Montag, 8. April 2019

Männer und Autos


Was ist das nur mit Männern und ihren Autos? Es gab zwei Denkanstöße, die mich auf dieses Thema gebracht haben - so hat die große Buba berichtet, dass Er unlängst ihr gegenüber am Bahnhof stand. Ich hatte mich gefragt, was Er wohl am Bahnhof macht, und dann ist mir eingefallen, dass Er schon vor ein paar Jahren darüber nachgedacht hat, seinen BMW zu verkaufen. Das waren keine einfachen Gedanken, denn Er hat den Wagen richtig liebgewonnen, daran rumgeschraubt und geklebt, ich habe auch mal dringesessen. Ich fand es toll, wie Er sich für sein Auto begeistern konnte.

Der zweite Denkanstoß ist leider nicht mehr ganz so fröhlich; es ist der Fall der Kudamm-Raser, der wieder aufgerollt wird: Zwei junge Männer waren vor einiger Zeit nachts ein Rennen auf dem Berliner Kudamm gefahren, mit bis zu hundertsiebzig km/h - was nicht ganz so schlimm wäre, wenn dabei nicht ein dritter Fahrer in seinem Auto um's Leben gekommen wäre. Interessant die Aussagen der jungen Raser, die ihre Autos natürlich auch liebten, aufgemotzt hatten und sich hinter dem Steuer für die perfekten Fahrer hielten (die Anklage bleibt Mord). Leichtsinn und Dummheit, Männer und Autos.

Natürlich ist das ein heteronormatives Klischee - Jungs spielen mit Autos, Mädchen mit Puppen - aber es scheint ja etwas daran zu sein. Der Großteil an Autounfällen wird von Männern verursacht, die sich überschätzen. Ich frage mich, was am Autofahren so "männlich" ist. Das Gefühl, eine große, schwere Karre unter Kontrolle zu haben? Der Wunsch nach Aufmerksamkeit, die anders nicht zu bekommen ist? Eigene Schwächen ausgleichen? Selbstwertgefühl steigern?

Irgendwann werde ich ja einen unbefristeten Job haben (schweig' Stulle, ich sage das zu Argumentationszwecken), und ich möchte dann auch gern ein auffälliges Auto haben. Allerdings kommen für mich - scheinbar aus Prinzip? - BMW, Mercedes und Audi nicht in Frage. Ich hoffe nur, wenn ich dann irgendwann mal mein eigenes Auto habe, dass ich dann nicht auch so werde...

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