Dienstag, 29. Mai 2018

Das Paket


Diese Woche ist etwas mehr als nur ein pädagogisch-fachdidaktisches Clubsandwich mit Überstunden. Und sicherlich gibt es das nicht nur an dieser Schule, nicht nur in Kiel, sondern betrifft viele Lehrkräfte - nicht unbedingt in dieser Woche - aber viele kennen das, dass nach den Osterferien der Schulalltag am Rad dreht, die Schülerschaft sowieso und dass man manchmal einfach nur noch mitten in den Klassenraum kotzen möchte. Und die Lehrkraft auch.

Diese Woche besteht aus einem Haufen Terminen in gefühlten vierzig Grad Schatten, im Anschluss an sieben-Stunden-Tage. Nein, fühlt sich nicht nur so an, ist so. Dazu schön korrigieren und Formalitäten; so habe ich heute ein Paket mit nach Hause genommen. Da ich keinen Beutel in der Schule dabei hatte (und Andere darum zu bitten mir nicht in den Sinn kommt), habe ich mir also den linken Arm fast verrenkt im Versuch, dieses Paket heil nach Hause zu bekommen, ohne dass zwölf Abiturklausuren inklusive Bewertungsunterlagen (gefühlte zehn Blätter pro Kandidat) herausfallen.

Ich hätte sie in der Schule lassen können: Meine Unterschriften und meine Tinte sind überall zu finden, wo man sie finden soll. Ich möchte sie der Kollegin aber lieber persönlich in die Hand drücken - denn wenn ich das Paket in der Schule lasse, besteht die nicht ganz unbegründete Angst, dass sie geklaut werden, und das ist bei derart amtlichen und wichtigen Unterlagen echt nicht erstrebenswert. Also fühle ich mich wie ein Geheimagent, der Lasten von drei bis fünfzehn Punkten herumträgt.

Und eigentlich müsste ich jetzt direkt weiterarbeiten, aber ich brauche erst einmal zwei Stunden, um den Kopf klarzubekommen, pädagogische Gespräche raus, alles raus, das geht bei mir leider nicht so schnell. Und dann auch noch das Schlafdefizit, was ich immer am Wochenanfang habe - diese Woche hat einfach eine irre Konfiguration, und ich mache drei Kreuze, wenn ich übermorgen in der Meditation angekommen bin...

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