Es wird Zeit, die Zeit zu nutzen... |
Es stehen eine Menge freie Tage an, dank Feiertagen, beweglichen Ferientagen, Brückentage, man nimmt sich halt eine kleine Auszeit. Klein bedeutet, dass ich nicht nur heute frei habe (bedingt durch meinen Stundenplan), sondern auch die nächsten neun Tage. So ist es, die ganze nächste Woche ist frei. Und eine meiner ersten Reaktionen war: "Endlich kann ich ein bisschen abschalten, puh, das kommt genau richtig."
Als hätte ich das nötig.
Als arbeitete ich jeden Tag voll durch, nach der Schule gleich rein in die Korrekturen. Wem will ich da etwas vormachen: Wenn ich nach sieben Stunden Unterricht nach Hause komme, bin ich platt. Bzw., im Gegenteil, mein Gehirn ist aufgebläht mit Eindrücken des Schultages, die verarbeitet werden müssen. Sieben Stunden hintereinander, dazwischen Pausenaufsicht und Notenbesprechungen, das ist hart. "Ach du Armer", bekundet eine Kollegin ihr Mitleid. Aber ich habe mir das ausgesucht, ganz bewusst, und ziehe das auch durch - Dienstag, Mittwoch und Donnerstag je sieben Stunden am Stück. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich damit ganz gut klar komme, allerdings brauche ich dann zurück in meiner Wohnung erstmal eine Weile, um die Eindrücke sacken zu lassen. Mein Gehirn rennt dann auf Hochtouren, und meistens springe ich in die Welt der Videospiele, um auf andere Gedanken zu kommen. Oder ich gehe direkt in die Meditation, um das alles abzuarbeiten. Unter'm Strich bleibt: Ich tue an einem Schultag nicht mehr wirklich viel für die Schule, von der Kopfarbeit mal abgesehen (die ist dafür sehr umfangreich, you gotta love Hochbegabung). Und so stapeln sich die Klassenarbeiten...
Und deswegen sollte ich mir jetzt nichts vormachen. Ich sollte jetzt keine freien Tage machen. Ich sollte mir einen Rhythmus einrichten, in dem ich einen Teil des Tages arbeite und einen Teil entspanne, denn ich möchte das Leben genießen, ich lebe nicht, um zu arbeiten. Ich möchte mir den Genuss aber verdienen, denn er fühlt sich dann so viel besser an.
Also, Dr Hilarius: Hör' auf mit dem "Endlich frei"-Gelaber und komm' in die Gänge, nutze die freie Zeit sinnvoll und vergiss' dabei nicht, im Einklang mit Dir selbst zu bleiben. Keine Flucht in "Endlich frei"-Räume oder -Phasen, sondern aktiv und bewusst bleiben.
Das Genöle muss aufhören.
post scriptum: Ob sich jemand ertappt fühlt???
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