Montag, 30. Oktober 2017

Gedanken über Geld

Ich habe im Portemonnaie noch immer meine drei Dollarnoten aus Kings Island, 2011 - um mich daran zu erinnern, dass ich wiederkommen werde.

Es geht um ein Gefühl. Für dieses Gefühl ist es vollkommen irrelevant, ob man mit Millionen hantiert oder ein Durchschnittseinkommen besitzt - ich meine das Gefühl von Sicherheit.

Mir ist bewusst, dass mein Arbeitslosengeld I (ALGI)  höher ist als das, was manche Menschen regulär verdienen. Es reicht für die Wohnung, das, was man gemeinhin Unterhalt nennt. Ich bräuchte mir also keine Sorgen zu machen. Als ich damals realisiert hatte, dass wieder die Arbeitslosigkeit auf mich zukommt, hat die Sannitanic das Beste getan, was in dem Moment möglich war - nämlich mich beruhigt und darauf aufmerksam gemacht, dass ich immerhin zwölf Monate lang finanziell abgesichert bin.

Es ist allerdings ein meilenweiter Unterschied, ob ich tausenddreihundert Euro als ALGI oder Gehalt bekomme; auf dem Kontoauszug sieht das gleich aus, aber ohne Arbeit habe ich das Gefühl, dass ich wieder jeden Cent doppelt umdrehen muss. Ich kaufe meine Kochzutaten mit dem Kontostand im Kopf ein. Ich kaufe mir eine Herbstjacke und denke mir, dass das schon wieder purer Luxus ist.

Ich hätte nie gedacht, wie wichtig finanzielle Sicherheit ist, welche Auswirkungen es auf das Leben haben kann, wenn diese Sicherheit eben nicht da ist. Geld. Bedeutet mir irgendwie nichts. Ist Mittel zum Zweck. Ich brauche nicht immer mehr und mehr Geld, ich strebe nicht nach Reichtum. Ich möchte nur einfach mein Leben leben können, ohne dass mir das Geld im Weg steht.

Und deswegen bin ich mit der Situation nicht zufrieden, obwohl ich finanziell erstmal abgesichert bin.

post scriptum: Im englischen Sprachgebrauch gibt es einen schönen Spruch, mit dem man sich merken kann, ob die Uhren vor- oder zurückgestellt werden müssen: "Spring forward, fall back."

paulo post scriptum:  Dieser Artikel hat überhaupt keinen roten Faden. Aber wenn ich von einem Gefühl schreibe, das ich scheiße finde, dann habe ich keine Lust, mir Mühe zu geben.

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