Kap Sounion in Griechenland
Der Kühlschrank ist kaputt.In einer Dachgeschosswohnung mit Außenfläche über die komplette Süd-West-Front ist der Effekt vergleichbar mit einer versagenden Klimaanlage in einem Apartment im Death Valley. Die Wohnung heizt sich tagsüber auf etwas über (gefühlt) 127°C auf - da ist man als Bewohner dankbar für die Möglichkeit, in eine eisgekühlte Melone beißen zu können. Ein Hauch von Oase in dieser heißgeliebten Wohnstätte. Wenn allerdings die Melone nicht eisgekühlt ist, sondern ebenfalls kocht, beginnt man sich zwangsläufig zu fragen, wo man hier noch Abkühlung finden kann.
Lebensmittel frisch halten, das kann ich vergessen - es sei denn, ich lagere sie im Bad unter Wasser oder ich baue mir einen kleinen Terracotta-Kühlschrank. Dabei ist es morgens noch gar nicht weiter schlimm. Ab einem gewissen Punkt, der für gewöhnlich um 13 Uhr mittags liegt, wird die Luft draußen deutlich wärmer als drinnen. Das Signal, die Fenster zu schließen und sich innerhalb der Wohnung nicht mehr zu bewegen, um die Luft nicht unnötig aufzuheizen. Die Fenster können dann erst ab 21 Uhr wieder geöffnet werden - wenn es drinnen endlich wärmer geworden ist als draußen und die Abendluft willkommene Abkühlung bringt. Ändert alles nichts daran:
Der Kühlschrank ist noch immer kaputt.
Und das ruft mir ins Bewusstsein: Selbst wenn ich kaum Nahrungsmittel im Kühlschrank aufbewahre, so nutze ich ihn doch, um Getränke kühl zu stellen, um Eiswürfel aufzubewahren, alles Aktivitäten, die der Spätsommer/Frühherbst nun doch noch einmal als Erfordernis deklarieren. Ich bin gespannt, wann es Neuigkeiten von der Hausverwaltung gibt - hoffentlich rechtzeitig, bevor ich in der Wohnung tot umfalle und so wie mein ehemaliger Nachbar vor mich hingammele, bis die Polizei kommt und meine neuen Nachbarn ebenso verwirrt wie mich damals.
Und dennoch: Ich liebe diese Wohnung, und ich liebe den Sommer und hoffe, dass die nahende dunkle Jahreszeit fix vorübergeht. Ich habe mich mittlerweile an das Desert Feeling gewöhnt, das gehört einfach dazu!
post scriptum: Mir fallen die Schulvorbereitungen bei diesen Temperaturen echt schwer, weil ich da nicht im gewohnten Tempo denken kann. Naja, dann lasse ich mich eben von Medien berieseln und räume gleich erstmal Wasch- und Spülmaschine aus. Und tausche mich auf den blauen Seiten mit jemandem aus, der sich in einer ähnlichen Situation befindet wie mein Godot.
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