Dienstag, 30. April 2019
Freigeschaltet & Nachgemacht
Freigeschaltet
Heute habe ich eine Mail bekommen, dass es Neuigkeiten im pbOn gibt. Manche von Euch haben weniger, manche mehr leidvolle Erfahrungen gemacht mit diesem System, das dazu dienen soll, freie Lehrkräfte in Schleswig-Holstein auf den Arbeitsmarkt zu bringen. Neunzehn befristete Arbeitsverträge bisher, das bedeutete auch neunzehnmal meine Bewerbungsmappe zu aktualisieren, mit überarbeitetem Lebenslauf und Bewerbungsschreiben. Man kann da Vieles falsch machen oder vergessen, aber dafür gibt es bunte Lichter - wie oben im Bild dargestellt. Solange eines der Lichter noch auf rot steht, sollte man seine Bewerbungsmappe nicht einreichen, denn dann fehlt etwas Wichtiges.
Aber selbst wenn alle Lampen grün leuchten und die Mappe zur Prüfung durch das MBK eingereicht wurde, kann es immer noch sein, dass irgendwo eine Zahl fehlt. Oder der Name falsch geschrieben ist. Ich wollte gerade schreiben Irgendwas ist immer!, aber diesmal - ich staune - war es anders. Das ist das erste Mal, dass ich nach Prüfung direkt grünes Licht bekommen habe. Meine Bewerbungsmappe ist jetzt freigeschaltet und kann von allen eingesehen werden, die es nötig haben.
Klar. Natürlich kann ich mich jetzt auch auf Stellenangebote bewerben (aber wie einst geschrieben: Damit habe ich bisher noch nie Erfolg gehabt) und in's Nachdenken kommen, falls nun ein Schulleiter einer anderen Schule mir ein Angebot ab Sommer macht. Aber ich habe genug davon. Ich möchte an meiner jetzigen Schule bleiben, und wenn das (vorübergehend) nicht klappen sollte, beziehe ich zur Überbrückung eben ALG1. Letzten Sommer, als ich die Zusage bekommen hatte, wurde endlich ein Weg für mich vorgeschlagen, den ich für gangbar halte. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht noch mehr Lehrerstellen zusammengestrichen werden. Ich wäre ja auch schon über eine Vertretung glücklich.
Nachgemacht
Inception (2010) ist ein gar nicht mal so schlechter Film von Christopher Nolan. Labyrinthartig, spannend und filmisch gut umgesetzt. Umso neugieriger war ich, herauszufinden, dass Nolan eine sehr deutliche Inspirationsquelle hatte, nämlich den Anime Paprika (2006). Da geht es darum, dass man in die Träume anderer Menschen einsteigen kann. Sound familiar? Die Parallelen sind unzählbar, bis hin zu einer Szene, die komplett kopiert worden ist - jene, in der Paprika im Original durch einen Hotelkorridor rennt, der nach links abknickt, so dass Paprika für einen Moment auf der Seitenwand des Flures läuft.
Natürlich erschaffen solche Parallelen dann auch Vergleiche. Beide Filme sind gut, keine Frage, aber während bei Nolans Film die Technologie in erster Linie benutzt wird, um Verbrechen zu begehen, geht es bei Paprika um weitaus größere Beweggründe; da wird der Einstieg in die Träume Anderer auch von philosophischer Seite betrachtet. Sehr nett!
Und dann gibt es da auch noch David Cronenbergs eXistenZ (1999), der sich ebenfalls um verschachtelte Realitäten dreht, aber wesentlich weniger bekannt ist. Dabei gibt es in jenem Film, genau wie bei Inception, am Ende ein Detail, das die aktuelle Realität infrage stellt: Bei Nolan ist es ein Kreisel, der nicht mehr aufhört, sich zu drehen, und bei Cronenberg ist es eine Warteschleife, die in der realen Welt nicht existieren sollte.
Geht mir ja auch gar nicht um besser oder schlechter. Aber vielleicht konnte ich dem einen oder anderen Leser damit einen kleinen Filmtipp geben. Kommt gut in den Mai!
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