Samstag, 27. Februar 2021

Hackbraten v2.0


Eigentlich sollten es ganz einfache Frikadellen werden, ein klassischer Fleischteig: Ein Pfund gemischtes Hackfleisch, Salz und Pfeffer, ein Ei, Zwiebeln, Toastbrot, eingeweicht und ausgedrückt, ein Esslöffel Senf. Alles schön vermatscht, da wird man nochmal wieder zum Sandkastenkind. Dann habe ich mich gegen Frikadellen entschieden, ganz pragmatisch, weil ich kein Fett zum Braten in der Wohnung hatte, und die kleine Auflaufform für einen Hackbraten herausgeholt. 

Und dann ist mir die Idee gekommen, den Rest Streukäse, den ich noch im Kühlschrank hatte, unter den Teig zu kneten. Erst dachte ich, ich könnte den Hackbraten mit Käse überbacken, aber dann kam die Neugier - ob das wohl gut geht, wenn ich den Streukäse einfach in den Fleischteig bringe? Natürlich hätte ich einfach googeln können, aber ich liebe es, auszuprobieren. Also den Käse schön verteilt, den Fleischteig noch ein paarmal ordentlich durchgeknetet und ab in die Auflaufform. Gleichmäßig andrücken, und dann mit dem Küchenmesser ein kleines Rautenmuster in die Oberfläche ritzen, einfach weil keine Ahnung.

Und dann für fünfundvierzig Minuten bei zweihundert Grad in den Ofen... ich hatte tatsächlich ein bisschen Angst, dass ich das Resultat vollkommen in die Tonne hauen könnte. Es sah auch nicht gerade lecker aus: Nach der Hälfte der Backzeit sah der Hackbraten aus, als sei er von Eiterbeulen übersät, an den Stellen, an denen der Käse die Oberfläche erreicht hatte.

Dann aber kam der erste Bissen - wahnsinnig lecker, ein Kurztrip in den Fetthimmel! Der fein geriebene Käse gibt dem Hackbraten nochmal eine andere Konsistenz, fast schon cremig, ich hätte mich fast reinsetzen können. Aber eben nur fast: Natürlich schwimmt das Produkt am Ende der Backzeit in einem Meer aus Fett in der Auflaufform, und auch wenn all' das Fett zurückbleibt, so ist es immer noch eine sehr mächtige Speise. 

War aber eine tolle neue Entdeckung für mich. Interesse, die große Buba? ;-)

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