Mittwoch, 16. Dezember 2020

Bester letzter Schultag EVAR!


Herzlich willkommen im Lockdown v2.0 - ich hoffe, Ihr bleibt alle gesund und munter. Gestern hatte ich meinen letzten Schultag, sehr spärlich, weil nur noch zwei Jahrgänge in der Schule waren und der Unterricht freiwillig. Also habe ich mir ein paar Sachen eingepackt, bin in die Schule gefahren und hatte tatsächlich nur vier Jungs aus einer meiner Klassen dort. Insgeheim hatte ich gehofft, dass genau diese vier Jungs dort sind, denn mein Unterrichtsprogramm für eine Doppelstunde Englisch war - Heteronormativität pur - genau auf Jungen in diesem Alter zugeschnitten.

Ich habe darüber schon einmal geschrieben - The Warlock of Firetop Mountain - also lasse ich die Spieledetails außen vor und erzähle von dem Erlebnis.

Vier Schüler, das ist die perfekte Teilnehmerzahl dafür: Einer bekommt zwei Würfel, um die Monsterkämpfe auszuwürfeln. Einer bekommt die Abenteuerwürfel, um z.B. bei Fallen und Herausforderungen Skill und Luck auszuwürfeln. Einer geht an die Tafel und verwaltet das Inventar und den "Kampfbildschirm", einer geht an die Tafel und verwaltet die Karte. Im Hintergrund nette Musik - diesmal gab es Saurian Exorcisms (2009) von Karl Sanders, zwar ägyptisch gefärbt, aber trotzdem ein tolles Ambiente für das Abenteuer im flammenden Berg.


Am Anfang etwas ungewöhnlich für die Kiddies, die das Spieleformat nur so ansatzweise kannten - aber immerhin, zwei von ihnen kannten schon Rollenspiele, kannten schon Begriffe wie "skill", "sword", "inventory" und weiteres. Ich habe den Spielleiter übernommen und ihnen die Geschichte aus dem Buch vorgelesen; auf Englisch, aber dabei stark vereinfacht für eine Orientierungsstufe und mit viel Pantomime. Das war im Nachhinein eine großartige Idee, denn nach einer Weile sind die Jungs in das Theater mit eingestiegen: Einer hat die Handlungen unseres Helden nachgespielt, einer hat die Monsterkämpfe richtig toll in Szene gesetzt. Da zahlt sich aus, dass die jüngeren Schüler noch eine sehr blühende Fantasie haben und sich gut in das Abenteuer hineinversetzen können. Und dadurch, dass es kein Videospiel ist, das ihnen die genaue Ausgestaltung der Höhlen und Räume vorgibt, können sie sich da frei entfalten, ganz ohne Handy und Technik.

Dann haben die Jungs vorgeschlagen, dass wir den Raum abdunkeln sollten, immerhin befinden wir uns in einer düsteren Höhle - gesagt, getan, und plötzlich ist die Zeit aus dem Bewusstsein komplett verschwunden, war schon schwierig genug, noch an das regelmäßige Lüften zu denken. Aber es war ein tolles Erlebnis, das wir hoffentlich irgendwann zu Ende führen können!

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