Mittwoch, 18. Oktober 2017

Kinderkram

ohne Worte

Irgendwie habe ich auch schon in der Schulzeit sehr umständlich gedacht - dabei ist dieser Text herausgekommen, müsste so etwa vor fünfzehn Jahren gewesen sein (damals war noch alte Rechtschreibung, also noch etwas älter). Ich war ein sehr albernes Kind ;-)

Das chaostheoretische Kausalitätsprinzip
(und seine Anwendung)

Zunächst an einem einfachen Beispiel:

Wenn ein Pfau über ein Feld neben einer Landstraße stolziert, wird es etwas später regnen.

Denn: Wenn ein Autofahrer, der über eben diese Landstraße fährt, den Pfau erblickt, wird er fasziniert von dessen Schönheit nicht mehr auf die Straße achten, sondern den Wagen direkt in den Straßengraben fahren. Da seine Klamotten nun verdreckt sind, wird er sie zu Hause waschen und danach zum Trocknen draußen auf die Wäscheleine hängen. Weil es – und ich berufe mich hier auf Murphy´s Gesetze – nun immer gerade dann, wenn man die Wäsche raushängt, anfängt, zu regnen, ist die Theorie bestätigt.

Wenn ein Spiegel zerbricht, steht der Gemeinde neues Ackerland zur Verfügung.

Denn: Wenn dieser Spiegel erst zerbrochen ist, wird der abergläubische Mensch Selbstmord begehen, um den ihm drohenden sieben Jahren Pech zu entgehen. Da der Leichnam nun begraben werden muß, wenden sich die Hinterbliebenen an das nächstbeste Bestattungsinstitut. Weil dieses nun nicht das komfortabelste ist, haben sich in dem Sarg bereits Holzwürmer eingenistet. Nachdem der Tote dann begraben und der Sarg von den Würmern zerfressen worden ist, müssen sich diese auf die neue Umgebung, nämlich den Friedhofsboden umstellen. Dieser wird dann von den Würmern hervorragend aufgelockert. Wenn die Bauern dann sehen, was mit dem Boden passiert ist, säen sie sofort neues Saatgut aus und die Theorie ist bestätigt.

Wenn ein Lehrer eine besonders schwierige Aufgabe stellt, wird die Stadt verdursten.

Denn: Wenn diese besonders schwere Aufgabe gestellt wurde, muß der Klassenprimus an die Tafel, um sie zu lösen. Da der Klassenprimus im Allgemeinen unbeliebt bei seinen Klassenkameraden ist, stellt ihm einer auf seinem Weg nach vorne ein Bein. Wenn der Primus dann stolpert, verliert er seine ihm durch Vorurteile anvertraute Brille. Weil er sie ohne den richtigen Durchblick aber nicht wiederfindet, bleibt sie auf der Schultasche von einem Mitschüler liegen. Wenn nun die Sonne genau auf das Brillenglas und dann in des Mitschülers Tasche scheint, entzündet sie dort durch die Bündelung und Intensivierung der Strahlung zuerst ein Schulheft, welches dann die gesamte Schultasche in Brand steckt, was zunächst aber keiner merkt. Das Feuer greift über auf die Gardinen und schließlich auf das ganze Schulgebäude. Während die Schüler und Lehrer zunächst erschrocken den Brand von außen betrachten, frißt sich der Brand nach dem Prinzip Funke-im-Pulverfaß in Richtung Chemielabor fort und setzt schließlich die halbe Stadt in Flammen. Natürlich ist die Feuerwehr bereits verständigt und löscht das gewaltige Feuer, verbraucht dabei aber die gesamten Wasservorräte der Stadt. Wenn nun auch kein Trinkwasser mehr vorhanden ist, müssen die Einwohner verdursten und die Theorie ist bestätigt.

Wenn jemand früh aufsteht, wird die Weltbevölkerung vernichtet sein.

Denn: Wenn jemand früh aufsteht, bewahrheitet sich das Sprichwort „Morgenstund hat Gold im Mund“. Wenn dieser Mensch nun den Mund voller Goldstücke hat, wird er denken, er habe einen Sechser im Lotto. Da man aber nur einen Sechser im Lotto schafft, wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen, geht uns ein Vierteljahr verloren. Da im Jahr durchschnittlich mindestens ein Mensch früh aufsteht, müssen wir also ein Viertel der bereits verstrichenen Jahre den unseren hinzufügen. Wir haben also das Jahr 15000002500 nach Christus. Da nun aber in diesem Jahr die Erde von der Sonne verschlungen sein wird, ist die Weltbevölkerung vernichtet und die Theorie bestätigt.

Wenn es regnet und die Sonne scheint, wird die Stadt überschwemmt.

Denn: Wenn es regnet und dabei tatsächlich die Sonne scheint, entsteht ein Regenbogen. Weil es nun heißt, daß am Ende eines Regenbogens ein Topf voll Gold liegt, wird mindestens ein Mensch loslaufen und diesen Topf suchen. Schließlich findet er ihn. Da aber jeder Topf voll Gold einem Kobold gehört, wird der Kobold hinter dem Finder herjagen, um seinen Topf zurückzubekommen. Weil dieses eine Fee bemerkt und die Feen gute Freunde der Menschen sind, beschützt sie ihn. Dieser rennt dann sofort zur Bildzeitung, in der am nächsten Tag die Schlagzeile erscheint: Fee gesichtet! Diese Nachricht liest dann eine Familie mit Kindern. Als das Kleinkind aus dem Munde seiner Eltern den Ausdruck „Zeitungsente“ hört, bastelt es eine Ente aus Papier und läßt sie im Spülbecken schwimmen. Das verstopft daraufhin und überschwemmt die Wohnung. Da aber ein Unglück selten allein kommt und es in der Stadt viele Familien mit Kindern gibt, ist die Stadt bald überflutet und die Theorie bestätigt.

Wenn jemandem langweilig ist, wird die medienbegeisterte Menschheit ersticken.

Denn: Wenn diesem Menschen langweilig ist, wird er einen Handstand machen und Fliegen fangen. Ganz gemäß der beliebten Redewendung. Es gibt ein weiteres Sprichwort, das da lautet: Verrückt ist der, der verrücktes tut. Da Im-Handstand-Fliegen-fangen nun weiß Gott nicht das Alltäglichste ist, ist dieser Mensch verrückt. Wenn dann seine Mitmenschen diese verrückte Person sehen, werden sie sich denken: Der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wenn er aber nicht den Schrank voller strahlender Tassen hat, dann klappt´s auch nicht mit dem Nachbarn. Also hat dieser Mensch kein Calgonit. In diesem Fall wäre die Werbung leider umsonst gewesen; sonst hätte sich die Person ja Calgonit gekauft. Wenn Werbung aber umsonst ist, ist der Sender, der sich ja von der Werbung finanziert, bald pleite. Dann wird es auch keine Nachrichten mehr geben. Es wird also niemand mehr auf dem neuesten Stand sein. Weil man aber zu einer solchen Person, die wir dann ja alle sind, sagt: Du lebst ja hinter dem Mond! Werden wir eine kleine Reise dorthin machen müssen, um den Ansprüchen gerecht zu werden. Da es aber hinter dem Mond keine Atmosphäre gibt, wird die Menschheit ersticken und die Theorie ist bestätigt.

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