktzahlen, die wir getrennt voneinander den Beiträgen geben, weil es spannend ist zu erleben, ob man richtig oder falsch liegt. Außerdem gibt es Brownies dazu, die mit etwas zu viel Schokolade. Vertrage ich zwar nicht mehr so, aber morgen muss das sein und die Konsequenzen nehme ich dann in Kauf.

Ich bin auch gespannt auf den neuen Kommentator für Deutschland; bisher hat das immer Peter Urban gemacht, mit dessen Art ich eine Hassliebe hatte. Ich habe schon wieder vergessen, wer das dieses Jahr macht, aber er muss in große Fußstapfen treten. Und wie die Show wohl wird?

Der ESC möchte absolut unpolitisch sein - das gelingt nicht immer. Um das Ziel trotzdem zu erreichen, finden sich im Regelwerk Verbote politischer Songtexte und Bühnenshows. So musste in diesem Jahr die Sängerin Eden Golan einige Passagen ihres Songs umändern, um mitmachen zu dürfen. Und wo wir schon bei den Regeln sind: Keine Schimpfworte, deswegen musste auch unser deutscher Beitrag abgeändert werden; "I don't give a shit" war zu explizit. Und: Kein product placement, was für den Beitrag von Windows95man bedeutet, dass das Windows-Logo auf seinem T-Shirt verpixelt wird. Irgendwie irre, dass der Song ausgerechnet No Rules! heißt.

Und wo wir schon bei Eden Golan waren: Sie tritt für Israel an, und erhält völlig unabhängig von der Songqualität Begeisterung und Buhrufe für Israels Rolle im Krieg. Außerhalb der Eventhalle wird demonstriert, denn: Russland wurde wegen der Kriegsinitiative von der Teilnahme ausgeschlossen, und viele Menschen fordern nun, dass auch Israel ausgeschlossen werden müsse. Talk about unpolitisch...

Das alles wird sehr unterhaltsam morgen, und ich freue mich schon sehr darauf, dass wir das Haus und die Nachbarschaft zum Beben bringen ;-)

post scriptum: Meine Favoriten sind Nemo, Bambie Thug, Joost Klein, Baby Lasagna, und ich freue mich trotz stimmlicher Schwächen auf Kaleens "We will rave". Zeit für Par-TAY!

Mittwoch, 3. April 2024

Yip yip yip!


Ich habe zu Ostern ein Geschenk bekommen, das definitiv originell ist und das ich so noch nicht gesehen habe. Ich vermute mal, viele von Euch werden es schon auf dem Bild oben erkennen: Die große Buba hat mir einen der Außerirdischen aus der Sesamstraße gehäkelt. Sie liebt Häkeln und Stricken und kann das auch richtig gut, und als ich dann das Teil mit den Kulleraugen in der Hand hatte, war ich total begeistert.

Zunächst begeistert vom Nostalgie-Flash, der mich überkam, als ich vor meinem geistigen Auge wieder die beiden Außerirdischen sah, die sich gefragt haben, ob ein Telefon eine Kuh sei, und dann das Klingeln nachgeahmt haben, mit großartigen "Gesichts"ausdrücken. Und dann begeistert, weil der YipYip wie ein kleines Körbchen funktionieren kann, es passt genau ein Osterei rein - oder etwas, was einem wichtig und klein ist.

Ich realisiere außerdem gerade, dass es auf dem Foto so aussieht, als hätte der YipYip zwei Antennen, die ihm Licht spenden, so ähnlich wie der Tiefsee-Anglerfisch. Ganz großartig, ich bin begeistert, und so kann ich nachher mit der großen Buba wieder begeistert Monster verkloppen (oder Wände, wir nehmen das nicht so genau).



Mittwoch, 27. Dezember 2023

Tag 149 - Bin ich ein Monster?


vorweg: Dieser Beitrag sollte schon vor Monaten erscheinen. Gestern hatte ich einen ganz tollen Abend mit der großen Buba, und nun kann es losgehen.

Bin ich ein Monster?

An jeder Schule bin ich sofort von einem Großteil aller Schulteilnehmer - Schulleitungen, KollegInnen, SchülerInnen - aufgrund meines Aussehens in eine Schublade gesteckt worden. So sind Menschen nun mal: Die meisten von ihnen glauben, sie könnten einen Menschen aufgrund seines Aussehens richtig einschätzen. Sie sortieren mich in die Schublade "asozial, unerfahren, im falschen Job" und die Tür geht zu.

Diese Tür geht bei vielen von ihnen dann auch nicht mehr auf. Der erste Anblick reicht, man muss noch nichtmal ein Wort gewechselt haben. Zum Glück erleben meine SchülerInnen mich dann in ausreichendem Umfang, so dass nach einigen Wochen ihre Türen wieder aufgehen und sie irgendwann bei never judge a book by its cover landen. Es ist an jeder Schule maximal eine Handvoll KollegInnen gewesen, bei denen die Tür dann doch wieder aufgegangen ist, und es dauert viele Monate, bis dieser Prozess einsetzt.

So sind Menschen nunmal. Das ist eben die story of my life. Und in diesem Jahr ist ein Animationsfilm veröffentlicht worden, der genau diese Story als Kernthema hat: Ausgrenzung, Abneigung, Hass, weil man anders ist. Das hat mich bei'm ersten Ansehen direkt am Herzen gepackt - klar, das ist kein neuer topos, aber er ist so gut umgesetzt worden, dass ich begeistert war. Und wenn ich das richtig sehe, die große Buba auch.

Nimona ist endlich auf Netflix verfügbar. Ein Film, der eine lange Entwicklungshölle hinter sich hat - den Disney gekickt hat, weil sich in einer Szene zwei Männer küssen. Den Annapurna Studios, in der Szene für unkonventionelle kindgerechte Verarbeitung von Themen bekannt, sich zu Herzen genommen und veröffentlicht hat.

Total witzig, wild, anarchisch, mit einem riesigen Herzen. Unberechenbar in seiner Diversität - endlich wird ein LGBTQ-Thema in einem Film für Kinder gezeigt, aber nicht thematisiert - sondern als selbstverständlich behandelt. Multiethnische Rollen, Behinderung, das ist alles drin.

Zum Plot sage ich nur, dass es um einen Nicht-adligen geht, der in die Rittergarde aufgenommen werden soll. Man kann sich denken, dass es um konservatives Denken gehen könnte ("Wir dürfen doch nicht jeden hier reinlassen!"); tut es auch, und gleichzeitig sind so viele progressive Ideen dabei. Nicht umsonst spielt der Film in einem science fantasy-Umfeld: Ritterrüstungen, Pferde, Schlosszinnen, Smartphones, Internet, Laserwaffen.

Ich nehme den Film in meine Schularbeit auf. Absolut empfehlenswert für Jugendliche - und eigentlich noch mehr für Erwachsene, die mal etwas aus ihren festgefahrenen Bahnen herausbrechen sollten. Und ich möchte ihn Euch wärmstens an's Herz legen.

Nimona ist auf Netflix verfügbar.



Freitag, 29. September 2023

Gastbeitrag: Satirische Notizen

Ich würde ihn mir ja gern gönnen...

vorweg: Dieser Beitrag stammt von einer Kollegin, die anonym bleiben möchte. Ich fand ihn witzig und wollte ihn hier gern teilen; vielleicht erkennt ja jemand seine Schule hier wieder. Leider steckt in dem Ganzen eben auch ein (großes) Körnchen Wahrheit...

Lehrer*in werden? Wie eine Stellenbeschreibung eigentlich aussehen müsste...

Was ein*e Lehrer*in beruflich so macht, weiß doch eigentlich jeder, oder? Oder?! Nun ja, die Bundesländer halten sich bei den Stellenausschreibungen allerdings bedeckt, konzentrieren sich auf Qualifikationen und Ausbildung und greifen schließlich zu mehr oder weniger verzweifelten Werbeaktionen: ob „Traumberuf Lehrer" im hohen Norden, "Job mit Pultstatus" im Westen oder der Kampf der Giganten im Süden der Republik mit "superflex" versus "kein Bock auf Arbeit"- so richtig überzeugen kann keiner! Versuchen wir es doch zur Abwechslung mal mit Ehrlichkeit und eine Prise Realität in der Stellenausschreibung...

Das Gymnasium xyz stellt zum nächstmöglichen Zeitpunkt (am besten gestern) ein:
Eine/n Verrückte/n (m/w/nicht divers, die * sind zu anstrengend) mit
Helferkomplex, masochistischen Zügen und naiven Idealvorstellungen;
Qualifikation: fast egal; Wochenarbeitszeit: schauen wir mal

Unser Profil:

Wir sind ein Traditionsunternehmen mit über 1000 Mitarbeiter/innen, von denen sich etwa
90% in der mehr oder weniger freiwilligen Ausbildung befinden. Spüren Sie unsere über
60jährige Erfahrung in jedem herabrieselnden Putzbrocken, platzeffizienten Klassenräumen mit übergreifender Akustik und dunkelgrauen Waschbetonwänden sowie originalgetreuen Lehrmaterialien. Verbringen Sie Ihre Mittagspause in unserem offenen Mehrzweckbereich inmitten tobender Schülerscharen und lauschen Sie dem Wasserplätschern durch das
Flachdach. Unsere Sanitäranlagen für Männer und Frauen punkten durch ihre Existenz.

Das bringen Sie mit:

• sämtliches Arbeitsmaterial, von der Büroklammer über Lehrbücher bis hin zu Kabeln, Adaptern, Boxen; ebenfalls gern gesehen ist persönliches Datenvolumen um Dinge wie die digitale Klassenbuchführung erledigen zu können
• Flexibilität und Improvisationfähigkeit- da Sie mit Menschen arbeiten, läuft hier eh nichts nach Plan, den Sie sich natürlich gewissenhaft gemacht haben und dann ganz flexibel über den Haufen werfen
• Organisationstalent - ob Berge von Formularen, Geld für den Ausflug oder die Suche nach einem Klausurtermin für einen Kurs aus 5 verschiedenen Klassen und zwei Jahrgängen: Sie behalten den Überblick
• robuste Gesundheit (oder zumindest eine große Portion Leidensfähigkeit) - es kann ja schließlich nicht dauernd Unterricht ausfallen, weil Sie sich an unserem großen Viren- und Bakterienangebot hemmungslos bedienen

Das bieten wir Ihnen:

• Teilzeit? -kein Problem!* (*Gilt nur bei Vorlage triftiger Gründe, wie kleinen Kindern oder
pflegebedürftigen Eltern; persönliches Belastungsempfinden zählt nicht dazu!) Solange Sie bereit sind, regelmäßig an Ihrem freien Tag zu Konferenzen in der Schule zu erscheinen, das gleiche Maß an Vertretung wie in Vollzeit zu übernehmen und jedes Schuljahr lastminute
aufzustocken, steht dem Antrag nur noch die bürokratische Hürde entgegen
• absolut flexible Arbeitszeiten an Wochenenden, in den Abendstunden und in den Ferien - machen Sie Ihre Korrekturen, Vor- und Nachbereitung, wann Sie wollen und solange Sie wollen, hauptsache, Sie werden rechtzeitig zum Unterricht fertig
• spannende Dienstreisen mit diversen Herausforderungen, die Sie komplett selbst nach Ihren Vorstellungen organisieren, solange diese in das schmale Budget und den festgelegten Zeitraum passen. Wir bieten dafür eine Verpflegungspauschale, die etwa 1/3 der tatsächlichen Kosten abdeckt (Angebot gilt nur, solange der Vorrat reicht).
• Damit Sie möglichst viele Erfahrungen in den verschiedenen Abteilungen sammeln können, ist bei uns jede Woche eine Vertretungsstunde inklusive
• Ihre Freizeit liegt uns am Herzen! Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Nachmittage und Abende mit spannenden Elterngesprächen,Schülerkonzerten oder der Repräsentation der Schule zu verbringen - wie bei allen unseren Programmangeboten gilt: die Teilnahme ist obligatorisch und erfolgt ohne jede Entlastung

Falls wir Sie bisher noch nicht überzeugen konnten, bedenken Sie bitte
Folgendes:

• Beachten Sie bei der Familienplanung bitte, dass keine Stückelung der Elternzeit möglich ist und ein zeitlicher Mindestabstand zu den Ferien gegeben sein muss. Es ist notwendig, dass Sie Ihre beruflichen Verpflichtungen mit Ihrer Familie in Einklang bringen.
• Ein Sabattjahr ist in der Theorie weiterhin möglich, in der Praxis sind die neuen Bedingungen quasi aber unerfüllbar.
• jede Lehrkraft verfügt bei uns über einen eigenen Sitzplatz und einen Arbeitstischanteil von ca. 50x 50cm. In gemütlicher Atmosphäre nutzen Sie den Fühlungsvorteil bei der Unterrichtsvorbereitung mit den anderen Kollegen.
• Ihnen wird ein digitales Endgerät zur Verfügung gestellt (Schul-Wlan exklusive, support je nach Laune und Beanspruchung der Informatik-Lehrkräfte).

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung inklusive aller Zeugnisse ab Klasse 1!

Sie wollen mehr? - Bewerben Sie sich auch gern auf eine unserer zu besetzenden Funktionsstellen! Das erste Jahr arbeiten Sie für lau (Probezeit), danach zur Zeit auch weiterhin auf unbestimmte Zeit aufgrund eines Planungsfehlers im Haushalt.

post scriptum: Vielen Dank für den Beitrag und viel Nervenstärke für die Zukunft! ;-)

paulo post scriptum: Sorry für das Format, ich habe versucht, das aus einer PDF-Datei zu ziehen. 

Donnerstag, 13. Juli 2023

Zündende Idee


Die Meditation gestern hat mir richtig gut getan, denn irgendwann ist mir eine richtig gute Idee gekommen. Eine dieser Ideen, die mir im Studium ein paar der besten Beiträge (nach meinen Maßstäben) für die Saturnalien eingebracht haben. Es geht um den Abschiedsgruß für die Toni, wenn es denn beschlossene Sache ist. 

Das Problem ist: Dr Hilarius in diesem Zustand ist zynisch. Er würde einen Beitrag schreiben, der in alle Richtungen austeilt, egal ob "verdient" oder nicht. Der alles mit sich runterziehen würde. Und weil das schädlich für mich ist und unfair für alle Anderen, mache ich das nicht, sondern werde die Sommerferien zum Schreiben nutzen. Ich werde die Zeit brauchen, denn das Ding wird zwar nicht lang, ist aber recht komplex konzipiert. Außerdem weiß ich, dass meine Schulleitung mir morgen nicht den Platz einräumen würde, das live zu machen: es gibt bereits ein paar Kollegiums-Verabschiedungen und die KollegInnen haben sich ihre Sommerferien nach dieser für alle harten Phase redlich verdient.

Das Schreiben wird anstrengend, weil dieser Abschiedsgruß zur Abwechslung mal auf meinem Mist wachsen wird. Es ist leicht, eine Nummer von zum Beispiel dem großartigen Georg Kreisler abzuwandeln, auswendig zu lernen und vorzutragen. Das hatten wir an der Toni schon; diesmal soll es etwas Eigenes sein. Ich werde nichts weiter zum Inhalt sagen, aber einen Tipp möchte ich geben, worum es gehen wird - die Freaks unter Euch bekommen vielleicht eine kleine Vorahnung:

Boldrini.

Das Schreiben hilft mir außerdem, meine Gedanken auf etwas Anderes zu fokussieren als auf die Art und Weise, wie seitens gewisser Personen in den letzten Jahren mit mir kommuniziert wurde. "Gewisse" heißt nicht alle, und ich hoffe sehr, dass eine ganz bestimmte Mutter aus der Elternschaft diesen Beitrag liest, denn sie hat mir in den vergangenen zwei Monaten sehr viel Kraft und Rückhalt gegeben, und das, obwohl sie keiner Fürsorgepflicht nachkommen müsste. Im Buddhismus wäre man von ihr begeistert.

Ich freue mich riesig darauf, diese zündende Idee umzusetzen und meinen Kopf auf andere Gedanken zu bringen. Am Ende werdet Ihr diesen Gruß natürlich hier im Blog zu sehen bekommen, wenn Ihr denn wollt, und er wird der gesamten Schulgemeinschaft zugehen. Und auch, wenn die Gefahr besteht, einen Ab-mit-Schaden-Text zu schreiben, wie es mir hier schon einmal passiert ist, und auch wenn sich für mich persönlich die letzten dreieinhalb Jahre wie pure, nervenaufreibende Zeitverschwendung anfühlen (es ist leider so, und die Schulleitung weiß auch, warum), und auch wenn sogar mein Psychiater mir sagt, dass ich bitte Lehrer bleiben soll (und mich das Nachdenken darüber und die Angst vor neuer Ablehnung in einem unbekannten Kollegium Einiges an Kraft kostet), wird es diesmal anders, mit ehrlichem Lächeln und Zwinkern. Und wenn sich dadurch dann jemand angegriffen fühlen wird, sollte dieser Jemand sich im Anschluss einmal fragen, warum das so ist.

Let's go, noch fast leeres Word-Dokument! Ba-DAMM-da. Da-Da-DAMM!

Montag, 26. Juni 2023

Die Diktierfunktion

Erstaunlich sexistischer Aufkleber.

"Moin moin,

bei wem bin euch hat Lara S. Englisch. 

Grüße von ..."

Es muss einfach alles immer schneller gehen, und die Menschen werden schreibfaul (Gehst du Rewe?). Tippen kostet Zeit, und eigentlich will man sich gar nicht darauf konzentrieren müssen. Also benutzt man die Diktierfunktion, die wie Pilze überall aus dem Boden schießt. Bei den Suchmaschinen, Fernbedienungen, Spielekonsolen, you name it.

Eigentlich eine geile Sache, aber ich traue dem Braten nicht. Es ist schon so oft vorgekommen, dass meine Amazon prime-Fernbedienung irgendwelchen Käse vorgeschlagen hat, nach dem Muster: "Der Exorzist." - "Ja, hier habe ich Countrymusik, die auf Amazon prime verfügbar ist." Und jetzt sagt mir bloß nicht, Euch sei sowas noch nie passiert. 

Deswegen benutze ich diese Diktierfunktion gar nicht mehr. Es ist ja nicht nur, dass die blöde Kuh mir dann die Countrymusik anzeigt, sondern sie wird auch direkt abgespielt, und wenn ich auf "zurück" drücke, läuft der Scheiß einfach weiter im Hintergrund. Ich kann mich auf diese Funktion nicht verlassen, und hier kommt wieder der Aspi: Ich habe Angst, dass sie mich missversteht, das ist ein Ungewissheitsfaktor, also bleibe ich bei'm guten alten Tippen.

Ein Gutes hat die Funktion allerdings - sie kann in unerwarteten Momenten willkommenen comic relief bescheren, wie zum Beispiel bei einer Mail aus dem Kollegium. Ich bin vor Lachen (die große Buba sagt Kachen) fast gestorben, nicht zuletzt, weil mir nicht in den Kopf gehen will, wie man statt "von" "bin" verstehen kann. 

Ich geh' Film.

post scriptum: Ich meine mich an gewisse Studien zu erinnern, die einen positiven Effekt von Schreiben auf die Entwicklung des Gehirns postulierten. In einer Zeit, in der Tafelbilder nicht mehr abgeschrieben, sondern abfotografiert werden, frage ich mich, was das irgendwann mit unserer Sprache macht...

Freitag, 11. November 2022

Stilblüten und eine Eins


Korrekturen über Korrekturen. Zehnter Jahrgang, Aufgabe war es, eine Inhaltsangabe zu einer Episode der Twilight Zone zu schreiben, zwei Punkte in der Erzählstruktur zu erkennen und eine Aussage zu bewerten. Da kamen interessante Sachen bei herum:

"Tina work the father to kill."

"The whole family is sitting on the dinner table."

"After the family is done eating her..."

"He finds the doll in her daughter."

"On after dinner agreed the father she get rid of."

"He try with all object to kill, because not success."

und mein Schmunzel-Favorit:

"The mother will the separation, because she denking he sick is."

Aber es gab auch eine beinahe brillante Arbeit:

"In the episode "Living Doll" from the series "The Twilight Zone", released in 1964 and published by Rod Serling, we follow the story of a man called Erich Streator, whose stepdaughter's new doll acts really strange. 

The story begins with Annabelle Streator and her daughter Christie returning home and Christie showing her stepdad Erich the new Doll she got. The Doll can speak and more, but Erich isn't really amused by that. This doesn't changes for the better when the Doll tells Erich that she hates him, when no one else heard it. Since then, every time they are alone together in the room, she acts strange and tells him how much she hates him and wants to kill him.

Erich confronts Annabelle, thinking she is the one controlling the Doll and saying these hate statements, which she denies. Shortly after, he throws the doll away, but then he gets a phonecall from the doll. He discovers that the Doll isn't in the trashcan anymore. When he found the Doll in Christies bed, he decides to destroy her, but somehow he couldn't harm her with his tools. Later, he gives the Doll back to Christie, but in the following nights he hears the sounds of the Doll. While searching for her, he stumbles over the Doll. He falls down the stairs and dies. When Annabelle found him, the Doll starts to talk to her too, saying she shouldn't harm her.

The storys conflict is that the Doll only talks to Erich when he is alone, making him believe his partner is the one who plays her game with him. This makes Annabelle and the viewers question his sanity, because he gets very paranoid and starts to hate the Doll in an obsessed way, which seems insane for those who don't really know that the Doll is actually acting strange. In my opinion, this is the biggest conflict in the story, because if Annabelle would trust him or even know that the Doll is up for no good, they wouldn't argue all the time. Then the relationship between the characters wouldn't fall apart.

The conflict gets solved when the Doll then speaks to Annabelle. This clears the actions of her husband and made her understand. This is also the turning point, revealing that the doll is actually alive and doesn't only goes for Erich, but for Annabelle too. (...)"

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Ich bewundere die Lexik und Satzkonstrukte des jungen Mannes, der diese Inhaltsangabe und Analyse geschrieben hat. Da sind ein paar Unschärfen, aber wir sprechen hier von einer zehnten Klasse, die mit einer Oberstufenklausur konfrontiert wurde. Ich bin begeistert!

Montag, 1. August 2022

"Ich habe gerade meine Couch im Klo runtergespült."


Dr Hilarius: "Ich habe gerade meine Couch im Klo runtergespült."

Die große Buba: "Oh, mittlerweile ist deine Couch auch im Haus meiner Eltern angekommen."

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie erleichternd, befreiend, zufriedenstellend Staubsaugen sein kann. Einfach mal schnell die Wohnung durchsaugen, und auf einmal kann ich wieder den Boden sehen. Ich kann mit gutem Gewissen barfuß herumlaufen, auf dem Holzboden ist das sehr angenehm. Und ich freue mich immer, wenn es im Saugrohr klötert, denn das zeigt mir, dass es sich wirklich lohnt.

Dass ich den Boden manchmal nicht mehr sehen kann, liegt nicht daran, dass überall Müll herumliegt (tut er trotzdem), sondern dass ich mir mit Einzug in diese Wohnung eine Schlafcouch gekauft habe (gut), mit Kunstleder (nicht gut). Diese Couch ist der Mittelpunkt meiner Wohnung, ich verbringe hundertzwanzig Prozent meiner freien Zeit dort. Oft zusammen mit der fetten Schnecke, Filme, Videospiele, Musik, Meditation. 

Kunstleder nutzt sich ab, und irgendwann ist es so dünn geworden, dass es gerissen ist. Seitdem fliegen ständig kleine schwarze Fetzen durch die Wohnung. Das stört mich nicht weiter, aber hin und wieder ist es schön, das alles aufzusaugen und einen Tag freien Boden zu genießen.

Diese Fetzen sind wirklich überall, und so ist neulich auch einer im Klo gelandet, so dass ich der großen Buba schreiben konnte, dass ich meine Couch im Klo runtergespült habe. Das ist wie ein running gag zwischen uns, und natürlich ist auch sie nicht gegen die Fetzen gefeit - so dass meine Couch mittlerweile ein paar Häuser weiter gelandet ist.

Es wird mal Zeit für eine neue Couch, und bis dahin muss ich aufpassen, dass ich die jetzige nicht aus Versehen aufesse.

Donnerstag, 7. Juli 2022

Popcorn an der Kinokasse


Der Blogtitel klingt eigentlich gar nicht so ungewöhnlich - viele Menschen kaufen sich an der Kinokasse Popcorn. Aber der Zusammenhang ist hier ein ganz Anderer: "Popcorn kann an der Kinokasse abgeholt werden!" dröhnt es durch die Lautsprecher, und zwei besorgte Eltern holen erleichtert ihr Kind an der Theke ab. Ja, das Kind heißt Popcorn.

Das ist eine fiktive Szene, aber nicht allzu abwegig. Wann immer ich garantierten Lachspaß haben möchte, gebe ich bei Google "abgelehnte Vornamen" inklusive Jahreszahl ein, und da findet man die verrücktesten Vorschläge, die Eltern ernsthaft dem Standesamt vorgetragen haben. Es gibt da draußen tatsächlich Eltern, die ihr Kind Popcorn nennen wollten.

Ich habe vor einem Jahr darüber geschrieben, dass Elon Musk sich einen unmöglichen Vornamen für eines seiner vielen Kinder überlegt hat. Mittlerweile hat übrigens eines seiner Kinder offiziell gender und Namen gewechselt. Ich bin stolz auf das Kind, und ich hoffe, dass Musk das sauer aufgestoßen ist. Und ich kann ihm noch nichtmal wirklich böse sein - er ist auch Aspi, und die haben nun mal völlig verquere Ideen, und wenn man so viel Geld hat wie er, dann setzt man das auch um. 

Nun schreibe ich also ein Jahr später wieder über Vornamen und werde das wohl auch weiter tun, denn das menschliche Gehirn ist ein niemals versiegender Springquell an Wortkreationen. Da wurde diesmal zum Beispiel auch der Name Fatlinde aufgelistet. Ist das englisch gemeint? Quasi wie FETT-linde? Das arme Kind! Buba und ich können uns über sowas amüsieren, und welch' Wahnsinn treibt Eltern dazu, ihr eigenes Kind Störenfried nennen zu wollen? Muss wohl ein AfD-Kind sein, denn die wollen ja gerne stören, wo sie nur können. Und bei'm Namen Westend habe ich mich zwar innerlich gefreut, aber mich gefragt, warum sie das Kind nicht gleich Hauptbahnhof nennen wollen. 

Ihr merkt, ich hatte heute Magenkrämpfe vor Lachen. Es funktioniert - immer wieder!

Donnerstag, 16. Juni 2022

Mit dem falschen Bein aufgestanden


Gibt es da nicht diese Redewendung? Wenn an einem Tag fast nichts klappt? Mir geht da wieder der Passierschein A-38 durch den Kopf, und mein Telefonathorror hat sich mal wieder selbst bestätigt: Ich erreiche den Arzt nicht. Nicht unter der Nummer, die er mir gegeben hat, nicht unter der anderen Nummer, die ich heute erfahren habe. Da ist ernsthaft eine kleine Panikattacke an mir vorbeimarschiert und ich habe es nochmal per Mail versucht, diesmal von meiner Schuladresse aus, vielleicht landet die nicht im Spam. Und morgen früh versuche ich es noch einmal per Telefon, bevor ich mir dann ein paar mündliche Prüfungen anschaue.

Dann der Gedanke, dass ich heute nochmal gern die Pizza mit dem Käserand hätte. Nebenbei ist es interessant zu bemerken, wie sehr die Marken ihre Artikel auf Englisch trimmen - Stuffed Crust, Salted Caramel, Salt & Vinegar, die Liste kann man sehr lang weiterführen. Die deutsche Sprache könnte dabei ein bisschen verloren gehen, wobei "Pizza mit gestopftem Rand" nicht unbedingt marketingtauglich ist.

Also fahre ich in's rewe-Zenntruwah, die haben diese Pizza immer vorrätig. So gehe ich die gefühlten vier Kilometer Weg durch Süßes und Ungesundes und lande in der Tiefkühlecke, und finde... nichts. Alles leer. Stopfpizza leer. Fischstäbchen leer. Pfannengerichte leer. Finderfood leer. TK-Gerichte leer. Ich habe die Tiefkühlecke im Center noch nie so ratzekahl leer geräumt gesehen, und aus Neugier habe ich eine Angestellte gefragt, ob der Tiefkühllaster ausgeblieben ist - wird wohl so sein, erklärt sie mir, und dass es noch sehr viel mehr Lieferschwierigkeiten zu geben scheint. Mein Gehirn denkt frei-assoziativ gleich an den Ukraine-Krieg und macht dicht. 

Ab nach Hause. In Sicherheit. Mit der letzten Schachtel Fischstäbchen, die im Regal zu finden war. Manchmal könnte man sich einbilden, es gäbe so etwas wie schwarze Tage (an denen man mit dem falschen Bein aufgestanden ist).

Aber das ist natürlich Unsinn, versichern mir Buddha und gesunder Menschenverstand. ;-)


Sonntag, 12. Juni 2022

"Reclaiming my time."

Ein echtes Schlachtschiff: Katie Porter

Als Teenager hätte ich im Leben nicht gedacht, dass mir Politik einmal soviel Spaß machen würde. Und heute sitze ich da und verfolge MSNBC und C-Span und feiere meine eigene kleine Party. Aber von Anfang an.

Es gibt ein paar amerikanische Politiker, die mir sehr sympathisch sind und denen ich gern zuhöre, zum Beispiel die SenatorInnen Elizabeth Warren, Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez ("AOC"). Ich mag ihren bissigen Stil, und wie sie es schaffen, in den Anhörungen den Finger immer direkt in die Wunde zu legen und keine deutliche Sprache scheuen, wenn sie die Tricks und Betrügereien von Politikern und Geschäftsführern (CEOs) auf's Tapet bringen (maskulinum, weil es - leider - zum allergrößten Teil Männer sind, die Mist machen).

Nun gibt es seit ein paar Jahren eine freshman congresswoman, eine neugewählte Kongressfrau, die ordentlich auf den Putz haut. Ich dachte bei Katie Porter erstmal nichts Besonderes, schien eine unauffällige Dame zu sein, aber wenn sie in den Anhörungen den Mund aufmacht, dann werden die Angehörten schnell ganz klein: Sie ist immer extrem gut vorbereitet, sie befolgt eine goldene Regel ("Stelle niemals eine Frage, auf die du die Antwort nicht weißt") und sie macht sehr schnell klar, wer hier das Sagen hat.

Und das ist im Kongress ganz genau festgelegt: Jeder Abgeordnete hat das Recht auf fünf Minuten Rede und Fragen an den Angehörten. Weil das auf die Sekunde genau abgemessen wird, ist es their time, ihre Zeit; das bedeutet, dass Katie Porter und jeder andere Abgeordnete mit diesen fünf Minuten machen darf, was sie will.

Nun wissen wir, dass einige Politiker und CEOs pikanten Fragen gern ausweichen, sei es mit Platitüden oder ausweichend-aufgeblasenen Antworten a la "Vielen Dank, Kongressfrau, für diese Frage, und zuerst einmal muss ich ihnen mein Kompliment aussprechen, wie sorgfältig sie diese Sitzung vorbereitet haben blablablablablabla..." - das Ziel ist es eindeutig, die fünf Minuten Redezeit möglichst selbst zu füllen, damit so wenig bohrende Fragen wie möglich kommen.

Es gibt allerdings eine Redeformel, die das verhindern soll: Reclaiming my time. Übersetzt in etwa "Ich fordere meine Zeit zurück!" oder "Seien sie still, sie weichen aus, sie reden Unsinn, sie stehlen mir meine Zeit." Als "anständiger" Angehörter stoppt man dann sofort seine Antwort. Manche sind allerdings so dreist, dass sie ununterbrochen weiterreden, und dann sogar der Kongressperson Unverschämtheit vorwerfen dafür, dass sie nicht ausreden dürfen. Sie sind damit im Unrecht.

Ich finde es so herrlich, wie sinnvoll, wie stringent und gnadenlos Katie Porter davon Gebrauch macht und man dann das dümmliche Gesicht des Angehörten sieht. Wer das einmal erleben möchte, für den gibt es zwei kurze Videos - einmal Maxine Waters im Gespräch mit dem damaligen Finanzminister Steven Mnuchin (unter Trump), der sie dann anpampen möchte, aber direkt zurechtgewiesen wird (00:40-04:00 [ein besonderer Genuss ist ihr gebetsmühlenartig wiederholtes "reclaiming my time" inklusive Blick bei 02:30] - she kills me EVERY time!):


Und einmal eben jene Politiker grillende und Geschäftsführer durch die Mangel drehende Katie Porter, die ich mittlerweile auf Youtube abonniert habe, weil sie mich auch weiterhin an gute PolitikerInnen glauben lässt (auch die Kommentare darunter lohnen sich):


Und mir macht es wirklich Spaß, das zu beobachten. Hätte ich niemals gedacht, aber das ist genau meine Art von Humor, wenn diesen Labersäcken endlich mal das Maul gestopft wird. Hätte ich selbst gern so manches Mal in meiner Zeit im Kieler Studierendenparlament gesagt. Und falls Ihr mich nun zutexten wollt:

Reclaiming my time. Hier gibt's jetzt Videospiele.

post scriptum: Ja, ich bin mir bewusst, dass niemand sonst das witzig findet. Aber wisset Ihr, dass ich hier gerade mit Magenkrämpfen bei einem Lachanfall fast gestorben wäre. Die große Buba kennt das, das ist schon kein Lachen mehr, sondern ein Pfeifen aus den letzten Löchern. Äi käi äi es geht mir heute gut.

Sonntag, 13. März 2022

"Spiegelung Maske" auf Steroiden

Das war ja noch einigermaßen verständlich...

Nach dem etwas sentimentaleren Brief an... vom Freitag kommt heute mal wieder etwas Leichtherziges, das vermutlich nur die große Buba witzig finden wird. Vielleicht noch Herr Leinhos, denn der hat mir damals von einem Manga-Charakter erzählt, ein Mann mit dem Namen Frau. Ja, es geht um japanische Namen.

Spiegelung Maske. Ich habe es.

Dieser Satz aus dem Videospiel Project Zero hat der fetten Schnecke und dem alten Frettchen damals geholfen, etwas comic relief in ein Horrorspiel hineinzubringen (interessant: Wenn ich diese Sachen allein spiele, fällt mir sowas überhaupt nicht auf, dann gehe ich bierernst an die Sache heran. Meistens. Gestern nicht.)

Die japanischen Kanji (Schriftzeichen) eines Namens haben alle ihre eigene Bedeutung, deren Gesamtbedeutung man sich dann zusammendenken muss. Bei "Spiegelung Maske" dürfte das nicht so schwer sein, und die Übersetzer hätten da ruhig etwas kreativer sein können. Anderes Beispiel: Die japanische Achterbahn Takabisha, deren einzelne Kanji in etwa "hoch fliegen Wagen" bedeuten.

Meistens kann man sich da etwas zurechtbasteln. In der Atelier-Videospielreihe sind diese lustigen Namenskreationen an der Tagesordnung, und ich kann mir etwas denken bei der Alchemiezutat (in der englischen Sprachversion) "Kranke Cocktail" oder "Straight Baum", vor allem, wenn noch ein kleines Bild dazu gezeigt wird. Hin und wieder - relativ selten - kommen dann aber Gegenstände, die sich absolut nicht erschließen lassen, und ich bitte jetzt Herrn Leinhos und die große Buba um Erklärung für

Abgrund Schüler

und gemeint ist damit ein Alchemiegegenstand, der aussieht wie ein Auge. Ich bin für sieben Minuten aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen, bevor ich gemerkt habe, dass ich Abgrund Schüler dringend für eine neue Formel brauche.

...und dann denkt man immer, schräger geht es kaum, aber nach drei Stunden Daddelei habe ich einen Gegenstand bekommen, der aussieht wie ein Blumenstrauß, und der heißt

Zersetzend Wolf

und ich kann nicht anders, als den Spültod zu sterben. Los Leute, setzt Eure Linguistik-Power ein und erklärt mir das!

Donnerstag, 13. Januar 2022

Ich feier' Anime. ... ?


Da zeigt sich mal wieder, wie egal es mir ist, was Schüler so über mich denken und reden: Ich hatte mich sowieso schon gewundert, warum so viele Schüler mich fragen, ob ich Anime mag. Selbst in mir völlig fremden Klassen in einer Vertretungsstunde werde ich gefragt. Heute hat mich dann eine Schülerin gefragt, ob ich [Hier Namen einsetzen] kenne. Ich sage ihr, dass ich davon noch nie gehört habe, und sie ist total überrascht.

"Waaaaaas? Wie kann das sein, sie feiern doch Anime!"

"Ähm...  also es gibt ein paar Anime, die ich toll finde, aber ich würde nicht sagen, dass ich sie feiere..."

Und ich erkläre ihr, dass ich Ghost in the Shell, Akira, Chihiros Reise ins Zauberland, Prinzessin Mononoke und Paprika toll finde - und frage nun doch endlich mal nach, wieso Schüler auf die Idee kommen, ich könnte Anime mögen. Genauer gesagt, dass ich Anime "feiere".

Youtube. Natürlich. Ich nutze Youtube, um alles Mögliche hochzuladen, nicht zuletzt Videobotschaften an Kollegen und Schüler. Dadurch kennen sie meinen Youtube-Kanal und sehen, was ich da sonst noch hochlade, und jetzt könnte die große Buba anfangen, zu wackeln und kichern: Sie ist noch nicht ganz so weit, Videospielwelten ganz allein zu erforschen. Das ist immer noch ein Partnerevent mit mir. Und wann immer ich in einem Spiel, das wir nicht zusammen spielen, eine Szene finde, die unserem Humor entspricht, nehme ich ein kurzes Video auf (die PS4 kann das ganz praktisch) und lade es bei Youtube hoch, damit die fette Schnecke was zu kachen (sic) hat.

Und so findet man da kurze Clips von übertriebenen Gay-Stimmen, missverstandener Sprachausgabe und vor allem ungewöhnliche Brüste. Ja. Aus irgendeinem Grund machen sich viele Spieledesigner einen Spaß daraus, den Brüsten ihrer weiblichen Charaktere unnatürliches Verhalten zuteil werden zu lassen - da wackeln die Titten einfach mal von selbst oder fallen herunter. Ja, da erinnert sich die große Buba an die Königin der Unterwelt in einem Spiel, die immer, wenn sie sich zur Seite gelehnt hat, ihre rechte Titte nach unten geklappt hat. 

Das ist ein herrlicher Spaß, und oft tauchen solche Szenen eben in Spielen im Anime-Stil auf (Tales-Reihe, Dragon Quest-Reihe, Atelier-Reihe und viele mehr). Also finden die Schüler diese Clips auf meinem Kanal und leiten daraus ab, dass ich total auf Anime abfahre.

Irgendwie fand ich die ganze Episode witzig und gönne den Schülern ihren Stalking-Spaß.

Ich wiehbe meinen Beruf!

Freitag, 7. Januar 2022

Der Untergang der Schokoberliner

Alas, I knew him well...

Es war einst in einem anderen Land, weit vor unserer Zeit, als einfach jeder Mensch glücklich war. Männer und Frauen waren glücklich, Kinder und Alte waren glücklich, Schwule und Lesben waren glücklich, Behinderte waren glücklich, Gesunde und sogar Kranke waren glücklich. Sie alle hatten eines gemeinsam: Sie lebten unter der Herrschaft der Schokoberliner.

Seitdem zum ersten Mal ein Mensch in dieses frittierte Wunder gebissen hat und den unbeschreiblichen Segen der Nuss-Nougat-Füllung erlebt hat, ging es mit diesem Land nur noch bergauf. Innerhalb von Minuten konnte ein Schokoberliner jeden Menschen zum Lächeln bringen, zum verträumten Seufzen, zum Strahlen oder dazu, dass sich seine Zähne im Mund auflösen.

Die Schokoberliner hatten unter sich einen zu ihrem Herrscher auserkoren, der war noch praller und runder als sie, und war von allen Seiten glasiert und mit Zuckerstreuseln bedeckt. Er war bis zum Rand mit Nougatcreme gefüllt, so dass diese schon fast zum Füllloch herausplatzte. Ehrfurchtsvoll wurde er von den Menschen "Schoko-Zuckerschock-Bombe" genannt, kurz SZB. Es ging der Mythos, dass wer auch immer in SZB beißt, sofort durch den death by chocolate sein Leben verliert. Kein Sterblicher würde je die zweihundert Milliarden Kalorien überleben, die nur ein einziger Bissen von SZB enthielt.

Die Menschen verehrten und fürchteten also die Schokoberliner. Sie wurden allesamt glücklich, und sie wurden allesamt fett und träge. Denn sie hatten nicht bemerkt, dass die gerissenen Schokoberliner irgendwann ganz von allein in ihren Rachen rollten. Kein Mensch musste mehr zum Bäcker gehen, die kleinen Schokoklopse rollten durch jede noch so kleine Nische, jeden noch so schmalen Geldbeutel und jede noch so sorgfältig geplante Diät weiterhin direkt in den Magen und in das Herz der Bürger. 

Ja, die Bürger waren allesamt glücklich. Und fett. Aber sie waren nicht frei - sie hatten sich von den Schokoberlinern vollkommen abhängig gemacht, und niemand bemerkte es, sie alle wurden weiter randvoll mit Nougatcreme gestopft. Kaum ein Mensch konnte sich noch bewegen, und noch immer rollten die kleinen Monster durch jede Bäckerei des Landes, und sie schienen sich wie die Heuschrecken über das Land zu ergießen, wenn die Weihnachtszeit kam.

Doch dieses Weihnachten sollte alles anders kommen. In einem nicht näher bekannten Ort stand ein großer kleiner Mann auf, mit einem krummen Finger und ganz in schwarz gekleidet, und rief seinen Mitmenschen zu: "Nennt ihr das etwa Glücklichsein? Vollstopfen und dann selig grinsend in ein Fresskoma fallen? Wie könnt ihr nur so leben!" Doch niemand nahm ihn ernst, denn während er diese Worte sprach, pulte er mit seinem Finger noch bunte Zuckerperlen zwischen seinen Zähnen hervor, und in seiner rechten Hand hielt er einen Sack, aus dem geschmolzene Nougatcreme tropfte.

"Ja", rief er, "auch ich hatte einst kapituliert vor der Übermacht der SZB, aber ich werde mein Leben wieder in meine eigene Hand nehmen!" Entschlossen holte er einen Schokoberliner aus dem Sack und biss hinein. Es dauert keine zehn Sekunden, bis sich sein Gesicht in ein seliges Lächeln wandelte. "Verräter, du bist doch auch nicht besser als wir!" schallte es ihm aus den Häusern entgegen... doch dann warf der schwarze Mann den Rest des Berliners auf den Boden und stampfte mit seinem überdimensionierten Kindersarg-Stiefel darauf. 

"Schaut! Es ist möglich, sich zu wehren - ich habe es gerade eben geschafft! Man kann NEIN sagen - und ich werde euch dabei helfen, indem ich eine Bäckerei öffne, die ab Februar keine Schokoberliner mehr führen wird. Nur so können wir uns vom Nutella-Joch befreien."

"Das sagst du so leicht, das ist ja ein schöner Plan für die Zukunft, aber es liegen noch tonnenweise Schokoberliner in unseren Häusern herum, viele davon schon auf dem Weg in unseren..." - mehr konnte er nicht sagen, da sich ein weiterer Schokoboller von selbst in seinen Mund gestopft hatte.

"Ich werde einen Weg finden, diese Abermillionen von tollwütigen Schokoberlinern zu vernichten! Habt ihr von dem Gerücht gehört, dass es irgendwo in einem verborgenen Tal eine große Buba geben soll, wie ein Trichter, in den die Berliner rollen, ohne dass jene Buba jemals platzte? Niemand hat je einen Beweis dieses Wesens gesehen, aber in den Geschichtsbüchern ist von einer Frau die Rede, die einsam den Kampf gegen eine Sturzflut aus Zimtsternen geschlagen haben soll. Wenn dies die Buba ist, dann werde ich sie finden und unsere Welt retten!"

Fortsetzung folgt ausnahmsweise mal nicht; ich habe diesen Beitrag vor knapp einem Jahr geschrieben und unveröffentlicht gelassen. Es kam einfach kein kreativer Funke auf, ihn fertigzuschreiben. Anlass war die Ankündigung der Bäckerei unten an der Kreuzung, dass Schokoberliner ab Februar nicht mehr im Sortiment sind - zum Glück! Die Teile sind absolut gnadenlos schlonzig, und das musste ich einfach literarisch verarbeiten.

Samstag, 18. Dezember 2021

Schlittenfahrt


Heute lief im Supermarktsender die Zeile "...it's just the weather for a sleigh-ride together with you!" Daraufhin musste ich mir vorstellen, wie die große Buba und ich auf einem Schlitten den Berg runterrodeln (wollen). There you go:

"Geh' weg, ich weiß nicht wo ich mich hinsetzen soll, dein Fett verdeckt alle Festhaltemöglichkeiten, Fhotz-HÄH!"

"Dei-DHÄH! Möchtest Du lieber, dass ich hinten sitze?"

"Ohklott, bloß das nicht, das überwehbe ich nicht, wenn du über mich drüber rollst."

"Na also. Hier, halt' mal die Einkäufe, ich wollte nur Weichspüler holen, und plötzlich waren fünf Kilo Kekse in der Tüte."

"Was, diese riesige Tüte soll ich dabei festhalten??"

"Nein, alter Mann. Diese PFÖMPF Tüten sollst du dabei festhalten, ich brauche ja schließlich auch einen Hauptgang heute Abend."

"Wenn wir das hier überleben. Hast du den Katastrophenschutz alarmiert?"

"Pomsa, wir sind hier auf einem kleinen Hügel irgendwo in Hassee. Was soll schon passieren?"

"Dein Wort in Khlottis Ohr. Hier, klemm' die Taschen irgendwo drunter fest."

"Oh ich glauwäsgeradethöäarcht, ich hab' Schnee in den Schuhen!"

"Ja. Nimm' mir bitte die Tüten ab, mein Arm bricht gleich durch."

"Die habe ich neulich online gekauft, waren eigentlich ganz schick, aber ich glaube, ich muss die zurückschicken, die sind eine oder vier Nummern zu groß."

"Buba. Mein Arm."

"Und schau mal, hier, das Logo ist fast abgebrochen. Eigentlich sollte ich die zurückschicken."

"Meine heißgeliebte WonneTonne, ich sterbe hier unter Kekstüten, kannst du jetzt BITTE d-"

"Ieh, wie eklig, jetzt sind auch die Socken völlig durchnässt, ich hab' keine Lust mehr, ich will nach Hause."

"...rrrgghhhhh... ...hhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh..."

"Natürlich, du spülst dich wieder zu Tode, wenn ich was falsch mache, dabei ist das meine Aufgabe, zu kachen, wenn du in den Videospielen stirbst."

"Ich STHÄRBHEHÖÄABAH!!!"

"A a a a a a a, a a. a? A a a a a a a a. tot. Dann fahre ich eben ohne dich."

Und so kommt es, wie es kommen muss, die große Buba schiebt den Schlitten an, und grazil wie ein Elefant und ein klappriger Klingelopa setzt sich der Schlitten mit uns in Bewegung. Vielleicht hätten wir vorher die Piste checken sollen, aber nein, wer kümmert sich schon um solche Details.

"Ooohhh, rechts, ein Eichhörnchen!"

"Titte, ich habe eine Tasche verlo-"

"Ruhe, ich will das beobachten, wir sind noch so schön langsam, mein FitBit zeigt mir gerade 1,7 km/h an."

"Aber deine Kek-"

"Hó Käks. Du musst sowieso mal wieder deine Cookies backen. Und jetzt geht es los!" 

"Mach langsamer, da vorne fährt eine Kuh!"

"Blödsinn, das ist nur eine fliegende Regentonne. Isch-HOAH!"

"Kuh, Regentonne, ein Kind, ein Tuch, ICH FAHRE, und zwar VIEL zu schnell!"

"Huuuuuiiiiiiiii!"

"PlaplaplaPLAHTSCH!" Und da vorne taucht ein Stein auf.

"Oh, da liegt eine Fettpizza!" 

Sagt sie, klappt die rechte Titte über die Schulter und lehnt sich nach links raus, um sie einzuatmen. Die Pizza. Ein Fehler. Der Schlitten neigt sich zur Seite, meine beiden letzten Titten fliegen mir aus der Hand, ein Keksregen verteilt sich über die Schneelandschaft und erschlägt ein Reh, und eine Ente. Quak. Aber das höre ich schon nicht mehr, denn wir sind gestürzt und liegen im Schnee begraben.

...sollte man meinen, aber wir potern weiter, und der erste Schnee bleibt an uns haften, und so wird aus einer Kugel mit einem Skelett darum ein Schneeball und schließlich eine Schneelawine, dat kann niehch jedah! Mitte viele Kühe da! Oder eine Fettlawine, denn meine vier Tüten mit je zwanzig Kilogramm Streukäse aus dem Großhandel habe ich sicherheitshalber an meinen vierten Zähnen festgebunden, denn die hol' ich aber so vor, wie iech dat brauche!

Und Hassee erleidet diesmal ein anderes Schicksal. Ja, wieder geht die große Katastrophen-Alarmsirene los, die aus irgendeinem Grund nach meinem Einzug hier installiert wurde und bei unerklärlichen Phänomenen wie einem Sturm aus Zimtsternen, einem Höllenschlund unter dem Fließband an der Kasse oder einem Schwarzen Loch an der Schnellkasse zuverlässig ihren Dienst tut. Auch heute, und so schaffen es die leid-, spül-, klöter- und trasherprobten Bewohner des Viertels, rechtzeitig in sicherere Städte zu fliehen. Zum Glück!!!

...mehr Essen für uns.

post scriptum: Oh, sollte das da oben "Tüten" statt "Titten" heißen? Bilde Dir deine eigene Meinung. DGB, meine Wohnung und die Nachbarn warten auf Dich, ich höre schon das Beben!

Donnerstag, 25. November 2021

Brainfood per Post


Das hat mir den gestrigen Tag extrem aufgewertet: Ich hatte zweien meiner Lerngruppen die Aufgabe geschickt, mir Briefe auf Englisch zu schreiben, zum Beispiel unter Verwendung von Adjektiven und Adverbien, weil das in einer Gruppe gerade Unterrichtsthema war. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass sie das wirklich machen, oder zumindest nicht davon, dass sie mir tatsächlich einen Brief per Post zukommen lassen, und tatsächlich kamen gestern und heute einige Mails an mit den Botschaften der Kiddies, über die ich mich wirklich gefreut habe.

Gleichzeitig fand ich gestern aber auch einen großen Briefumschlag vor meiner Tür, den der Postbote mitgebracht hatte, und darin waren tatsächlich knapp zwanzig einzelne Briefe aus meinem Kurs in Neun; die Vertretungskollegin hat diesen Arbeitsauftrag mit den Schülern umgesetzt, und diesen Briefumschlag zu öffnen und die Texte zu durchstöbern, das hatte etwas von Entdeckungsreise.

Ich bin ja davon überzeugt, dass man sehr interessante Dinge über seine Schüler herausfinden kann in kreativen Schreibaufgaben, die möglichst offen und themenungebunden formuliert werden - so kann jeder bewusst oder unbewusst Einiges von sich in diesem Brief mitteilen. Ein paar der Nachrichten möchte ich hier posten, weil sie so richtig schön programmatisch für diesen Kurs sind und mich zum Strahlen gebracht haben (wie natürlich auch alle hier nicht abgebildeten Briefe).



Da war zum Beispiel eine Rückmeldung zum Spielprojekt dabei; das hat mich gefreut, allerdings bin ich bei sowas immer lieber etwas zurückhaltend, mit dem Gedanken "Wartet lieber, bis wir damit durch sind, vielleicht geht das in eine für Euch blöde Richtung" - und trotzdem tut es gut, sowas zu lesen!



Das hier dürfte der enigmatischste Brief gewesen sein; Handschrift kombiniert mit Textknappheit lassen vielleicht Rückschlüsse auf autistisches Verhalten zu? Natürlich habe ich gerätselt, was es wohl mit dem riesigen Auge am Himmel auf sich haben könnte - die Antwort kam eine Weile später; die Kiddies konnten in Grüppchen bis zu drei Schülern zusammenarbeiten und mein BrainSquad hat sich zusammengetan - drei Schüler des Kurses, die allesamt sehr faszinierende (weil ungewöhnliche) Hirnstrukturen haben. Einer hat dieses Bild gemalt, im zweiten Stand im Brief unter anderem der Satz "we are watching you ALWAYS", ob das eine Anspielung an George Orwell war? Und Nummer drei in diesem Team hat dann folgenden Brief geschrieben, eine interessante Variation eines Genesungswunsches:




Eine der stärksten Schülerinnen des Kurses hat einen anspruchsvolleren Brief erstellt (oben), als ich ihn in einer neunten Klasse erwartet hätte - wobei abzusehen war, dass sie sich die Aufgabe etwas herausfordernder gestaltet. Ich war jedenfalls beeindruckt!

Darüber hinaus gab es auch Poesie mit Augenzwinkern und einen kleinen Cartoon, so dass dieser Brief insgesamt wie eine Wundertüte war und mir viel gedankliches Reisegepäck für die Meditation mitgegeben hat. Großartig! Hoffentlich kann ich bald wieder in die Schule und ihnen persönlich dafür danken ;-)




Donnerstag, 11. November 2021

Eine etwas andere Black Story


vorweg: Ich habe im Internet neben den Klassikern ("Romeo und Julia tot auf dem Boden, Teppich nass" - "(Albatross- oder) Leguansteak" - "Schachspiel, der Gewinner erschießt sich" und so weiter...) eine Black Story gefunden, die ich noch nicht kannte und die richtig gut klingt. Ich muss sie mal mit einer Klasse ausprobieren. Wichtig ist, dass man das mit einer Lerngruppe macht, die schon einige Black Stories gelöst hat und das Prinzip kennt!


The Cave - an unusual situational puzzle

A woman enters a cave and sings a loud song. She then picks up an object and dies. Why? 

(scroll down for the solution)


















The solution: There is no solution to this story. You answer every question alternating between YES and NO. At some point one of the students may realize this pattern - but by then you will have heard some amazing theories and stories. That is the objective of this story: Let the students be as creative as possible; there is no end to this and you can have lots of fun. 

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Guilty Pleasure Two


"You sneaky little beyootch!"

Wenn ich mir einen neuen Film anschauen möchte, überprüfe ich vorher immer den Kritikerspiegel auf rottentomatoes.com. Immer. Ich weiß nicht, ob das ein Aspiding ist, aber ich habe Angst davor, mit einem schlechten Film meine Zeit zu verschwenden. nota bene: Mir ist bewusst, dass mir auch ein von der Kritik hochgelobter Film absolut nicht gefallen könnte. Kommt allerdings wirklich sehr selten vor. Und mir ist auch das Pendant bewusst - dass mir ein schlechter Film richtig gut gefallen kann. Darum geht es heute.

Ich bin über irgendwelche Filmempfehlungen ("Kunden schauten auch...") auf Happy Deathday (2017) gekommen. Ich schaue mittlerweile kaum noch Slasherfilme, weil sie mich nicht reizen, und so habe ich den Film nicht geschaut. Die Fortsetzung aber, Happy Deathday 2 U (2019), hat eine Science Fiction-Komponente, und das hat mein Interesse geweckt. Auch, dass der zweite Film auf RogerEbert.com besser bewertet worden ist als der erste. 

Die Prämisse beider Filme ist simpel - Scream meets Groundhog Day: Eine Studentin wird an ihrem Geburtstag ermordet, wacht morgens auf und erlebt den Tag immer wieder. Klang irgendwie überhaupt nicht reizvoll für mich - aber der zweite Teil geht an die Frage, wodurch dieser Effekt ausgelöst worden ist. Natürlich nicht ernsthaft: Beide Filme haben FKS12, weil es Komödien sind und die Morde nicht ausführlich gezeigt werden. Okay, die Erklärung für das Deja Vu ist komplett hanebüchen, und letztlich war der Film unterhaltsam, aber nothing to write home about. 

Warum also landet das Teil nun doch hier im Blog? Weil ich mir nun doch einfach mal den ersten Teil angeschaut habe und am Ende begeistert war. Nicht Arrival-begeistert, aber ich habe viele gute Dinge an dem Film entdecken können. Zum Beispiel, dass der Film sich selbst als extrem dumm darstellt, aber ein cleverer Twist am Ende relativiert das Ganze dann wieder und es zeigt sich, dass tatsächlich ein Plot vorhanden ist. Mir gefällt die positive LGBTQ-Message (Outing eines unwichtigen Nebencharakters), und mir gefällt, dass das ein Film ist, den ich mit Schülern schauen werde.

Der Film ist anspruchslos, da gibt es nicht so viel zu verstehen, und ist genau auf Teenager zugeschnitten. Der könnte tatsächlich im Film Club gut ankommen. Gleichzeitig wird den Teenies vor Augen geführt, was Scheiß- und gutes Verhalten ist. Der Film ist albern. Trash. Die Protagonistin heißt Tree und wird echt sympathisch. Nicht wirklich lustig, nicht wirklich erschreckend (ist eben doch eine Horrorkomödie). Kritikerspiegel durchwachsen. Aber für mich ein guilty pleasure.

post scriptum: Ich dachte immer, "biatsch" wäre die kontemporäre Anrede unter Mädchen. Dass eine Studentin zu der anderen "You sneaky little beyootch" sagt, hat meinen Wortschatz erweitert.

Mittwoch, 4. August 2021

Auftritt verpasst?


Heute habe ich für diejenigen, die den Opernboogie von Georg Kreisler bei der Dienstversammlung verpasst haben, das Ganze noch einmal aufgenommen - viel Spaß dabei!

Hier ist der Youtube-Link (copy&paste), falls Euch das Video unten nicht angezeigt wird:

https://www.youtube.com/watch?v=udw529EkGEM