Die letzte Schulwoche. Die Temperaturen sind oben, die Nerven sind unten. Corona hat unsere Motivation zerfressen, der Verwaltungstrakt hat bereits morgens gefühlte dreißig Grad. Also was machen wir mit den Lütten? Neue Grammatik einführen! Den Gegensatz von Adjektiven und Adverbien - und ein bisschen über food reden, das Thema, das wir im Buch übersprungen haben. Aber nur in der ersten Stunde.
In der zweiten Stunde knicke ich ein und wir gehen raus auf den Schulhof, die Luft genießen, das Licht genießen (beziehungsweise den Schatten), und dann fragen mich die Kiddies, ob wir Verstecken spielen können. Sie kennten nämlich ganz tolle Verstecke auf ihrem Schulhofabschnitt und ich würde sie niemals finden. Na gut, ich ignoriere meine Gedanken im Kopf: Sie können sich nur in den Büschen verstecken, es gibt gar keine anderen Verstecke in diesem Bereich.
Und so gehe ich los und suche, und natürlich zieh es mich direkt zu den verschiedensten Büschen, und auch wenn ich auf den ersten Blick denke, dass meine kleinen Monster da nicht reinpassen, sehe ich plötzlich zwischen den grünen Blättern und Ästen einen Flecken orangenes T-Shirt. Gefunden! Und so finde ich sie dann nach und nach, und sie zeigen mir ganz stolz, dass in diesen Büschen richtige Versteckräume sind. Ich nehme das in dem Moment erstmal nur zur Kenntnis.
Erst zuhause wird mir bewusst, dass ich als Schüler diese Orte sofort zu meinem Lieblingsplatz auf dem Schulhof erklärt würde haben hätte (Roth anyone?). Ungestört, ungesehen, geschützt, und trotzdem an aller Aktivität auf dem Schulhof teilhaben können. Keine Angst haben zu müssen, von jemandem angesprochen zu werden, eine Weile ganz bei mir sein.
Großartiger nostalgischer Moment, unerwartet in diesen letzten Schultagen.
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