Ich habe heute nichts für die Schule gemacht und ich frage mich die ganze Zeit, warum das so ist. Morgen beginnt der Fernunterricht, eigentlich sollte alles vorbereitet sein. Meine Schüler sollten ihre Arbeitsaufträge haben, sie sollten Arbeitsbögen erhalten haben, damit sie morgen dann im Distanzlernen arbeiten können - soweit die Theorie. Warum habe ich also davon noch nichts gemacht? Mir dämmert da etwas, und das werde ich gleich in der Meditation einmal durchdenken müssen. Danach schreibe ich weiter.
(...)
Toll, die Erklärung dürfte wieder im Bereich Asperger-Syndrom liegen. Als es hieß, dass die Schulen bis Ende Januar geschlossen bleiben, habe ich angefangen, mir einen Plan für meinen "Unterricht" zurechtzulegen. Dann kam allerdings die Option auf, dass die große Buba infolge der Situation vielleicht den Januar in Kiel verbringt. Und das ändert alles. In meinem Kopf gibt es einen riesigen Unterschied zwischen Tagen ohne und mit die große Buba. Weil das alles noch so frisch und unsicher war, habe ich erstmal gar nichts gemacht. Ich brauche tatsächlich einen Plan, den ich mit der fetten Schnecke zusammen zurechtlege, damit ich eine gewisse Sicherheit habe.
Hängt alles davon ab, wie an ihrer Schule die Konferenzen laufen werden. Unsere Zeugniskonferenzen werden online stattfinden - wie ist es bei Euch? Jedenfalls bin ich jetzt um eine Erklärung reicher. Solche Situationen sollte man wie Gegenstände sammeln können, damit man etwas in der Hand hat, wenn jemand sagt "Du bist Asperger-Autist? Mach' doch mal vor, wie das so ist!" - denn in jenen Situationen kann ich dann nur selten vernünftig antworten.
Schule in Zeiten einer Pandemie. Tempores mutantur, wie es in den Saturnalien einmal hieß - die Schläfen ändern sich.
post scriptum: So ein Scheiß, ich muss gründlicher recherchieren: Auf der Suche nach den besten Horrorfilmen des Jahres Zwanzig Zwanzig - wo ich auch gestrigen "His House" gefunden habe - wurde mir "La Llorona" angezeigt, geht um ein Folktale. Dann sehe ich heute, dass der bei Netflix verfügbar ist - klasse, denke ich mir, schaue ich mir an. Dann sehe ich einen Film, der irgendwie Hollywood-weichgespült ist, Jumpscares, keine richtige düstere Atmosphäre und dann taucht da auch noch diese "Annabelle"-Puppe auf, und erst im Abspann realisiere ich, dass ich nicht den hervorragenden Film aus Guatemala gesehen habe, den ich eigentlich sehen wollte, sondern Teeniefutter aus den USA. Okay, hat nix gekostet, aber die Zeit war definitiv verschwendet. Ich muss besser aufpassen, wenn ich in den Streaming-Diensten unterwegs bin...
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