...breaking apart... |
E.A.Poes The Fall of the House of Usher - modern und in Hassee. Hoffen wir mal, dass es nicht bis zur Katastrophe am Ende der Geschichte kommt. Aber von Anfang an, denn: Zukunft braucht Herkunft.
Als ich zum ersten Mal die Keller dieses Hauses erforscht hatte, war ich erstaunt, wie lang die Gänge des Gewölbes sind. Ich wohne direkt an einer vielbefahrenen Kreuzung, und mein Orientierungssinn hatte mir angedeutet, dass ein Teil der Straße unterkellert sein muss. Das ist wahrscheinlich Unsinn. Aber es fühlt sich tatsächlich so an, nicht nur optisch.
Die große Buba war neulich zu Besuch, wir saßen in aller Ruhe auf der Psycho-Couch, als plötzlich ein Beben durch die Wohnung ging. Ein, zwei, drei spürbare Stöße, quasi ein kleines Hausbeben. Ich kenne das schon zur Genüge, ich erlebe das mit hübscher Regelmäßigkeit; DGB aber hat das zum ersten Mal bewusst wahrgenommen und war, vollkommen zu Recht, etwas erschrocken.
Ich habe ihr dann erklärt, dass das immer passiert, wenn die großen LKWs die Kreuzung passieren. Meine ehemalige Nachbarin hat mich aufgeklärt, dass es am schlimmsten bei den riesigen Kränen ist: Man denkt, dass das Haus kurz vor dem Einsturz steht. Ob das was mit einer möglichen Unterkellerung der Straße zu tun hat, kann ich nicht sagen - wobei, das würden die Gewölbe doch niemals überstehen, oder? Selbst in meiner Wohnung direkt unter dem Dach sind mir schon bei der ersten Wohnungsbesichtigung die Spuren aufgefallen, die das Hausbeben hinterlässt, und nun kommen wir zum literarischen Einstieg zurück.
Die Risse in den Wänden erinnern mich nämlich unweigerlich an den Riss, der durch das Herrenhaus in Poes Geschichte führt und an dem das Haus schließlich zerbricht und dem Erdboden gleich gemacht wird. Und ich frage mich, wann es wohl hier soweit sein wird. Ich hoffe natürlich gar nicht, denn mit dieser Wohnung habe ich mich richtig angefreundet.
post scriptum: Ich schaue gerade wieder Dario Argentos "Suspiria" - die Bluray von '84 Entertainment ist fantastisch! Gestochen scharfes Bild, die Farben (ein eigener Charakter in diesem Film) leuchten noch mehr, und die 5.1-Tonspur zieht mich richtiggehend hinein in den Film. Kein Vergleich zu der DVD, die ich bisher hatte und auf deren Grundlage ich meine erste Suspiria-Rezension geschrieben habe. Es ist, als würde ich einen ganz anderen Film schauen. Ein echtes Kunstwerk!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen