Heute bin ich mit die große Buba (sic) nach Mettenhof zum Einkaufen gefahren. Nicht, dass wir alles Nötige nicht auch vor Ort hätten kaufen können; ein bisschen Sightseeing war einfach nötig. Wir waren Touristen in Mettenhof - und definitiv nicht die einzigen.
Ich genieße es ja, während der Sommerferien die Nummernschilder der Autos zu beobachten, um Touris zu entdecken. Wo kommen sie her? Wo wollen sie hin? Was halten sie wohl von unserem kleinen Land zwischen den Meeren? Und ich freue mich für sie, dass die Coronasituation einen Urlaub endlich wieder zulässt. Ja, kaum zu glauben, da regt sich in mir doch ein Hauch von Empathie.
Aber dort und heute, bei Aldi in Mettenhof, hätte ich gut auf die Touristen verzichten können. Anders kann ich mir die Menschenunmengen nicht erklären. Überall Einkaufswagen (extra mit der Regel: "Jede Person über zwölf Jahren benötigt einen Einkaufswagen"), überall Geräusche und man fragt sich, ob das wieder nur ein Schreikind war oder ob es tatsächlich Alarm gegeben hat. Für eine HSP wie die große Buba war das eine absolute Überforderung, und ich kann es in Ansätzen nachvollziehen - spätestens in dem Moment, als ein wildfremdes Kind sich meinen Einkaufswagen nimmt und einfach davonfährt.
Ich habe mich gefühlt wie in einer Folge der Twilight Zone, wobei, so abgefahren war es dann auch wieder nicht. Spätestens in dem Moment, als eine Mutter ihrem Kind "Halt die Fresse!" entgegenblafft, weiß ich wieder, wo ich bin.
Ich frage mich tatsächlich, warum so viele Menschen einkaufen waren. Ich habe einen Moment überlegt, ob vielleicht Samstag ist - nix da. Montagmittag. Und es stehen auch keine Feiertage an, und keine Klopapierknappheit. Es muss einfach mit dem Tourismus zusammenhängen.
Ich nehme aus diesem Erlebnis mit, dass ich in den Sommerferien lieber den Bus anstelle des Autos nutzen sollte. Es wird noch mehr auf dem Theodor-Heuss-Ring gedrängelt als sonst, und unpraktischerweise werden die Stützwände des Waldwiesenkreisels erneuert, so dass man in Richtung Elmschenhagen nur einspurig fahren kann. Stau bis auf den Olof-Palme-Damm.
Wird Zeit, dass Kiel endlich seine Straßenbahn zurückbekommt!
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