Freitag, 25. Dezember 2020

Geschwisterliebe


I couldn't care less about my brothers.

Meine Brüder sind mir so ziemlich egal. Mehr noch, eigentlich nerven sie mich. Das war meine Denkweise in der Jugend. Zwei ältere Brüder, die immer schon "weiter" waren als ich, und deren T-Shirts ich aufgetragen habe, weil ich nicht wusste, dass ich mir aussuchen kann, welche Kleidung ich trage. Es fühlte sich an, als ob meine Brüder immer bevorzugt wurden, wohingegen ich zuständig war für das Durchsaugen, Müllrausbringen, Blumengießen und was es sonst noch an chores im Haushalt gibt. Das ist nicht ungewöhnlich, wenn man der Dritte ist, gerade, wenn die anderen beiden Zwillinge sind. 

Das hat sich auch nicht wirklich geändert, als ich von zuhause ausgezogen bin, nach Kronshagen, in eine WG mit Conny. Keine Eltern mehr, keine Brüder mehr, sollte man meinen - aber irgendwie habe ich doch immer gespürt, dass die Brüder da sind, und dass sie mich nerven. Der eine mehr, der andere weniger. Diese Denkweise hat sich noch etwas erhärtet in Richtung "Der eine ist nett, der andere ist doof und triezt mich und macht mir absichtlich das Leben schwer". Ich bin von diesem Denken nicht losgekommen, das ganze Studium hindurch, und auch danach.

Das hat dazu geführt, dass ich mir gesagt habe, okay, in meiner Wahrnehmung habe ich einfach keine Brüder mehr. Die sollen ihren eigenen Kram machen, sollen sie doch glücklich sein, aber ich will da nicht mit reingezogen werden, ich will von ihnen nichts hören oder sehen, wenn es sich vermeiden lässt. Das ließ sich nicht immer vermeiden, gerade, wenn einer der Brüder mich für ein Wochenende bei den Eltern mit dem Auto abgeholt hat. Das waren keine schönen Erlebnisse, sondern Stress, und ich war froh, wenn ich wieder in den Kronshagener Bergen war.

Dann habe ich den Kontakt abgebrochen. Nicht mehr auf Anrufe geantwortet, klargemacht, dass ich meine Ruhe haben möchte. Bis in das Referendariat hinein und darüber hinaus. Ich konnte nie verstehen, wie man seine Geschwister lieben kann, ich wusste nicht, wie sich so etwas wie Geschwisterliebe anfühlt, ich habe nur oft davon gehört. Dann habe ich an meine eigenen Brüder gedacht und mir gesagt "Ne, niemals, da ist fast nur noch Abneigung". Auch als ich in's Berufsleben eingestiegen bin.

Aber wir werden älter und entwickeln uns weiter. Seitdem ich mich ernsthaft mit dem Asperger-Syndrom auseinandersetze, ist jegliche Abneigung, jeglicher Hass meinem Bruder gegenüber verschwunden - weil ich ihn endlich verstehe. Ich verstehe, dass er mir nie etwas Böses wollte, und ich verstehe, dass er mir nie mit Absicht das Leben schwer gemacht hat. Ich erkenne so Vieles von mir in ihm wieder. 

Und dann realisiere ich, wie ich quasi durch die Hölle gegangen bin auf dem Weg nach der richtigen Schule für mich. Und plötzlich kommt der Wunsch auf, dass es meinen Brüdern gut geht. Ich möchte, dass sie nicht wegen ihrer Verhaltensweisen so abgelehnt werden, wie es bei mir der Fall war. Ich möchte ihnen - ihm - den Stress nehmen. Ich möchte ihm helfen. Ich kann mir nicht wirklich erklären, warum mir das ein Bedürfnis geworden ist. Ich glaube, das meint der Begriff Geschwisterliebe.

I actually do care about my brothers.

Dienstag, 22. Dezember 2020

Ach, Ferien?


Es ist mal wieder soweit, und das scheint auch vor einem Lockdown nicht Halt zu machen: Mein Kopf registriert nicht, dass Ferien sind. Ich habe immer noch nicht realisiert, dass ich jetzt Zeit genug habe, um Dinge zu tun, die vielleicht wichtig sind: Familie zu Weihnachten planen, Wohnungsputz, Akten sortieren. Ist es bei Euch auch so, dass es mehrere Tage dauert, bis Ihr merkt "Ach ja, es sind ja Ferien!", oder geht das bei Euch sehr fix? Leergefegte Straßen in der Innenstadt dank Lockdown helfen nicht, meinem Gehirn zu verklickern, dass jetzt "gedankenfrei" sein darf.

Immerhin komme ich jetzt bei der Erkenntnis an, mache mich an das Bearbeiten von Mails, Schüler mit Material versorgen, Tagesstruktur zulegen. Ich habe alle Zeit der Welt, niemand hetzt mich, warum soll ich mich also weiterhin verhalten, als wäre ich verkrampft und müsste auf eine "Idealsituation" warten? Die große Buba rollt bereits regelmäßig träschtrüllerig hier hinauf in die Weltraumbasis, das ist ein guter Ausgangspunkt für ein Tageskonzept.

Nebenher lese ich weiterhin Das Aspergersyndrom im Erwachsenenalter von Ludger Tebartz van Elst. Es ist, als ob dieser Mensch (bzw. all' die Autoren, die zu diesem Sammelband beigetragen haben), der mich überhaupt nicht kennt, meine Lebenssituation beschreibt. Das macht Mut, denn es werden zwar die Schwierigkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt genannt, aber es gibt auch viele Lösungsvorschläge, Adressen, an die man sich wenden kann und positive Perspektiven. Ich habe auch schon jemanden im Kopf, dem ich das Buch vielleicht empfehlen werde - es hilft wirklich.

So, und nun muss ich daran denken, die Berliner-Bestellung für Silvester unten in der Bäckerei abzugeben. Das wird zu einer Tradition hier in der Kieler Wohnung, ich fühle mich zuhause. Ich hoffe, Ihr könnt Euch zurzeit auch wohlfühlen - genießt die Feiertage und bleibt gesund!

Mittwoch, 16. Dezember 2020

Bester letzter Schultag EVAR!


Herzlich willkommen im Lockdown v2.0 - ich hoffe, Ihr bleibt alle gesund und munter. Gestern hatte ich meinen letzten Schultag, sehr spärlich, weil nur noch zwei Jahrgänge in der Schule waren und der Unterricht freiwillig. Also habe ich mir ein paar Sachen eingepackt, bin in die Schule gefahren und hatte tatsächlich nur vier Jungs aus einer meiner Klassen dort. Insgeheim hatte ich gehofft, dass genau diese vier Jungs dort sind, denn mein Unterrichtsprogramm für eine Doppelstunde Englisch war - Heteronormativität pur - genau auf Jungen in diesem Alter zugeschnitten.

Ich habe darüber schon einmal geschrieben - The Warlock of Firetop Mountain - also lasse ich die Spieledetails außen vor und erzähle von dem Erlebnis.

Vier Schüler, das ist die perfekte Teilnehmerzahl dafür: Einer bekommt zwei Würfel, um die Monsterkämpfe auszuwürfeln. Einer bekommt die Abenteuerwürfel, um z.B. bei Fallen und Herausforderungen Skill und Luck auszuwürfeln. Einer geht an die Tafel und verwaltet das Inventar und den "Kampfbildschirm", einer geht an die Tafel und verwaltet die Karte. Im Hintergrund nette Musik - diesmal gab es Saurian Exorcisms (2009) von Karl Sanders, zwar ägyptisch gefärbt, aber trotzdem ein tolles Ambiente für das Abenteuer im flammenden Berg.


Am Anfang etwas ungewöhnlich für die Kiddies, die das Spieleformat nur so ansatzweise kannten - aber immerhin, zwei von ihnen kannten schon Rollenspiele, kannten schon Begriffe wie "skill", "sword", "inventory" und weiteres. Ich habe den Spielleiter übernommen und ihnen die Geschichte aus dem Buch vorgelesen; auf Englisch, aber dabei stark vereinfacht für eine Orientierungsstufe und mit viel Pantomime. Das war im Nachhinein eine großartige Idee, denn nach einer Weile sind die Jungs in das Theater mit eingestiegen: Einer hat die Handlungen unseres Helden nachgespielt, einer hat die Monsterkämpfe richtig toll in Szene gesetzt. Da zahlt sich aus, dass die jüngeren Schüler noch eine sehr blühende Fantasie haben und sich gut in das Abenteuer hineinversetzen können. Und dadurch, dass es kein Videospiel ist, das ihnen die genaue Ausgestaltung der Höhlen und Räume vorgibt, können sie sich da frei entfalten, ganz ohne Handy und Technik.

Dann haben die Jungs vorgeschlagen, dass wir den Raum abdunkeln sollten, immerhin befinden wir uns in einer düsteren Höhle - gesagt, getan, und plötzlich ist die Zeit aus dem Bewusstsein komplett verschwunden, war schon schwierig genug, noch an das regelmäßige Lüften zu denken. Aber es war ein tolles Erlebnis, das wir hoffentlich irgendwann zu Ende führen können!

Sonntag, 13. Dezember 2020

Asperger im Erwachsenenalter


Ich dachte erst, nach drei Büchern hätte ich genug über das Asperger-Syndrom gelernt - aber wie es auch generell im Leben gilt: Man hat nie ausgelernt; somit hat ein neues Fachbuch seinen Weg in mein Leben gefunden, diesmal aus Deutschland, eine Sammlung von Essays und Untersuchungen, die sich alle mit einem für mich relevanten Thema beschäftigen. Die Quelle für alle folgenden Zitate ist

Tebartz van Elst, Ludger (Hrsg.): Das Asperger-Syndrom im Erwachsenenalter, Berlin 2016.

...Es sollte immer dann differenzialdiagnostisch an ein Asperger-Syndrom gedacht werden, wenn Patienten mit atypischen Präsentationen von affektiven Störungen, psychosenahen Phänomenen, Zwangssyndromen, Essstörungen oder Anpassungsstörungen vorstellig werden. (...) Hinter dem unklaren und seltsamen Fall verbirgt sich nicht selten als entscheidende Erklärung für seltsame Interaktionsmuster und schwer zu verstehende Verhaltensweisen ein bis dahin undiagnostiziertes Asperger-Syndrom. Das Erkennen der richtigen Diagnose in solchen Konstellationen ist deshalb wichtig, weil schon diese Erkenntnis an sich für Patienten wie für Bezugspersonen oft eine wichtige psychotherapeutische Intervention darstellt. Denn indem sie das von den Patienten selbst und ihren Angehörigen schon immer erlebte Anders-Sein schlüssig erklären kann, nimmt sie oft für alle Beteiligten einen großen Anteil des interpersonellen Drucks und kann so eine Entlastung herbeiführen, die Raum für neue Problemlösungsansätze schafft. (...)

Im Erwachsenenalter müssen zwei Konstellationen unterschieden werden:

Bei der ersten wird ein Patient mit bereits diagnostiziertem Autismus vorstellig. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um den erwachsen gewordenen Patienten aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dann bereitet die Diagnose keine Probleme und die Betroffenen selbst sind ebenso wie ihre Angehörigen und Bezugspersonen meist mit den Besonderheiten einer [Autismus-Spektrums-Störung] ASS vertraut.

Anders stellt sich die Situation allerdings dar, wenn Menschen mit Asperger-Syndrom und hochfunktionalen ASS ihr Leben bis ins Erwachsenenalter gemeistert haben, ohne dass es zu Kontakten zum ärztlich-therapeutischen Hilfesystem gekommen ist. Denn die Tatsache, dass die betroffenen Personen trotz überzeugendem und stabilem Vorhandensein der Kerneigenschaften einer ASS ihr Leben bis ins Erwachsenenalter ohne größere psychosoziale Krisen meistern konnten, weist entweder auf einen geringeren Schweregrad der Symptome hin oder aber auf große Kompensationsressourcen wie z.B. eine hohe Intelligenz und gute kognitive Fähigkeiten, die geholfen haben, Umgehungsstrategien zu entwickeln, eine hohe Akzeptanz in Familie, Schule, Umfeld und Beruf und eher fehlende psychiatrische Komorbiditäten wie etwa eine ADHS oder Depressionen. (...)

Menschen mit hochfunktionalem Autismus, die sich erst im Erwachsenenalter beim Arzt vorstellen

- haben oft eine weniger schwer ausgeprägte Symptomatik

- verfügen oft über eine hohe Intelligenz und gute kognitive Kompensationsstrategien

- verfügen oft über ein gut strukturiertes Netzwerk an sozialer Unterstützung (Familie, soziales Umfeld, Schule, Beruf etc.)

- können dennoch wegen der ASS-Basisstörung in Beziehungen, Partnerschaft und Beruf komplett scheitern

(...) In diesem Zusammenhang ist es interessant, auf die Rolle der Schule als möglichen Belastungsfaktor für Menschen mit ASS zu reflektieren. Intuitiv könnte zunächst davon ausgegangen werden, dass die Schule für Menschen mit ASS in erster Linie einen Belastungsfaktor darstellt. Denn man bewegt sich permanent in der sozialen Gruppe der Klassengemeinschaft und ein Großteil der schulischen Beschäftigung findet in Gruppen statt.

Gerade für Menschen mit hochfunktionalem ASS stellt die Schule nach klinischer Erfahrung aber auch einen stabilisierenden Faktor dar. Denn sie ist geprägt durch Routinen und eine ausgesprochene Regelmäßigkeit und Berechenbarkeit der alltäglichen Abläufe. Dies kommt dem Bedürfnis Betroffener nach erwartungsgemäßen Tagesabläufen sehr entgegen. Es gibt wenige Zeiten im Leben, in denen man schon im Frühjahr weiß, was Mitte November mittwochs vormittags auf der Agenda steht. Gerade dies aber ist während der Schulzeit der Fall. Die schulischen Jahre - und bedingt auch noch die Universität zumindest sofern ein verschultes Studienfach gewählt wird - gehören zu den geregeltsten Zeiten im Leben vieler Menschen. Und gerade dies kommt dem Stärke-Schwäche-Profil von Menschen mit ASS entgegen.

Zudem wird in den Schulen viel wert auf rein kognitive Leistungen gelegt. Trotz steigender Anforderungen im Sinne der sozialen Kognition (vermehrte Gruppenarbeit etc.) stehen in den meisten Schulen nach wie vor Wissenserwerb sowie mathematisch-technische Fertigkeiten im Zentrum des Erziehungsziels. Und gerade in diesem Bereichen tun sich viele hochfunktionale Autisten sehr leicht, sodass sie über gute Schulnoten ihr Selbstwertgefühl weiter stabilisieren können. Vor allem dann, wenn das Klima in den Klassengemeinschaften geprägt ist von Akzeptanz und Toleranz und individuelle Eigenheiten und Schrulligkeiten hingenommen werden, kann die Schulzeit für hochfunktionale Autisten eine gute Zeit sein. Allenfalls die großen Pausen, in denen man in der Peer-Group herumhängt und "quatscht" wird dann oft als Belastung erlebt, für die sich aber rasch Umgehungsstrategien finden (z.B. in der Bibliothek Bücher lesen). (...)

Plakativ ausgedrückt könnte die Atypizität als ein zentrales Präsentationskriterium des Asperger-Syndroms im Erwachsenenalter angeführt werden. Hochfunktional autistische Menschen werden meist seit Kindheit von anderen Menschen als anders erlebt und erleben sich selber auch meist als "anders als die anderen". Diese Andersartigkeit ist vor allem in den Schwierigkeiten der sozialen Wahrnehmung und sozialen Kompetenz sowie dem extremen Bedürfnis nach erwartungsgemäß geregelten Abläufen und Routinen des Alltagslebens begründet. Die daraus resultierenden Schwierigkeiten in kommunikativen Situationen sowie die extreme Unflexibilität der betroffenen Menschen ist für die anderen (oder die Neurotypischen, wie die nicht-betroffenen Menschen von manchen Betroffenen genannt werden) meist schwer nachvollziehbar, einfühlbar und damit kaum verstehbar. Dies kann ein Grund für zahlreiche Konflikte am Arbeitsplatz oder in privaten Beziehungen sein, die nicht selten ihren Kern in fundamentalen Missverständnissen und Deutungsfehlern des Verhaltens betroffener Menschen mit einem Asperger-Syndroms haben.

Dementsprechend präsentieren sich erwachsene Menschen mit bis dato nicht diagnostiziertem Asperger-Syndrom häufig in Zusammenhang mit schweren psychosozialen Konflikten beim Erwachsenenpsychiater. Häufig werden dann zunächst die Diagnosen einer Belastungsreaktion, einer Anpassungsstörung, eines Burn-out-Syndroms, einer atypischen Depression oder einer nicht selten kombinierten Persönlichkeitsstörung gestellt. Begleitende psychische Auffälligkeiten wie etwa ein sonderbares Essverhalten, seltsame zwangsähnliche Phänomene oder Besonderheiten der Wahrnehmung führen oft zu Diagnosen wie atypischen Zwangsstörungen, atypischen Psychosen oder atypischen Essstörungen. In der Beurteilung durch den Arzt ist es das Sonderbare, Komplexe, Unklare und schwer Verstehbare, also insgesamt gerade das Atypische, was typisch ist für einen erwachsenen Menschen, der sich erstmalig mit einem Asperger-Syndrom vorstellt. (...)

Die hohe Intelligenz und die guten Kompensationsstrategien haben es den Betroffenen meist ein Leben lang ermöglicht, teilweise sehr kreative und originelle Umgehungsstrategien für ihre Schwächen in der sozialen Kognition zu finden und umzusetzen. Dementsprechend sind gerade Erwachsene, die sich erstmalig mit einem Asperger-Syndrom präsentieren, beruflich aufgrund ihrer hohen Intelligenz gelegentlich recht erfolgreich. Letztendlich sind es in dieser für die Erwachsenenpsychiatrie klassischen Konstellation meist die aus den Eigenheiten der Betroffenen resultierenden psychosozialen Konflikte, welche über eine Belastungsreaktion, ein depressives oder ein sozial-phobisches Syndrom zur Vorstellung beim Arzt führen. (...)

Erwachsene mit Asperger-Syndrom fallen meist sowohl durch ungewöhnliche zwischenmenschliche Verhaltensmuster als auch durch ein oft seltsames Sprachverhalten auf. Es fällt ihnen oft extrem schwer, zwanglose Beziehungen aufzubauen und alltägliche Small-Talk-Situationen zu beherrschen. Auch die Sprache kann seltsam monoton, wenig moduliert und eintönig klingen. Häufig ist auch das Blickverhalten auffällig und durch ein vermeiden des Blickkontakts oder einen starren, wenig modulierten Blick gekennzeichnet. (...)

Betroffenen Menschen fällt es oft ausgesprochen schwer, soziale Signale anderer Menschen zu entziffern. So kann die Bedeutung des emotionalen Gehalts von Gesichtsausdrücken oft kaum entschlüsselt werden. Das Betrachten von wütenden, fröhlichen, traurigen oder angeekelten Gesichtsausdrücken führt also nicht wie bei den meisten Menschen zu einem spontanen und unreflektierten Mitschwingen, sondern wird synthetisch bzw. spontan gar nicht wahrgenommen.

Ähnliches gilt für die Wahrnehmung der Sprachmelodie bzw. der Prosodie. Stimmen werden also spontan nicht als gelangweilt, ängstlich, drohend oder ironisch wahrgenommen, sondern das Gehörte konzentriert sich auf das wörtlich Gesagte. Dementsprechend stellen Situationen, in denen die komplexe und spontane Wahrnehmung von emotionalen Inhalten eine große Rolle spielt (Small Talk auf Partys, Ironie, Zweideutigkeiten, Witze etc.), Menschen mit Asperger-Syndrom oft vor extreme Schwierigkeiten. Immer wieder kommt es hier zu Missverständnissen, mehrdeutige oder ironische Aussagen werden wörtlich genommen oder verwirren, sodass sich die Patienten aus der Situation zurückziehen. Zwar können viele Betroffene aufgrund ihrer hohen Intelligenz lernen, analytisch die Bedeutung von traurigen oder wütenden Gesichtern zu entziffern, jedoch stellt dies erhebliche Anforderungen an die Aufmerksamkeit und Konzentration in den entsprechenden Situationen, da die analytische Dekodierung emotionaler Informationsweitergabe sehr viel Zeit kostet und die Betroffenen dadurch oft deutlich verlangsamt sind. (...)

Die vielleicht markanteste Eigenschaft hochfunktionaler Autisten ist das extreme Bedürfnis nach erwartungsgemäßen Tagesabläufen und Verhaltensroutinen. Jeder Tag beginnt und endet mit bestimmten ritualen, das Aufstehen am Morgen, Waschen und Ankleiden erfolgt nach bestimmten und genau festgelegten Reihenfolgen und auch der Tagesablauf ist streng definierten Abläufen unterworfen. Auch die Arbeitsabläufe sind oft stereotyp auf die immer gleiche Art und Weise organisiert und ebenso endet der Tag häufig nach einem streng reglementierten Ritual. Werden diese Stereotypien und Rituale von Außen gestört, führt dies bei den Betroffenen zu extremen Überforderungsgefühlen, Anspannung und Frustrationen, die sich nicht selten in Form von Wutausbrüchen Luft macht. Gerade diese Rituale und die damit verbundenen Wutausbrüche sind oft Gegenstand intensiver zwischenmenschlicher Konflikte sowohl am Arbeitsplatz als auch im privaten Rahmen, da die nicht-betroffenen Menschen nicht nachvollziehen können, wieso ihre Partner oder Kollegen so unflexibel sind und sich anscheinend wegen irgendwelcher Kleinigkeiten so stark aufregen können. Auch wenn diese Symptomatik gelegentlich an Zwangsstörungen erinnern kann, so fehlt doch die typische Angst-Zwangs-Dynamik der primären Zwangsstörung, d.h. mit den zwangsähnlichen Routinen und Stereotypien werden nicht wie bei klassischen Zwangshandlungen irrationale Ängste abgewehrt und sie werden dementsprechend auch nicht als Ich-dyston erlebt wie bei der klassischen Zwangsstörung. Stereotypien und Routinen finden sich bei Betroffenen nicht selten auch im Zusammenhang mit dem Essverhalten und was das eigene Gewichtsideal anbelangt, weshalb gelegentlich auch atypische Essstörungen bei Menschen mit Asperger-Syndrom diagnostiziert werden. (...)

Die Aufmerksamkeitssteuerung bei Menschen mit Asperger-Syndrom kann an eine ADHS erinnern. Einer ausgeprägten Fähigkeit zur Hyperfokussierung auf bestimmte interessierende Themen kann eine nicht weniger starke Unaufmerksamkeit bei nicht-interessierenden Themenbereichen entgegenstehen. Möglicherweise verbunden mit der Möglichkeit zur Hyperfokussierung und der Tendenz zu stereotypischen Verhaltensweisen entwickeln manche Menschen mit Asperger-Syndrom in Teilbereichen ausgeprägte Sonderbegabungen. Diese bewegen sich meist im perzeptiven, gestalterischen oder mathematischen Bereich. Aber auch im sprachlichen Bereich können Autisten außergewöhnliche Leistungen vollbringen (Erlernen vieler Sprachen, schriftstellerische und dichterische Leistungen), wobei hier selten der kommunikativ-pragmatische Aspekt von Sprache subjektiv im Zentrum der Faszination steht sondern eher der systematische (Faszination einer Sprachstruktur und Grammatik) oder der konstruktive Aspekt (Kreierung von Sonder- und Eigensprachen, Ästhetik, Dichtung etc.). Auch das Sammeln großer Mengen von enzyklopädischen Wissensinhalten fasziniert viele Menschen mit Asperger-Eigenschaften sehr, ohne dass dabei die pragmatische und anwendungsorientierte Seite dieses Wissenserwerbs subjektiv im Zentrum steht. (...)

Ein Eigenschaftsbereich, der bei vielen Menschen mit Asperger-Syndrom auffällig ist, aber noch nicht zu den offiziellen Definitionskriterien zählt (außer beim DSM-5), ist die perzeptive Wahrnehmung. Hier berichten viele Betroffene von einer extremen Empfindlichkeit im Hinblick auf eine akustische, visuelle, taktile oder olfaktorische Reizüberflutung. Quietschende oder schrille Geräusche, starke Gerüche oder grelle Farben können gelegentlich als extrem unangenehm empfunden werden. Dies gilt auch für Berührungen durch andere Menschen. Dementsprechend meiden Betroffene Situationen, in denen sie mit solchen Sinneseindrücken konfrontiert werden (U-Bahn, Menschenmengen, Einkaufszentren etc.) und führen oft ein eher zurückgezogenes Leben. (...)

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es sich bei dem Asperger-Syndrom und den hochfunktionalen Autismus-Spektrum-Störungen um eine Entwicklungsstörung mit stabiler Symptomatik handelt, die sich gerade bei geringerer Ausprägung sowie hoher Intelligenz und guter Kompensationsbedingungen nicht selten erst im Erwachsenenalter erstmanifestiert. Das klinische Bild ist insbesondere durch Defizite der sozialen Wahrnehmung und Kompetenz, Stereotypien und Verhaltensroutinen, Sonderbegabungen und Sonderinteressen definiert. Ferner finden sich häufig Besonderheiten der perzeptiven Wahrnehmung, ein schlechter Augenkontakt und Probleme im Bereich der Feinmotorik und Koordination. Gerade im Erwachsenenalter resultieren aus den Kerndefiziten oft erhebliche zwischenmenschliche und interaktive Probleme, die dann Anlass der Vorstellung beim Arzt oder Psychotherapeuten sind. In diesem Zusammenhang ist oft schon allein die korrekte Diagnosestellung sehr hilfreich, weil sie hilft, Fehlinterpretationen von Verhaltensauffälligkeiten zu vermeiden, und so die Selbst- und Fremdakzeptanz fördert. Bei eigenartigen und sonderbar anmutenden Menschen mit komplexen psychosozialen Problemen und atypischen affektiven Symptomen, Zwangssymptomen und Anspannungszuständen sollte differenzialdiagnostisch an eine hochfunktionale Autismus-Spektrum-Störung gedacht werden.

(S.27-35)

Freitag, 11. Dezember 2020

Play it again, SAM!


Corona verschafft mir mehr Zeit zuhause, und so verschaffe ich mir mehr Zeit zum Schreiben - heute über eine aufregende Story. 

Gute Science Fiction-Geschichten bringen mich zum Staunen. Sie erfüllen mich mit Ehrfurcht, sie machen mir Angst. Mir bleibt der Mund offen stehen, ich fühle mich bereichert. Im Englischen gibt es das großartige Wort exhilarating dafür. Am Ende einer solchen Geschichte bin ich aufgeregt, würde am liebsten wissen, wie es weitergeht, habe genügend Denkimpulse, mir die weitere Handlung im Kopf auszumalen. Ich bin inspiriert.

2001: A Space Odyssee (1968) ist ein klassisches Beispiel dafür, oder auch Arrival (2016) oder der Roman The Invasion of the Body Snatchers von Jack Finney, der nicht ohne Grund bisher viermal verfilmt worden ist. Solche aufregenden, spannenden Geschichten finden wir in diversen Medien wieder: Auf der Playstation bietet The T.A.L.O.S. Principle eine tolle Story getragen von vielen herausfordernden Rätseln - und im vergangenen Jahr ist ein neues Spiel hinzugekommen, das die Grenzen zwischen Videospiel und Film mal wieder verschwimmen lässt.

Observation (2019) handelt von einer Astronautin Emma Fisher, die nach einem Blackout auf der namengebenden Weltraumstation im Orbit über der Erde erwacht - der Spieler schlüpft allerdings nicht in die Rolle eben jener Astronautin, sondern in die des Betriebssystems der Station Systems, Administrations & Maintenance, oder einfach SAM. SAM und Emma versuchen nach diesem Blackout herauszufinden, warum genau sie auf dieser Station sind, was die Mission ist, wo die anderen Besatzungsmitglieder sind.

Für einen Aspi-Nerd ist es total toll, eine künstliche Intelligenz spielen zu können, die logisch denkt und handelt - aber auch für andere Spieler dürfte dieses Spiel ein kleines Meisterwerk darstellen - sei es nun die Regie der spannenden Szenen, sei es die klassische SciFi-Musik oder das Unbekannte, was einem in Form eines Sechsecks begegnet. Das macht neugierig.

Das Spiel ist in vier bis sechs Stunden durchgespielt, und das ist auch gut so: Die Story ist straff, die Rätsel behindern die Progression nicht, man hat nie das Gefühl, festzuhängen. An mehreren Stellen wird es wirklich unheimlich, aber in einem positiven, aufregenden Sinn, man möchte wissen, wie es weitergeht - und am Ende der Geschichte möchte man applaudieren, weil die Schlussszene besser nicht hätte gemacht werden können.

Hey die große Buba, falls Du das liest: Ich habe das Spiel jetzt zum zweiten Mal gespielt. Das zeigt mir, dass es nicht langweilig wird, sondern dass es immer wieder ein Erlebnis ist. Wenn wir in den Ferien zwei Abende dafür finden könnten, verspreche ich Dir ein kleines Kunstwerk, das nachwirkt. Schon die Titelsequenz mit Musik eines Nine Inch Nails-Mitglieds zeigt, dass da etwas Aufregendes wartet.

"BRING HER!"



Mittwoch, 9. Dezember 2020

Geisterschule


Als ich heute nach meinem Unterricht auf den Bus wartete, wunderten sich andere Wartende, dass es so leise sei. Gruselig. Still. Wer an einer Gemeinschaftsschule unterrichtet, weiß, dass es dort keine Stille gibt - aber wir sind in Zeiten von Corona gelandet. Fast rien ne va plus, wenn beinahe das halbe Kollegium fehlt und fast alle Jahrgänge in's Distanzlernen geschickt werden.

Die Atmosphäre an der Schule ist wirklich etwas gruselig. Immerhin sind die lüttesten Kiddies noch da und sorgen für Action in den Pausen, aber ansonsten könnte die Schule Schauplatz für einen Horrorfilm sein. Ich komme mit der Situation überhaupt nicht klar, weil ich nichts planen kann. Ich komme in neue Klassen zur Vertretung, ich weiß heute nicht, wie nächste Woche aussieht, das ist ein Hangeln von einer Stunde zur nächsten und das ist für einen Aspi echter Horror. 

Zum Glück sind es nur noch anderthalb Wochen.

Bleibt gesund!

Sonntag, 6. Dezember 2020

Enhanced Classroom

Anders sehen, anders riechen, anders erleben, anders merken.

Enhanced classroom
 bedeutet in etwa soviel wie erweiterter oder bereicherter Unterricht. Unterricht mit einem gewissen Extra. Schönes Beispiel zur Veranschaulichung des Begriffs "enhanced": Es ist bekannt, dass die USA Gefangene foltern, um Informationen aus ihnen herauszupressen. Sie nennen es allerdings nicht Folter - torture - sondern Enhanced Interrogation Techniques/Methods. Das ist ein klassischer Euphemismus.

Hier geht es aber um etwas Positives. Ich habe in den letzten Jahren immer wieder gelesen, wie die richtige Atmosphäre das Lernen für Schüler erleichtern kann, und darüber hinaus, wie das Gehirn eine bestimmte Atmosphäre mit einem bestimmten Lerninhalt verknüpfen kann. Ein konkretes Beispiel: Ich führe in einer Lerngruppe ein neues Thema ein, die if-clauses. Dafür nehme ich mir eine Doppelstunde Zeit und lasse die Schüler ihre Handys vorn am Pult ablegen. Ich brauche ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich erkläre ihnen die Grammatik, sie schreiben mit, bearbeiten Aufgaben, Lernzielkontrolle, alles paletti.

Was die Schüler nicht wissen: Ich habe vor der Stunde das Klassenzimmer mit Sandelholz-Räucherstäbchen ganz leicht "beduftet". Sie haben es wahrgenommen ("Oh, das riecht hier total schön, waren sie das?"), aber damit ist die Sache für sie abgehakt. Ihr Unterbewusstsein verknüpft Sandelholzduft mit den Regeln zur Bildung der If-Sätze und speichert das ab. Drei Wochen später steht die Klassenarbeit an. Wieder setze ich den Sandelholzduft ein; die Schülerhirne erinnern sich an den Duft und es fällt ihnen leichter, sich die Grammatikregeln wieder vor Augen zu führen. Positiver Lerneffekt.

Wir kennen das aus unseren eigenen Erlebnissen: Wenn ich eine Tüte Badesalz öffne und daran schnuppere, schießt mir sofort ein Bild von vor über zehn Jahren in den Kopf; ich stehe mit ein paar Kommilitonen und Prof. Dr. Josef Wiesehöfer in Griechenland am Strand von Methoni, der Wind braust uns um die Ohren und bläst uns das Meersalz in's Gesicht. Es funktioniert jedesmal wieder, wenn ich diese Badesalztüten öffne.

Wenn sich herausstellen sollte, dass ich an der Toni bleiben kann, möchte ich dieses Experiment irgendwann selbst einmal durchführen. Im Referendariat habe ich schon eine ähnliche Erfahrung gemacht, indem ich Schwarzlicht eingesetzt habe. Wenn es den Kindern helfen kann, komplexe Inhalte besser zu merken, dann wäre das doch toll - oder?

post scriptum: Danke an die große Buba - ihr Satz "Herbst ist genau die richtige Zeit für eine gothic horror story" hat mich daran erinnert, wie eine unterschiedliche Atmosphäre ein unterschiedliches Erleben ein und derselben Sache bewirken kann.

Freitag, 4. Dezember 2020

Patschuli

Blau und Patschuli - tolle Kombination

Auf meiner Suche nach den besten Entspannungstechniken hat sich ein neuer Duft in meine Sammlung von Räucherwaren eingeschlichen. Dabei ist mir der Name Patschuli nicht neu; ich habe in meiner Kindheit den Roman Rosa Riedl, Schutzgespenst (1979) von Christine Nöstlinger mehrfach verschlungen, und jene namensgebende Rosa Riedl ist zwar tot, liebt aber immer noch den Duft von Patschuli, während die junge Nasti ihn grausig findet, wie Mottenkugeln. Das hat sich in mein Hirn eingebrannt, als Wörter - ich habe nie getestet, wie Patschuli eigentlich riecht.

Dann kam die geniale Doku Woodstock (1970) und ich war fasziniert, von der Musik, den Menschen, allem, was da so passiert ist, und der Patschuli scheint ein richtiger Hippie-Duft zu sein. Also habe ich mir mal Räucherstäbchen bestellt - und wie so oft, wenn ich eine ganz neue Sorte kennen lerne: Viel zu intensiv, gleich irgendwo in das Regal gestopft. Mittlerweile habe ich mich etwas herangetastet und ich muss sagen, der Duft ist wunderbar zum Entspannen! Nicht ohne Grund gibt es ein Kneipp-Bad Tiefenentspannung mit dem Duft von Patschuli und Sandelholz - und dazu noch tiefblauer Farbe für das Wasser, mal wieder für alle Sinne.

Ich bin nicht immer in der Stimmung für Patschuli, oft sind es noch die holzigen Düfte, die ich gerne mag, das frische Adlerholz steht nach wie vor auf Platz Eins bei mir, aber ich habe einen tolle neue Ergänzung für das Heimkonzept bekommen.

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Zusammen

 


"Bleibt gesund, und den Rest wuppen wir wie immer zusammen."

So endete eine heutige Dienstmail an das Kollegium. Ich war von diesem Satz total fasziniert, weil ich ihn im Schulkontext vorher noch nie gehört habe. Sieben Schulen, neun Jahre Schuldienst, und nicht ein Mal hat jemand auf einer Funktionsstelle sich die Mühe gemacht, zu betonen, dass wir das alles zusammen meistern. Und dann auch noch "wie immer"!

Ich finde das absolut großartig, weil diese Zeile den Gemeinschaftsschulgeist verkörpert, und genau dadurch grenzen sich eben auch andere Schulformen von uns ab. Da steckt drin, dass wir alle momentan mit der wackeligen Coronasituation zu kämpfen haben, darunter leidet nicht nur der Aspi, das betrifft alle. Und irgendwie versuchen wir alle, das Schiff zu schaukeln. Und man muss niemandem persönliche Vorwürfe machen, wenn etwas nicht läuft - das habe ich an zwei, drei Schulen schon ganz anders erlebt. 

Das war's auch schon - musste gerade sein.

Dienstag, 1. Dezember 2020

Zwischen Transparenz und Panikmache


Dieser Tage möchte ich kein Schulleiter sein. Was ist, wenn an meiner Schule ein Corona-Fall auftritt? Sollte man der gesamten Schulgemeinschaft genau die betroffenen Personen mitteilen, Namen und so weiter? Oder sollte man mit seinen Verkündigungen lieber etwas schwammig bleiben a la "Der neunte Jahrgang bleibt zehn Tage zuhause"? 

Die einen sagen, dass wir dringend die Transparenz brauchen: Wenn ein Schulmitglied sich infiziert hat, müssen alle darüber Bescheid wissen, damit man Kontakte nachverfolgen kann und ein unkontrolliertes Ausbreiten verhindert. Die anderen sagen, dass man dann allerdings Panik auslösen könnte, wenn man sagt "Sieglinde Detlef hat sich infiziert" - vielleicht, weil das Coronavirus, das bis dato nur durch die Nachrichten geschwoben ist, auf einmal greifbar wird? (Der Aspi erzählt natürlich wieder alles jedem weiter.)

Ich hoffe, dass Eure Schulen verschont bleiben, passt auf Euch auf, denkt an AHA und L und was es noch so im Alphabet gibt. Wird nicht weniger...