Donnerstag, 15. April 2021

SETI


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Gibt es da draußen im All noch anderes Leben? Ich finde diese Frage sehr spannend, und ich mag es, wenn sich Romane, Filme oder Serien ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen. Also keine small grey creatures als Aliens, sondern ein Organismus, der in der Lage ist, die extremen Bedingungen im Weltall auszuhalten. Das ist schwieriges Theoretisieren, aber ich finde es schön, dass immer mehr Werke das Thema behandeln.

Ich schaue zur Zeit die Serie The Expanse, die mittlerweile von Amazon übernommen wurde. Sie geht recht komplex auf einem politischen und wissenschaftlichen Level vor; basierend auf einer Romanreihe zeigt sie das Leben etwa dreihundert Jahre in der Zukunft, als die Menschheit bereits begonnen hat, das Sonnensystem zu besiedeln - etwas Anderes bleibt uns nicht übrig, wenn man unseren derzeitigen Lebensstil anschaut: Wir vermehren uns und richten gleichzeitig unseren blau-grünen Planeten zugrunde. Das wird in der Serie ebenfalls thematisiert, und so gibt es Belters, die im Asteroidengürtel aufwachsen, es gibt Stationen auf den Jupitermonden - und das Alles wirklich ernsthaft: Ein eigener Soziolekt wird von den Beltern gesprochen, und für Menschen, die unter Bedingungen im All aufgewachsen sind, ist es schwierig, mit der Erdatmosphäre und Gravitation klarzukommen.

Und eines darf natürlich nicht fehlen: Homo homini lupus. Der Mensch dem Mensch ein Wolf, will heißen: Menschen werden es niemals schaffen, in Frieden miteinander zu leben. Nehmen Sie es hin, das ist eben so, wie Dr. Dohm würde gesagt haben. Und in diese Konflikte zwischen Marsianern, Beltern und Erdmenschen kommt dann tatsächlich ein außerirdischer Organismus.

Carl Sagan fand das Thema Search for Extra-Terrestrial Intelligence (SETI) so faszinierend, dass er seinen Roman Contact (1985) darauf aufgebaut hat - großartig verfilmt mit Jodie Foster. Auch hard scifi-Filme wie Europa Report (2013) handeln davon, und nun eben The Expanse. Und es desillusioniert mich immer etwas, zu sehen, wie die Menschen mit dem außerirdischen Organismus umgehen. Wie sie versuchen, ihn mit unserem Genom zu paaren, wie sie versuchen, ihn als Waffe einzusetzen. Immer wieder ein beliebter Topos in der Science Fiction; The Day The Earth Stood Still (1951, das Remake ignorieren wir einfach mal) thematisiert ziemlich deutlich dieses menschliche Verhalten, alles Fremde als Bedrohung zu sehen und erstmal zu Waffen zu greifen.

Das Universum ist so riesig - das wäre doch eine Menge Platzverschwendung, wenn da nicht irgendwo Leben auftauchte, oder?

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