Schwarz. Problem? |
"...da traut man sich ja gar nicht mehr, allein nach Hause zu gehen, wenn hier all' die Schwarzköppe rumlaufen..." (gehört heute gegen Zwölf Uhr Fünfundvierzig bei'm Bäcker von zwei älteren Herren am Esstisch links von mir)
Und dabei wollte ich doch nur Brot einkaufen. Aber dann höre ich diese kleine Sprachpartie und mein Gedankenzug fährt los - völlig unüberlegt in Richtung Rassismus (es hätte ja auch etwas Anderes damit gemeint sein können). Es gruselt mich, wenn ich solch' menschenverachtende Worte höre. Das ist keine Kleinigkeit. Es ist unangenehm, zu wissen, dass dieses Denken in unserer Welt vorhanden ist.
Klar, hier waren es mal wieder ganz klassisch ältere, weiße Männer, die sich unterhalten haben. Ich habe die ehrliche Hoffnung, dass dieses Denken aussterben wird mit den neuen Generationen, die mit der Globalisierung aufwachsen. Sicherlich wird es nicht gegen die menschliche Eigenart ankommen, Andersartiges zuerst immer misstrauisch zu beäugen, aber vielleicht können wir irgendwann diesen radikalen Rassismus loswerden.
Als ich meinen Zivildienst geleistet hab, bin ich regelmäßig mit jemandem unterwegs gewesen, der dann auch bei'm Einkaufen hin und wieder erzählt hat, und es ließ sich deutlich heraushören, dass er eine Abneigung gegen "de Schwatten" hatte. Damals habe ich einfach nur den Mund gehalten und zugehört, ich war achtzehn Jahre alt.
Heute mache ich meinen Mund auf und störe. Ihr auch?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen