Sonntag, 4. Februar 2018

Zuckerbaby

Ein nettes Experiment!

Ich liebe Süßes. Das war schon immer so, das wird wohl auch immer so sein. Und dennoch gab es in meinem Leben Phasen, in denen ich wochen- und monatelang nichts Süßes zu mir genommen habe. Dabei ging es gar nicht darum, mich zwanghaft zu kasteien: Die Neurodermitis hat mal wieder an die Tür geklopft. Und passend dazu hat die Sannitanic kürzlich einen Beitrag geteilt, in dem es im Prinzip darum ging, Kinder selbst die Grenzen des gesunden Zuckerkonsums kennenlernen zu lassen - logisch: Je mehr wir unseren Kindern Süßigkeiten verbieten, umso neugieriger werden sie darauf und umso stärker wird ihre magische Anziehungskraft. Das Kind sollte sich lieber einmal richtig den Magen verderben, um selbst zu merken, wie sich Grenzüberschreitungen anfühlen.

Ähnlich ist es bei mir auch, allerdings verderbe ich mir nicht den Magen, sondern es treten irgendwann Symptome meiner Neurodermitis auf. Das können Hautrötungen sein, starkes Jucken, was mir allerdings erst durch blutige Schrammen nach all' dem Kratzen bewusst wird, oder trockene, schuppige Haut. Oder alles zusammen. Es ist mal wieder soweit, und natürlich kann man die Symptome bekämpfen: Neurodermitis (auch atopisches Ekzem genannt) mag unheilbar sein, lässt sich aber wunderbar behandeln. So kann man die Haut mit Öl behandeln, Kortisonpräparate verwenden und auf die richtige Kleidung achten. Das allerdings sind nur Tropfen auf den heißen Stein, wenn man die Ursache des Neurodermitisschubs nicht angeht - in diesem Fall den Zuckerkonsum.

Die ersten zwei, drei Tage ohne Zucker sind schwierig. Das Craving, das Sehnen nach Süßigkeiten, ist sehr stark, ich muss oft daran denken und die Versuchung ist einfach zu groß, schnell mal unten in den Supermarkt zu gehen, und mich zu versorgen. Hier helfen mir, und deswegen habe ich es als Label zu diesem Beitrag angegeben, die Lehren des Buddhismus, stark zu sein und durchzuhalten. So lange, bis die kritische Schwelle überschritten ist und es mir nichts mehr ausmacht, mich zum größten Teil zuckerfrei zu ernähren.

Inspiration für den heutigen Beitrag war nicht die trockene Haut (leise rieselt der Schnee...), sondern eine Aktion bei rewe, in der Schokoladenpudding als Experiment angeboten wird: Vier kleine Becher, grundsätzlich die gleiche Rezeptur, einmal in der Originalvariante und dann mit jeweils 20%, 30% und 40% weniger Zucker. Die Kunden sollen testen und Feedback geben, welche Variante ihnen am besten gefällt. Eigentlich finde ich die Idee nicht schlecht, und weil es ein Experiment ist, sind die Puddinge auch preisreduziert. Ich werde das gleich einmal ausprobieren.

(...)

So, fertig. Das war eine spannende Erfahrung; mein Favorit war die Variante mit zwanzig Prozent weniger Zucker. Die Varianten mit weniger Zucker haben ziemlich lasch geschmeckt; ich hätte nicht gedacht, dass der Zucker so viel ausmacht. Hinsichtlich der Neurodermitis sollte ich also lieber auf "kein Zucker" umsteigen, bevor ich zuckerfreie Dinge esse, die ich nicht mag.

post scriptum: Zwischen den Unterrichtsvorbereitungen sollte man ruhig einmal abschalten, und so habe ich mir eben den Film "Cloverfield" (2008) angeschaut. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich durch einen Monsterfilm im "found footage"-Stil so gut unterhalten fühlen würde. Das war eine kurze, nette Ablenkung.

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