Das DGHK-Logo - die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind scheint nach Ansicht dieser fiktiven (?) Mutter der einzige Ansprechpartner für Hochbegabte zu sein. |
Heute möchte ich mich im Blog mit einer Sichtweise zu meinem Dauerthema auseinandersetzen, die mir so noch nicht begegnet ist und ich möchte sie einfach mal zur Diskussion stellen, bevor ich "einfach nur dagegen" bin. Denn vielleicht habe ich mich in den letzten Jahren etwas zu engstirnig werden lassen, was das angeht.
So las ich vor einiger Zeit einen fiktiven Artikel, nicht geschrieben von der Mutter eines HB-Sohnes. Sie selbst hat sich viel mit dem Thema HB auseinandergesetzt und ihren Sohn über lange Zeit hinweg in der Hinsicht betreut. Sie machte sehr deutlich, wie sie zu dem Thema steht: "Hochbegabung ist eine Gnade - aber kein Freifahrtschein!" Sie erläuterte daraufhin, dass HB toll sei, die Leistungen, die man damit erbringen könnte, seien wesentlich besser als das, "was sonst so abgeliefert wird". Aber das bedeutet nicht, dass einem hochbegabten Menschen völlig ohne Mühe alle Türen offenstünden. Wie man das zu verstehen habe?
Nun, Hochbegabte müssten schon in der Lage sein, sich den Gegebenheiten unterzuordnen. "Entweder, man passt sich an und kommt weiter, oder eben nicht, dann schafft man nichtmal ein Abitur, so ist das eben."
Da mag etwas dran sein. Allerdings ist das nicht die Haltung einer Person, die sich jahrelang mit Hochbegabung auseinandergesetzt hat und nun Expertin darin ist, wie sie behauptet. Zumindest kann ich das nicht verstehen - weil eine andere Person, die ich jedenfalls für eine Expertin halte (nämlich Andrea Brackmann), genau diesen Punkt mit der Anpassung ganz kritisch beleuchtet und herausstellt, wie sehr manche Hochbegabten darunter zu leiden hätten.
Der Sohn jener Hochbegabung-ist-eine-Gnade-Mutter muss sehr anpassungsfähig sein und definitiv keiner von den unerkannten Underachievern, deren Existenz von einigen Lehrkräften gern geleugnet wird. Die Mutter ist auch der Meinung, dass "Hochbegabung nichts mit Schule zu tun hat" - und versteht darunter, dass es nicht Aufgabe der Lehrkräfte ist, Underachievern beizubringen, wie sie für ihre HB Anerkennung ernten könnten - denn das hätten die HBs selbst zu bewerkstelligen, dazu seien sie schließlich intelligent genug.
Vielleicht fragt sich nun der eine oder andere Leser, ob diese Sätze nicht teils zu detailliert sind, um auf einem fiktiven Artikel zu beruhen.
Das kommentiere ich nicht weiter.
post scriptum: Aber immer wieder, in den verschiedensten Situationen, werde ich vor die Wahl gestellt: Passe ich mich an? Sage ich den Menschen, was sie hören wollen? Oder sage ich lieber die Wahrheit? Bleibe ich mir selbst treu? Und verbaue mir damit Chancen und Wege?
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