Dienstag, 6. Dezember 2016

Der Fünf-Minuten-Unterschied


Eigentlich sollte dieser Beitrag den Namen Hundertzwanzig tragen, mit Blick auf seinen Anlass, allerdings lässt sich Der Fünf-Minuten-Unterschied auch auf andere Bereiche anwenden. Zunächst aber geht es tatsächlich um eine Geschichte, die mit dem Autofahren zu tun hat.

So war es letztens wieder Zeit zum Tanken - schon wieder? Mir kam die gefahrene Strecke doch etwas arg kurz vor. Hatte ich beim letzten Mal nicht vollgetankt? Oder liegt es an dem Geschwindigkeitsrausch - diesem Gefühl, ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auch mal schneller als Hundertzwanzig fahren zu wollen? So bin ich immerhin schneller in Neumünster, ganze fünf Minuten!

Und diese fünf Minuten machen morgens den Unterschied aus zwischen entspanntem Morgen und Nervenzusammenbruch. Seit einigen Monaten beobachte ich das jetzt: Neumünster kann morgens vor dem Berufsverkehr eine nette Stadt sein. Aber sobald man nur fünf Minuten später kommt, haben sich die Straßen gefüllt und eine Verkehrslawine zerquetscht die nächste. Und so dauert die Fahrt vom Ortsschild bis zur Gemeinschaftsschule Brachenfeld auch mal gefühlt genauso lange wie die Fahrt von Kiel nach Neumünster.

Aber ist es mir das wert, umgerechnet in Tankkosten? Mal schauen. Und so versuche ich, einen Tank lang nur mit Hundertzwanzig zu fahren, um wirklich mal zu erleben, wie groß der Unterschied im Verbrauch ist. Mein gestern gestarteter Versuch wurde durch zwei rasende Heimfahrten schon wieder von mir selbst untergraben. Naja, irgendwann teste ich das mal.

Ich hätte später gern mal 'nen schnellen Wagen...

Aber der titelgebende Unterschied hat sich heute auch im Schulleben bemerkbar gemacht; heute nachmittag haben wir alle an den Planungen für unsere nächste Vorhabenwoche gesessen. Irgendwann waren wir durch, alle sind aufgebrochen, nur ich bin mit zwei Kollegen noch fünf Minuten geblieben, um über Schüler zu lästern (Ironie). Und nach fünf Minuten wurde unser Gespräch abgewürgt, durch Feueralarm um 14:55 Uhr. Kein einziger Schüler mehr in der Schule und wir haben uns recht unmotiviert unter lautem Getöse aus dem Gebäude begeben. Wären wir fünf Minuten früher gegangen, hätten wir den Spaß überhaupt nicht mehr miterlebt (und die netten Polizisten).

Und was der Fünf-Minuten-Unterschied beim Sex ausmachen kann, darüber muss ich - glaube ich - nicht mehr ins Detail gehen. Und gekochte Eier. Und Essen fünf Minuten zu lange im Ofen. Und fünf Minuten früher geboren. Und: Nur noch fünf Minuten länger schlafen...

Und warum überhaupt hundertzwanzig? Ich bin geschädigt vom A210-Tempolimit.

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