"You sneaky little beyootch!"
Wenn ich mir einen neuen Film anschauen möchte, überprüfe ich vorher immer den Kritikerspiegel auf rottentomatoes.com. Immer. Ich weiß nicht, ob das ein Aspiding ist, aber ich habe Angst davor, mit einem schlechten Film meine Zeit zu verschwenden. nota bene: Mir ist bewusst, dass mir auch ein von der Kritik hochgelobter Film absolut nicht gefallen könnte. Kommt allerdings wirklich sehr selten vor. Und mir ist auch das Pendant bewusst - dass mir ein schlechter Film richtig gut gefallen kann. Darum geht es heute.
Ich bin über irgendwelche Filmempfehlungen ("Kunden schauten auch...") auf Happy Deathday (2017) gekommen. Ich schaue mittlerweile kaum noch Slasherfilme, weil sie mich nicht reizen, und so habe ich den Film nicht geschaut. Die Fortsetzung aber, Happy Deathday 2 U (2019), hat eine Science Fiction-Komponente, und das hat mein Interesse geweckt. Auch, dass der zweite Film auf RogerEbert.com besser bewertet worden ist als der erste.
Die Prämisse beider Filme ist simpel - Scream meets Groundhog Day: Eine Studentin wird an ihrem Geburtstag ermordet, wacht morgens auf und erlebt den Tag immer wieder. Klang irgendwie überhaupt nicht reizvoll für mich - aber der zweite Teil geht an die Frage, wodurch dieser Effekt ausgelöst worden ist. Natürlich nicht ernsthaft: Beide Filme haben FKS12, weil es Komödien sind und die Morde nicht ausführlich gezeigt werden. Okay, die Erklärung für das Deja Vu ist komplett hanebüchen, und letztlich war der Film unterhaltsam, aber nothing to write home about.
Warum also landet das Teil nun doch hier im Blog? Weil ich mir nun doch einfach mal den ersten Teil angeschaut habe und am Ende begeistert war. Nicht Arrival-begeistert, aber ich habe viele gute Dinge an dem Film entdecken können. Zum Beispiel, dass der Film sich selbst als extrem dumm darstellt, aber ein cleverer Twist am Ende relativiert das Ganze dann wieder und es zeigt sich, dass tatsächlich ein Plot vorhanden ist. Mir gefällt die positive LGBTQ-Message (Outing eines unwichtigen Nebencharakters), und mir gefällt, dass das ein Film ist, den ich mit Schülern schauen werde.
Der Film ist anspruchslos, da gibt es nicht so viel zu verstehen, und ist genau auf Teenager zugeschnitten. Der könnte tatsächlich im Film Club gut ankommen. Gleichzeitig wird den Teenies vor Augen geführt, was Scheiß- und gutes Verhalten ist. Der Film ist albern. Trash. Die Protagonistin heißt Tree und wird echt sympathisch. Nicht wirklich lustig, nicht wirklich erschreckend (ist eben doch eine Horrorkomödie). Kritikerspiegel durchwachsen. Aber für mich ein guilty pleasure.
post scriptum: Ich dachte immer, "biatsch" wäre die kontemporäre Anrede unter Mädchen. Dass eine Studentin zu der anderen "You sneaky little beyootch" sagt, hat meinen Wortschatz erweitert.
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