Sonntag, 11. Dezember 2016

Mega-Trash


Die verrückte Buba (a.k.a. Träsch-Trüller) liegt mit einer fetten Erkältung flach - vielleicht kann ich ihr mit diesem Beitrag ja ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Es geht um Trash, um einen Film, der nur noch knapp als B-Movie gelten kann, so schlecht ist er. Und so gut!

Elvira - Mistress of the Dark stammt aus dem Jahr 1989, wenn ich mich recht entsinne. Wie bin ich nur darauf gekommen? Über Daniel, meinen ersten Freund ("Hallo, ich bin Daniel!"), der mir damals beigebracht hat, was Trash ist und warum man das lieben kann.

Elvira, selbsternannte Mistress of the Dark mit hautengem schwarzen Kleid, einem sehr aus- und einladenden Dekolleté und einer Frisur, die an einen schwarzen Bienenkorb erinnert - herrlich überkandidelt gespielt von Cassandra Peterson - moderiert Trashfilme (was auch sonst) zur schlechtesten Sendezeit in einem Schrottsender und kann sich davon kaum die Miete leisten. Natürlich springt sie sofort auf - und ihre Brüste auch - als sie erfährt, dass sie eine Erbschaft gemacht hat.

In Erwartung vieler Millionen Dollars reist sie in das Dörfchen Fallwell in Massachussetts, konservative Erwachsene und untersexte Teenager von einem Ortsende zum anderen. Dort erfährt sie, dass sie von ihrem Tantchen drei Dinge geerbt hat: Ein bruchreifes altes Haus (das sie in Windeseile neu streicht in den bissigsten Farben, die ihr zur Verfügung stehen), ein weißer Pudel namens Algonquin ("Gunk", den sie ebenfalls in Windeseile zu einer Punktöle umstylt) und ein Kochbuch. Na toll - sie kann damit überhaupt nichts anfangen.

Ihr Onkel Vincent dagegen hätte zu gern das Kochbuch, kein Wunder: Es ist in Wirklichkeit ein Buch mit magischen Beschwörungsformeln und Zaubersprüchen, und Onkel Vinnie ist ein machthungriger Irrer, der die Welt erobern will. Elvira hat eine seeeehr lange Leitung (und wird zum Mittelpunkt seeeehr zahlreicher Tittenwitze) und bekommt davon zunächst nichts mit. Die Nacht der Mondfinsternis rückt näher: Wird sie es letztlich schaffen, die Welt zu retten?

Natürlich schafft sie es, und das kann man hier noch nichtmal als Spoiler werten. Es geht ja auch gar nicht um den minimalistischen Plot. Es geht um die schwachsinnigen beabsichtigten Anschlussfehler (Elvira fällt ein Hot Dog mit Senfsoße zwischen die Titten. Die Kamera schenkt weg, schneidet wieder zurück und ihr Ausschnitt ist blitzsauber. Auch schön: Elvira wurde geteert und gefedert. Sie badet fünf Minuten und ihr Kleid und auch ihre Haare sehen aus, als wäre nichts geschehen). Nichts aber schlägt die Szene, in der Elvira mit der Macht ihrer Titten ein Friedhofstor aufsprengt:

Wow. Das muss man erstmal hinbekommen!

Genau diese anspruchslose Unterhaltung ist es, die einen wunderbar ablenken kann. Vorlage für Trinkspiele (ein Kurzer bei jeder Tittenszene), perfekt zu Fast Food, herrlich selbstironisch. Der tittigste Moment des Films ist allerdings die Schlussszene, in der Elvira uns zeigt, welches ihre Kräfte als Mistress of the Dark sind. Und die will ich tatsächlich nicht spoilern.

Lasst es wackeln!

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