Dienstag, 16. August 2016

Bekenntnisse eines Connoisseurs


Gestern war ich beim Zahnarzt zur Routineuntersuchung. Ich habe gerne mal Angst vor dem Zahnarzt, und nicht ohne Grund: Meine Zähne scheinen einem Dentinfriedhof zu gleichen, regelmäßig werden neue Gräber ausgehoben und gefüllt. Da kommt gern mal Handlungsbedarf vor. Der Hauptgrund dafür ist meine Zahnpflege, die phasenweise grauenhaft unordentlich ist. Ich schiebe das im Wesentlichen auf die Hochbegabung, die mich oft an andere Dinge denken lässt, so dass ich Grundlegendes vernachlässige oder komplett vergesse. Manchmal esse ich zwei Tage lang nichts, weil ich einfach nicht dran denke, und trinken tu ich sowieso zu wenig. Ein weiterer Grund ist mein sweet tooth - zu gern mag ich Süßes. Angesichts dieses Umstandes war das gestern fast eine Premiere - nichts zu tun, alles in Ordnung. Darf gern so bleiben.

Aber auf den Geschmack auf Süßes muss ich noch einmal zurückkommen. Schokolade: Das Mastfutter unter den süßen Genüssen. Ich esse nicht mehr so gern Schokolade wie noch vor zehn, zwanzig Jahren. Sie ist mir einfach zu langweilig; mittlerweile mag ich raffinierte Kombinationen verschiedener Aromen und bin genau aus diesem Grund auf Trüffelpralinen umgestiegen. Es gibt nur wenige Sorten, die ich ein zweites oder drittes Mal esse - weißer Marc de Champagne-, Cointreau- oder Waldmeistertrüffel, Kir Royal, Mozartkugeln. Früher war es mir sehr wichtig, dass sie kein Alkohol enthalten, mittlerweile fehlt mir bei den alkoholfreien Pralinen einfach die Vielfalt.

Und die findet man in diesem Bereich in erstaunlichem Maß: Biertrüffel, Banane-Curry, Sauerkirsch-Chili, verschiedene Cocktails. Ich liebe es, die Augen zu schließen und mich zurückzulehnen, während ich eine neue Sorte probiere. Jedes Aroma herausschmecken, so wie die Ratten im Film Ratatouille. Ich bekenne: Wenngleich ich oft gänzlich auf Süßes verzichten würde, weil es meiner Haut nicht gut tut, bekomme ich sofort leuchtende Augen, wenn ich an einer Confiserie vorbeigehe und eine neue Sorte entdecke.

Interessant, ich ticke da genau wie Timo (Zufall?) und das wiederum erinnert mich, dass ich bald mal den nächsten Teil der Geschichte um die beiden Jungs posten sollte.

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