Ich habe es geliebt! |
Wenn die Schule in den letzten Wochen liegt und die Ferien nahen, dann neigt man dazu, Filme zu zeigen, oder so. Was Nettes zu machen. Ich mach' das zumindest so. Wenn ich einen Film zeige, dann aber bitte auf Englisch, klar, meine 6d hat zum Beispiel Jumanji geschaut. Englisch mit englischen Untertiteln, geht.
Mit meinem schnellen Kurs in 7 habe ich eine Alternative erwogen: Inspiriert durch mein Projektwochenthema "Rollenspiele selbstgemacht!" bin ich heute mit den Schülern auf die Reise zum Firetop Mountain gegangen. Das war meine Jugend: Abenteuer-Spielbücher, in denen man selbst entscheidet, wie sich die Geschichte entwickelt. Der Klassiker schlechthin ist The Warlock of Firetop Mountain (Der Hexenmeister vom flammenden Berg).
Also bereiten wir uns vor - Tische und Stühle beiseite, wir sitzen auf dem Boden im Halbkreis mit Blick auf die Tafel. Ich sitze den Schülern entgegengesetzt mit dem Buch in der Hand. Ein Schüler geht an die linke Seitentafel und schreibt unsere Statuswerte auf, und die Kampfübersicht. Eine Schülerin an der rechten Tafel führt das Inventar und ein dritter Schüler zeichnet in der Mitte die Karte, an der wir uns orientieren.
Und dann beginnt das Abenteuer, ich bin der Spieleleiter und die Schüler übernehmen die Rolle des Helden. Ich lese aus dem Buch vor (natürlich auf Englisch), bis zum Ende des ersten Abschnitts. Immer wieder wird unser Held vor Entscheidungen gestellt: Gehen wir nach Westen oder Norden? Ziehen wir den linken Hebel oder den rechten? Nehmen wir den Bronze- oder den Eisenhelm? Wir kämpfen gegen Orcs, Schlangen, Trolle, auf der Suche nach dem Hexenmeister und seinem sagenumwobenen Schatz. Wir laufen in die eine oder andere Falle; Entscheidungen werden per Mehrheitsbeschluss gefällt. Morgen erforschen wir die Höhlen weiter, ich freu' mich schon darauf.
Das geht nicht mit zu großen Lerngruppen, ganz klar. Man kann diejenigen, die partout nicht mitspielen wollen, in den Filmraum setzen, whatever, aber so ein Abenteuer zu spielen gibt sicherlich dem einen oder anderen Schüler den Impuls, sich mal zuhause etwas mehr über die Fighting Fantasy Gamebooks zu informieren.
Ist doch super, wenn man Schüler zum Lesen bringt!
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