Dienstag, 23. März 2021

ESA. Laaaaangweilig!


So, dann berichte ich doch einmal von den heutigen Englisch-Abschlussprüfungen im neunten Jahrgang. Das, was berichtenswert ist, fällt praktischerweise nicht unter die Verschwiegenheitspflicht. Heute früh zwischen sieben und acht Uhr sind wir alle einigermaßen aufgeregt eingetrudelt. Tatsächlich alle aufgeregt: Die Schüler, die sich fragen, wie die Aufgaben wohl werden, die Prüfer, die sich fragen, ob das alles klappt. Am Ende zeigt sich, dass jegliche Aufregung mal wieder nur Panikmache im eigenen Kopf war.

Total niedlich: Meine Kollegin mit den ESA-Prüflingen aus dem Parallelkurs hat ihnen kleine "Good luck"-Kärtchen laminiert und ausgeteilt, dazu gab es Schokoriegel von mir - kleiner Zuckerschub für's Gehirn. 

Ist ja auch alles im Vorfeld richtig aufgeblasen worden: Wie wird das nur laufen? Können die Schüler angesichts des Corona-Unterrichtsausfalls das überhaupt schaffen? Wie können wir ihnen einen Ausgleich dafür schaffen? Nun, man hat sich entschieden, statt der üblichen hundertfünfunddreißig Minuten Bearbeitungszeit diesmal hundertfünfundsechzig Minuten zu geben, und mit Nachteilsausgleich hundertfünfundneunzig. Also bis zu mehr als drei Zeitstunden für die Prüfung.

Meine Kollegin und ich haben uns die Aufsicht aufgeteilt. Die Aufgaben zum Hörverstehen haben wir zusammen betreut, danach bin ich ein paar Räume weiter gegangen und habe mich auf's Ohr gelegt. Zum Aufsichtswechsel um neun Uhr zwanzig bin ich dann in einen leeren Raum gekommen: Alle Prüflinge waren bereits nach fünfundfünfzig Minuten fertig. Meine Kollegin musste sie dann tatsächlich noch über eine halbe Stunde im Raum festhalten, denn es gibt einen vorgeschriebenen Zeitpunkt für die früheste Abgabe, nämlich nach neunzig Minuten.

Ist doch nicht zu glauben. Ich fühle mit den Schülern, die dann gelangweilt und släsch oder genervt im Raum gesessen haben und gezeichnet haben. Soviel zum Thema "Wir müssen ihnen unbedingt mehr Zeit zur Verfügung geben".

post scriptum: Um die Tatsachen nicht zu verzerren, sollte noch gesagt werden, dass wir die Schüler aus dem "mittleren" Englischkurs (äußere Differenzierung) betreut hatten; im Nebenraum waren die Schüler aus den Grundkursen, und die brauchten verständlicherweise mehr Zeit.

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