Sonntag, 25. Dezember 2016

"Wie hältst du es mit der Religion?"


So fragt Gretchen Faust und konfrontiert ihn dadurch mit einem Gewissenskonflikt. Und wie hält Dr Hilarius es denn?

Gar nicht.

Wie schon beschrieben lege ich keinen Wert auf Weihnachten - außer als Anlass, um die Familie mal wiederzusehen. Ich gehe nicht in die Kirche. Ich glaube nicht an Gott. Meine Religionszugehörigkeit ist für mich nicht mehr als ein Ärgernis, wenn ich sehe, dass ich sechzig Euro Kirchensteuer monatlich zahle. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich immer wieder daran denke, aus der Kirche auszutreten - allerdings vergesse ich es dann und denke erst wieder daran, wenn die nächste Abrechnung kommt.

Gibt es denn gar nichts, woran ich im Leben glaube? Keine Denkweise, der ich mich anschließe?

Ich habe mein Verhalten und meine Denkmuster immer mal wieder beobachtet und bin zum Schluss gekommen, dass meine Grundhaltung am ehesten dem Buddhismus entspricht. Dass ich zum Beispiel sinnlose Auseinandersetzungen meide. Dass ich an das Nirvana glaube - ha, da hätten wir also einen Glauben. Und ich denke an Buddhas Ausspruch "Lächle und die Welt verändert sich". Ich mag Meditationen als Weg, innere Ruhe zu finden. Und ich vertraue auf das, was in meinem eigenen Vermögen liegt, anstatt auf einen Gott zu hoffen, der die Dinge richten wird.

Irgendwann in diesem Leben habe ich angefangen, Dinge zu hinterfragen, und mich dann auch gefragt, warum ich überhaupt konfirmiert bin, und wer überhaupt festgelegt hat, welches meine Religionszugehörigkeit ist. Ausbrechen aus tradierten Werten, die eigenen Werte finden, neue, für einen selbst ungewohnte Wege gehen. Das befreit mich. Und mit den sechzig Euro, die ich nun nicht mehr als Kirchensteuer abführen muss, kann ich mir endlich neue Schuhe kaufen, um diese Wege zu gehen.

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