Donnerstag, 1. März 2018

Sekundarstufe Zwei


Ich habe in den vergangenen Jahren hauptsächlich in der Mittelstufe unterrichtet. Das hat sich so ergeben, weil dort der Bedarf bestand, und weil eine meiner Stärken darin besteht, mit spannenden Schülern in schwierigen Phasen zu arbeiten. Klasse 7-9, da werden die Jugendlichen pubertär und es kommt eine sehr starke Haltung gegen alles auf.

Viele Lehrer sind froh, wenn sie da nicht unterrichten müssen; ich habe den Eindruck, dass insbesondere die Lehrer froh sind, um die Mittelstufe rumzukommen, denen die Fachvermittlung das Wichtigste im Lehrberuf ist. Das kann ich vollkommen verstehen - für mich ist das anders, für mich ist die Arbeit mit Menschen das Wesentliche des Berufes. Sind beides häufig vertretene Sichtweisen. Die Stoffvermittlung leidet beizeiten unter der pädagogischen Arbeit, die in dieser Lebensphase geleistet werden muss.

Aber es kommt ja irgendwann die Oberstufe, die sogenannte Sek II. Es mag sein, dass ich ein falsches Bild von der Oberstufe habe, denn ich behandle meine Schüler dann wie junge Erwachsene. Die sie langsam auch werden. Ich stelle Anforderungen, wie z.B. "Verantwortung für den eigenen Lernprozess übernehmen" - ich trage den Schülern die Unterrichtsinhalte nicht mehr hinterher. Wer fehlt, muss sich von sich aus nach Arbeitsblättern und Hausaufgaben umschauen.

Manchem Schüler fällt Alles aus dem Gesicht ("Ich war letzte Woche nicht da, woher soll ich das alles wissen?"). Sie scheinen mit Eigenverantwortung noch nicht sehr vertraut zu sein. Mache ich etwas falsch?

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