Dienstag, 7. Dezember 2021

Das Duschtelefon


Wer auf einem Handtuchbrot meditiert, der kann auch mit einem Duschtelefon baden.

Vielleicht kennt Ihr das Problem: Ihr wohnt oben in einem Mehrfamilienhaus, und wie heiß das Wasser per Durchlauferhitzer wird, hängt vom Wasserdruck ab; der wiederum kann sich ständig durch die unteren Wohnungen ändern, so dass man sich drei Minuten warum duscht und dann plötzlich verbrüht, die Temperatur nur ein Stückchen herunterdreht und den Kältetod stirbt. Nach acht Jahren in dieser Wohnung habe ich immer noch keine Möglichkeit gefunden, das Problem zu lösen.

Beziehungsweise doch, habe ich, aber das war alles immer ewig weit entfernt: Die Idee, eine Badewannenarmatur mit Thermostat einzubauen. Das war deswegen ewig weit entfernt, weil ich kein Handwerker bin und davon ausgegangen bin, sobald ich irgendeine Schraube losdrehe, dass meine Wohnung direkt überflutet wird.

Dann hatte ich vor einiger Zeit den Probedurchlauf mit einer Billigarmatur aus dem Discounter - einmal testen, ob ich es schaffe, die auszutauschen, und es hat tatsächlich geklappt. Damit waren dann endlich die Weichen gestellt für eine neue Armatur und endlich auch einen vernünftigen Duschkopf - minimalistisch, mit geraden Linien. Und, wie gesagt, mit Thermostat.

Nun ist die Post angekommen und ich habe die letzte Stunde damit zugebracht, im Bad zu handwerkern. Glücklicherweise muss man dabei nicht viel herumgehen, das kann ich mir also erlauben. Und jetzt schaue ich auf eine neue glänzende Armatur mit einem Duschkopf, der ein bisschen an ein minimalistisches Telefon erinnert; ich hatte diverse Duschköpfe mit allen möglichen Funktionen durchprobiert und gemerkt, dass ich die alle gar nicht brauche. Und in seiner jetzigen Form lässt sich der Duschkopf wunderbar auf der Armatur ablegen - wie ein Telefon eben.

Heute Abend wird das Ganze eingeweiht ;-)

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