Faszination Bus... (Quelle: NDR) |
Irgendwann hat ja sicherlich jeder einmal diese "Steht ein..."-Witze gehört. Ich musste unweigerlich an diese Phrase denken, als ich heute an der Haltestelle Hummelwiese in die Fünfhundertzwei eingestiegen bin. Das war allerdings bereits die Rückfahrt, und auch wenn zwei meiner Schülerinnen sich gefreut haben, mich in einem ungewöhnlichen - weil normalen - Outfit im Bus zu sehen, war das Gefühl, das ich heute beschreiben möchte, auf der Hinfahrt sehr deutlich zu spüren.
Ist ja eigentlich nichts Besonderes. Ich habe Lust auf ein bisschen Authentizität, also schlendere ich in Gaarden durch die Adelheidstraße. Weil ich aber faul bin, nehme ich von der Hummelwiese bis zum Karlstal den Bus, Linie Elf. Die Elf ist eine der vollsten Buslinien Kiels, das ist auch kein Wunder, weil sie die Wik über die Aorta Holtenauer Straße mit dem Hauptbahnhof verbindet und dann quer durch Gaarden nach Dietrichsdorf fährt. Gleichzeitig ist die Elf eine der Vorzeige-Buslinien Kiels, da auf ihr viele der neuen Busse mit Hybrid-Antrieb benutzt werden. Und die sind tatsächlich leiser als die guten alten roten Busse, irgendwie echt nicht schlecht.
Auch heute mittag war es wieder gerammelt voll. Natürlich waren alle Sitzplätze besetzt und auch der Gang bis hinten durch mit Menschen vollgestopft. Das sind Situationen, in denen ich froh bin, fast zwei Meter groß zu sein, denn dadurch habe ich den Überblick und nicht das Gefühl von Enge, Platzangst und Konsorten. Gut, es sind ja eh' nur ein paar Stationen, ich komme ja auch schnell wieder raus. Gablenzstraße (Lieblingshaltestelle aller Arbeitslosen...), KVG-Verwaltung Werftstraße und schließlich Karlstal. Der Bus muss sich aufgrund von Baumaßnahmen (u.a. wegen des neuen Schwimmzentrums in Gaarden) einigermaßen zwischen den gesperrten Arealen hindurchschlängeln - viel Umkipp-Potential, also gut festhalten! Oder...?
Ich liebe es - wenn ich stehen muss - herauszufinden, wie ich meine Beine und vor allem Füße positionieren muss, um jederzeit das Gleichgewicht halten zu können. Idealerweise ohne mich festzuhalten. Es ist so spannend, den Winkel zwischen den Füßen zu kalkulieren, den Abstand der Beine, immer mit Blick auf die Strecke vor uns. Oh, da kommt eine scharfe Rechtskurve? Schnell die Fliehkräfte durchrechnen, Füße umpositionieren und ganz ohne Hände aufrecht stehen bleiben, während einige der anderen Fahrgäste stolpern, durcheinandertaumeln und sich dem Schwung hingeben.
Das sind die kleinen Freuden des HB-Lebens...
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