Blutspender sind Lebensretter... ich nicht. |
Oberstufe Berufsfachschule III, junge Erwachsene. Lernen etwas in einem Vortrag des DRK, und ich frage aus Neugier, worum es denn so geht, und erfahre, dass es um Blut ging. Mehr schienen sie nicht mehr erinnern zu können, und dann entsponn sich folgender Wortwechsel (oder so ungefähr):
S: "Ja, und wer wollte, konnte sich dann zum Blutspenden anmelden. Gehen sie denn auch zum Blutspenden?"
L: "Nein, das darf ich leider nicht."
S: "Was? Warum das denn?"
L: "Weil ich schul bin."
S: "Was? Also das ist aber echt eine blöde Ausrede!"
L: "Liebe Klöthilde. Du hast vollkommen Recht. Aber so ist es nun mal leider. Ich bin Teil einer Risikogruppe und darf nicht zum Blutspenden gehen, das ist extra explizit in den Richtlinien schriftlich festgehalten worden."
S: "Und was ist, wenn ich jetzt auch schwul bin?"
L: "Wenn du tatsächlich ein schwules Mädchen bist, sorry, dann darfst auch du nicht zum Blutspenden gehen. Tut mir Leid, so sind leider die Regeln."
Und ja, so sind sie tatsächlich. Weil ich schwul bin, darf ich kein Blut spenden, denn ich könnte ja infiziert sein. HIV. Vollkommen irrelevant, ob und wie oft ich Sex habe, es reicht schon, dass ich auf Männer stehe. Denn Heteros bekommen sowas ja nicht, bei denen taucht das nicht auf. Die dürfen auch zum Blutspenden, wenn sie promiskuitiv leben, reihenweise Sexpartner von Tag zu Tag vernaschen, das ist dann was Anderes.
Ich weiß nicht, wie ich mit diesem Umstand umgehen soll. Aber er fühlt sich scheiße an, das wollte ich nur einmal loswerden. Selbst wenn ich die Logik dahinter irgendwo nachvollziehen kann, fühle ich mich behandelt, als wäre ich ein schlechterer Mensch.
Ja, ich weiß.
Mein Problem.
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