Manchmal ist Geld auch einfach schön anzusehen. |
"Über Geld spricht man nicht!" - dieser Satz ist mir irgendwie geläufig und dieser Tage wieder in den Kopf geschossen, als unsere assistant teacher Hania from (now) the US mich gefragt hat, was man als Lehrer eigentlich so verdient. Und ich habe überhaupt keine Hemmungen, zu erzählen,
dass ich mit 22,5 Stunden auf Gehaltsstufe 4 netto 2.000€ verdiene. Noch.
Wo ist denn bitte das Problem? Ich hätte eine mögliche Erklärung, die ich in Form eines Gedankengangs notiere: "Naja, wenn mein Gegenüber weiß, wieviel Geld ich verdiene, denkt er ja bestimmt auch darüber nach, wofür ich das ausgebe - nicht, dass ich da Rechenschaft ablegen muss!"
Der Gedanke ist ganz menschlich. Aber ich kann darauf ganz sachlich entgegnen: "Was ich mit meinem Geld anfange, ist meine Entscheidung und ich muss niemandem sagen, wofür ich wieviel ausgebe."
Denn klar würden dann Unterschiede deutlich werden. Wir haben eine ganz individuelle Auffassung von Geld und ganz unterschiedliche Ansichten darüber, was Dinge wert sind. Ich habe ein großes Bild in der Wohnung, Er und ich, ist ein hübsches Motiv. Sollte Er den Weg zu mir wieder finden, möchte ich das Bild auf Leinwand drucken, auf einen Rahmen spannen, damit es mehr hermacht. Klar ginge es günstiger. Aber das ist es mir wert.
Klar ist es eine Verschwendung von Benzin, wenn ich einmal in der Woche in den Hansa-Park fahre (zur Zeit leider noch nicht, aber Fem Finger geht es langsam wieder besser). Aber das ist es mir wert. Klar wäre es mit ziemlichen Kosten verbunden, wenn ich einen Freund auf einen Urlaub einlüde - aber je nach Freund wäre es mir das wert. Klar sind acht Euro für eine Tasse Tee recht teuer - aber es gibt Tee, der ist es mir wert.
Für mich ist Geld meistens nur eine nervige Bremse im Leben, die mich daran hindert, alles zu tun, was ich tun möchte. Dafür gehe ich zur Arbeit und verdiene obiges Gehalt. Und wenn jemand daran interessiert ist, zu erfahren, was eine angestellte Lehrkraft in Schleswig-Holstein so verdient, gebe ich gern Auskunft.
Ich spreche über Geld. Was ich damit mache, bleibt meine Sache.
post scriptum: Den Geld-Beitrag hatte ich bereits vor einiger Zeit geschrieben, nun wird er gepostet und um ein PS in Sachen Psychosomatik ergänzt. Ich liege mit Halsschmerzen und dickem Kopf im Bett. Ich schließe aber aus, dass es etwas Psychosomatisches ist, sowas hat mich bisher (mit einer Ausnahme) noch nie getroffen. Die Lage mag zwar momentan unschön sein, aber ich schiebe es auf keine-Ahnung-was.
Dabei fällt mir auf, dass es gestern ein richtig schöner Tag war, sonnig und warm, und dass ich endlich wieder mit Shirt und kurzer Hose raus konnte - zur Wahl - dass es aber nachts in meiner Wohnung immer noch sehr kalt ist. Ich habe die Heizung abgestellt, dadurch kühlt es nachts momentan noch sehr stark aus. Ich bin in der letzten Nacht ein paarmal zitternd (aber verschwitzt) aufgewacht. Wird Zeit für Sommer.
Und der eine Vorfall in Sachen Psychosomatik - das war im Studium, und es war eine recht stressige Phase, in der ich eine Reizdarm-Symptomatik gezeigt hatte. Ich habe versucht, mit verschiedenen Medikamenten dagegen anzugehen, die Ernährung umzustellen, das alles hat nichts genützt - erst ein Wochenend"urlaub" bei meinen Eltern nach ein paar Wochen hat geholfen, danach war alles wieder in bester Ordnung.
Ist es nicht widerlich, wenn man vom Tippen ins Schwitzen kommt? Back to bed.
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