Endlich fertig! |
Ich habe ja ein besonderes Basteltalent, nämlich kaum vorhanden, und trotzdem versuche ich immer wieder, mir meine Wohnung allein zurechtzubasteln. Das klappt meistens gut, manchmal schief, aber das macht nix. Und dann sollte ein Türaufkleber auf meine Wohnungstür. Außen und innen. Weil die ganz normale Tür doch irgendwie langweilig ist.
Innen möchte ich ein Trompe-l'oeil anbringen, eine optische Täuschung. Das dürfte schwer werden, denn so etwas muss ich erstmal finden. Ich habe da relativ konkrete Vorstellungen, und deswegen wird das noch lange dauern, bis ich das umsetzen kann, eventuell muss ich mir das individuell herstellen lassen. Außen sollte es ein Motiv sein, das Ruhe ausstrahlt, und da war mir klar, dass ich eine Buddhastatue haben wollte.
Google hilft weiter, wie immer, also gesucht und bestellt und dann ging es an die Bastelei, denn diese Aufkleber gibt es in Normgrößen und da musste ich ein wenig zurechtschneiden. Mit einem Teppichmesser und einem meterlangen Alulineal ist das kein Problem. Schwieriger wurde es damit, den Briefschlitz und die Türklinke passend herauszuschneiden, aber auch das ging irgendwie. Dann noch die Tür komplett reinigen und es kann losgehen.
Mit dem ersten Teil - denn das Bild ist in drei Teilen geliefert worden. Nachvollziehbar, denn es dürfte ziemlich schwierig sein, einen zwei Meter langen Aufkleber in einem Stück an die Tür zu bringen. Aber auch ein siebzig Zentimeter langes Stück kann ziemlich schwierig sein. Ich habe versucht, mich an die Anleitung zu halten, aber irgendwie hatte ich vier Hände zu wenig - und so ist das erste Stück mit Falten an der Tür gelandet. Nennen wir es einfach "authentisch". Aber die anderen beiden Stücke sind dann erstmal irgendwo in der Wohnung gelandet und monatelang eingestaubt - weil ich mich nicht mehr da rangetraut habe. Und jemanden um Hilfe bitten? Neeeee... never.
Bis es dann irgendwann gereicht hat, und so habe ich am letzten Wochenende mal bei meinem Nachbarn gefragt, denn zwei zusätzliche Hände sind schon mal besser als gar nichts. Also die letzten beiden Teile erstmal gründlich entstauben, die Tür nochmal reinigen, na super, der untere Teil dürfte schwer werden, denn ich habe keine intakte Originaltür, da ist irgendwo mal was gekracht und restauriert worden und deswegen uneben. Egal, passt schon.
Und dann haben Ture und ich irgendwie mit etwas Balance, Yoga und Verrenkungsübungen versucht, die Aufkleber anzubringen. Drollig: Ausgerechnet das mittlere Stück, mit den Auslassungen für Briefschlitz und Türklinke, hat problemlos geklappt. Das untere Teil hat sich dann wieder etwas angestellt, gewellt und es ist auch gar nicht so einfach, so nah am Erdboden zu kriechen und einen Aufkleber anzubringen. Zwanzig Minuten später war das dann aber fertig, und unten wie erwartet mit ein paar Falten. Da habe ich heute noch etwas nachgefönt (um den Kleber geschmeidig zu machen) und gewischt, und jetzt bin ich stolzer Besitzer von einem Quadratmeter freier Wohnfläche.
Endlich!