Dienstag, 2. März 2021

Jetzt aber richtig!


Das Vokabeltest-Experiment hat funktioniert, die Schüler haben sich das Video angeschaut und mir dann ihre selbst korrigierten Tests zugeschickt, klasse! Da kann ich mich doch mal richtig freuen, dass der Distanzunterricht klappt...

...könnte ich mich freuen, meine ich natürlich, denn heute ist mal wieder alles zusammengebrochen mit der Ankündigung, dass ab nächster Woche Wechselunterricht in Präsenz für die Jahrgänge Fünf und Sechs stattfindet. Ich habe zwei Englischklassen in Sechs, also werde ich ab nächster Woche wieder in der Schule unterrichten. Allerdings nur halbe Klassen. Und auch nur die Hälfte meiner Lerngruppen. Die anderen bleiben im Distanzunterricht. Aber nur diejenigen, die keine Abschlussprüfungen schreiben. Ganz ehrlich? Ich habe heute fast angefangen zu heulen, weil ich jetzt überhaupt keinen Überblick mehr habe, wo ich stehe und wie es weitergeht. Ganz grandios, meine Schüler müssen heute (und vielleicht auch morgen usw.) ohne neue Aufgaben auskommen, weil ich nicht mehr funktioniere, jetzt ist der Zug richtig entgleist.

Na klar war das abzusehen. Aber das ändert für einen Aspi nichts an der Katastrophe. Es war damals auch abzusehen, dass ich SPO irgendwann verlassen muss, und trotzdem hat es mein Leben komplett eingerissen. Heute geht einfach gerade mal gar nichts mehr. Einfach nur noch etwas essen nachher, und ab in's Bett, und natürlich kommen dann auch wieder die Zweifel, ob ich überhaupt Lehrer sein sollte. Aber irgendwie müssen wir da jetzt durch. 

Insofern ist es vielleicht ein gutes Omen, dass heute Douglas Hofstadters Gödel, Escher, Bach - An Eternal Golden Braid (1979) angekommen ist. Ein dickes Buch voller mathematischer, musischer, philosophischer, physikalischer, faszinierender, künstlerischer Ausführungen, das für einen Autisten eine kleine Rettungsinsel in dem momentanen Chaos darstellen dürfte.

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