Dienstag, 16. Oktober 2018

Denkwürdiges Abendessen

Wer bin ich...?

Selbstreflektion: Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Woher komme ich, wohin gehe ich? Bin ich authentisch? Wie behandele ich meine Mitmenschen? Sich selbst zu hinterfragen tut unglaublich gut, denn wir neigen dazu, durch den Alltag zu Maschinen zu werden, gleiche Denkmuster, gleiche Bewegungsabläufe.

Meine Erfahrung ist allerdings, dass diese Reflektion nicht auf Kommando geschehen kann. "So, jetzt möchte ich mal mein Handeln hinterfragen!" - klappt nicht. Zumindest nicht ernsthaft. Es braucht schon einen guten Denkimpuls, der den Wunsch zur Selbstreflektion auslöst. Das kann ein Beitrag aus den Nachrichten sein, ein Buch oder ein Film, und sicherlich gibt es noch viel mehr Denkanstöße.

Ich weiß leider nicht mehr, wer mir vor einiger Zeit den Film My Dinner With André (1982) empfohlen hat; heute war es soweit und ich habe ihn mir einmal angeschaut. Eigentlich total simpel: Zwei Männer treffen sich zum Abendessen und kommen in's Gespräch. Die Frage "Wo warst du denn so in letzter Zeit unterwegs?" lenkt in eine Diskussion über das Leben, über Charakter, Buddhismus und Vieles mehr. Und das war irgendwie faszinierend: Ich habe mich gefühl, als ob ich an der Unterhaltung aktiv teilgenommen habe - weil sicherlich jeder Zuschauer irgendwelche Anknüpfungspunkte finden kann. Und ich habe gemerkt, wie viel André in mir steckt.

Also, wer auch immer mir den Film empfohlen hat: Vielen Dank für die Idee! Und es war für mich besonders spannend zu bemerken, dass Roger Ebert den Film damals in seine Liste der Great Movies aufgenommen hat. Ich denke, ich werde den Film alle paar Jahre wieder schauen, um zu sehen, wie ich mich weiterentwickelt habe. Ich glaube, Er könnte diesen Film gut gebrauchen. Damit es ihm vor Augen geführt wird: die Diskrepanz zwischen authentischem Ich und gespieltem Ich.

post scriptum: Vielen Dank für Eure Kommentare zum "Schulleiterin"-Beitrag! Ich weiß, es klingt vollkommen dämlich, aber diese Kollegen haben mich tatsächlich in's Überlegen gebracht, ob Frauen für eine Schulleitung weniger geeignet sind. Eure deutliche Rückmeldung hat mir diesen Unsinn aus dem Kopf gepustet ;-)

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