Man kann unmöglich mit Sicherheit ahnen, was in einem HB-Kopf vor sich geht... |
Ich habe gehört, dass die Theodor-Litt-Schule in Neumünster im kommenden Schuljahr fünfundzwanzig Englischstunden noch vertreten muss. Jeder normale Mensch würde sich jetzt sagen: "Super, ich frag' mal an, das wäre besser als Arbeitslosigkeit, ich muss nehmen, was ich kriegen kann."
Aber ich bin ja nicht normal.
Ich nehme den Vertretungsbedarf zur Kenntnis. Ich bin mit der Situation überfordert: Ich bin gerade dabei, mich darauf einzustellen, dass ich jetzt wieder arbeitslos bin, und diese Umstellung ist keine Kleinigkeit. Auf einmal ist so viel Zeit da, ich muss schauen, was ich damit mache. Ich muss meinen Haushalt neu berechnen, all' sowas. Die Möglichkeit, direkt wieder arbeiten zu können, macht mir Angst. Das geht zu schnell. Und die Gedankengänge: Wieder ein neues Kollegium, das mich (in Teilen) misstrauisch betrachtet. Wieder ein neues Schulgebäude, wieder muss ich mir erstmal einen Ruf erarbeiten.
Und wofür? Wieder eine befristete Stelle, keine Perspektive, ich habe es so satt. Und deswegen springe ich nicht sofort auf, renne zum Telefon und spreche mit dem Schulleiter. Das macht mich fertig, dieses Chaos. Ich behalte die Stelle im Hinterkopf, aber mein Gehirn ist so sehr damit beschäftigt, sich auf Arbeitslosigkeit einzustellen, dass ich nicht sofort jede Vertretung annehme. Diesen Fehler habe ich in Eckernförde gemacht und auf die Konsequenzen hätten alle Beteiligten damals verzichten können.
Entschleunigung. Die Arbeitslosigkeit akzeptieren. Das schafft mein Gehirn leider nicht so einfach.
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