Ich habe dieses Schuljahr richtig Spaß gehabt, mit einem Feeling wie damals in St.Peter-Ording. Ich habe nicht mehr ganz so viele Fehler gemacht, ich habe Kollegen kennengelernt und mich mit ihnen unterhalten, ich hatte nicht mehr dieses "In der Schule bleibe ich nicht länger als nötig"-Gefühl. Das Unterrichten hat Spaß gemacht, und das bei zwei sechsten Klassen - Orientierungsstufe ist meine Achillessehne.
Das hat funktioniert, weil ich seit Herbst so getan habe, als könnte ich an der Toni bleiben. Als wäre das "meine Schule" (Stichwort bucket list). Ich habe überhaupt nicht daran gedacht, dass mein Vertrag irgendwann ausläuft, und es war toll.
Leider hält dieser Effekt nicht mehr an, und das hat für die Funkstille im Blog gesorgt, denn jetzt ist sie wirklich dauerpräsent, diese Wahrscheinlichkeit, dass ich nicht bleiben kann. Mal abgesehen von dem demütigenden Gefühl (während Kollegen um mich herum sich über ihre Planstelle freuen dürfen (die ich ihnen gönne)). Es ist wieder soweit: Kollegen fragen, wie es denn bei mir weitergeht, und ich muss antworten. Und wieder wabert mir Jörgs Frage aus dem Vorstellungsgespräch durch den Kopf: "Wie kann das denn sein, dass jemand mit ihren Referenzen so lange keine Stelle gefunden hat?" Das ist der Moment, in dem ich emotional kollabiere.
Rückfall in den typischen Schuljahresend-Blues. Zuhause sitzen, nichts machen. Mich nicht mehr bei meinen Freunden släsch Familie melden, den Blog verkümmern lassen, überhaupt nicht mehr darauf achten, was ich esse inklusive Neurodermitisschub, und dann kommt noch eine Sachbearbeiterin im pbOn, die mir schreibt, ich solle keine "1" bei der dienstlichen Beurteilung eintragen, denn man soll nicht sein Gutachten aus dem Referendariat hochladen. Und ich kann mich nicht wehren, denn im pbOn gibt es kein Dialogfeld.
Zeit für Buddhismus. Zeit für Gedanken an berufliche Alternativen, denn ich werde nicht noch einmal an eine neue Schule wechseln, mein Leben ist durch die letzten sechs Schulwechsel bereits genug in die Brüche gegangen. Zeit, sich zu klammern an das "Wir kämpfen für dich!" der Personalratsvorsitzenden, Zeit, sich darüber zu freuen, dass heute dann plötzlich die Bewerbungsmappe im pBon doch freigeschaltet wurde.
Wörtlich: Abwarten und Tee trinken.
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