Sonntag, 10. Februar 2019

( m / w / d )


"Wir suchen Dich (m/w/d) als Filialleiter!"

Ich hänge ja gerne ordentlich hinterher, was gesellschaftliche Veränderungen angeht. Was, Schwule dürfen heiraten? Gar nicht mitbekommen! Und so sortiere ich bei LIDL meine Dosensuppe und die Trullinudeln hinter der Kasse in meine Einkaufstasche ein und blicke auf den Bewerbungsaufruf. Klasse, jetzt können sich junge Männer und Frauen... und... d??? Deutsche? Dicke? An WEN geht dieser Aufruf?

Ich musste tatsächlich googeln, wie peinlich. Immerhin weiß ich nun, dass es alternative Formen gibt, neben m/w/d existieren auch m/w/gn, m/w/inter, m/w/x. Das D steht für divers, und das ist großartig und eigentlich war das auch längst überfällig, dass das in unseren Alltag eingeht. Gegen Diskriminierung und Versteckenmüssen für alle Menschen, die D sind. Aber natürlich kommen auch hier wieder die Unkenrufe, die sagen, dass es doch nun wirklich wichtigere Probleme in unserer Gesellschaft gibt, als Rücksicht auf so eine Minderheit.

Ja, es gibt definitiv wichtigere Probleme - zum Beispiel die Scheinheiligkeit oder mangelnde Akzeptanz der Urheber dieser Unkenrufe. Ich finde das extrem unangenehm, gehört für mich in die Kategorie AfD-Mitglieder, die sich beschweren, dass ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt wird. Und es gibt auch andere wichtigere Probleme, das ist unbestritten - aber deswegen sollte man eine Kleinigkeit wie Rücksichtnahme auf die Geschlechtervielfalt nicht vollkommen ignorieren. Gilt auch für einen Björn Höcke, der gegen den Genderwahnsinn wettert.

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