Donnerstag, 25. Juli 2019

Sommer

Ich bin bei diesem Wetter lieber kopfüber als am Strand

Heiß. Es ist richtig heiß, und das nicht zum ersten Mal in diesem Jahr. Zwar nicht so ununterbrochen wie im letzten Jahr, aber trotzdem klagen viele Landwirte über die Trockenheit, und hier und da wird der Asphalt der Straßen mit Salzwasser eingesprüht, um abzukühlen. Ich kann auf meinem Vordach eine TK-Pizza innerhalb kürzester Zeit durchbraten, und es ist immer wieder drollig, wenn der "Erst mal 'n Hähnchen"-Imbisswagen Mittwochs draußen vor dem Supermarkt steht, denn für mich reicht es hier oben schon, wenn eine Taube auf dem Dach landet und direkt zu einem Brathuhn wird.

Wie seht Ihr das? Seit Ihr Sommerfans, Sonnenanbeter, die gar nicht genug von der Hitze bekommen können? Ich flüchte zwar immer vor der Sonne, und meine Fenster werden erst am Abend geöffnet, wenn es endlich etwas frischer über's Eck durch die Wohnung zieht. Aber, wenn es erstmal ein paar Tage heiß gewesen ist, dann geht es einigermaßen, alles Gewöhnungssache. Aber ich fühle mich unglaublich träge, selbst so ein Blogeintrag ist mir zu anstrengend.

Was ich aber bis heute nicht verstehen kann, ist, warum manche Menschen einfach nur stundenlang am Strand liegen können. Ich bin dabei in kurzer Zeit unterfordert, langweilig, ich habe das bei der Exkursion nach Griechenland vor einigen Jahren gemerkt - während andere am Abend noch die Strände heimgesucht haben, habe ich irgendwo im Schatten Rätsel gelöst.

Erinnert mich übrigens an den Film L'inconnu du lac (Der Fremde am See, 2013) - ein französischer Thriller der etwas unerwarteten Art: Es gibt nur einen Handlungsort, einen Szenestrand am See, an dem viele Männer sich dem gay cruising hingeben. Auf der Suche nach Sex. Oder aber... der Film thematisiert auf unaufgeregte Weise den Sinn des Lebens, Beziehungen, Liebe, und ist dabei überraschend freizügig, der Sex ist nicht simuliert, und eine Szene wirkt besonders intensiv, als zwei Männer von ihrem Strandtuch aufbrechen und Richtung Mitte des Sees schwimmen, ein bisschen herumplanschen... und nur einer kommt wieder an den Strand zurück. Führt zu einem unerwarteten Ende - war wirklich interessant, und erfrischend bei diesem Wetter.

Trotz allen Unwillens bei der Hitze genieße ich die Jahreszeit wie immer etwas mehr als den grauen Herbst und den dunklen Winter. Seid Ihr auch der Meinung, dass man bei diesem Wetter unbedingt raus in die Sonne soll?

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