Random Foto damals aus den Kronshagener Bergen |
Schon wieder ist eine Schulwoche um, ganz ohne Beitrag, was an Faulheit liegen kann, oder tatsächlich daran, dass mir derzeit meine Schüler näher an's Herz wachsen und ich tatsächlich meinen Kopf nicht freibekomme - dabei hat es während der Schultage immer wieder schöne Themen gegeben, die auf das "Papier" hätten gebracht werden können.
Einer dieser potentiellen Beiträge wäre am Mittwoch gepostet worden, denn an jenem Tag hatte ich ein sehr gutes Gespräch mit einem meiner Schüler. Unter anderem kam auch dieser Blog zur Sprache - vielleicht liest EK diesen Beitrag gerade. (Sollte jemand auf die unglaublich originelle Idee kommen, es könnte sich bei EK um Initialen handeln und ein Entschlüsseln nach sich ziehen - habt Ihr nichts Besseres zu tun?) Was mich bei der Blog-Rückmeldung fasziniert hat, war der positive Grundton, ganz ohne Einschränkung: "Was ich ihnen noch sagen wollte: Ich finde ihren Blog gut." Und sofort geht mein Gehirn aus leidvoller Erfahrung an: Gleich kommt die Einschränkung. Das Aber. Gleich bekomme ich einen vor den Bug. Denn gerade bei Schulleitungen und Kollegien kommt es selten positiv an, dass Dr Hilarius einen für Schüler lesbaren Blog führt. Ich kann die Warnungen, die ich in den letzten Jahren bekommen habe, nicht mehr an beiden Händen abzählen. Also ist es kein Wunder, dass ich auf das Aber von EK warte. Doch es kommt nicht: "Nein, wirklich, ich finde es gut, dass sie ganz offen über Themen sprechen..." und so weiter.
Zweifache Reaktion: Dankbarkeit dafür, dass es endlich mal wieder ein uneingeschränkt positives Lob gab; das hat mich tatsächlich so verwirrt, dass ich den Flur auf und ab geschaut habe und nach Worten gesucht, bis EK dann feststellte: "Haben sie damit jetzt nicht gerechnet?" Und ich nutzte die Chance, um ihm zu erklären, was es alles an caveats gibt. Daher also die Dankbarkeit auf der einen Seite, und auf der anderen Seite fasziniert es mich immer wieder, zu erleben, dass Offenheit etwas Besonderes in unserer Welt zu sein scheint. War jedenfalls ein tolles Gespräch, aber ich hatte so vieles im Kopf, dass ich es nicht auf die Reihe bekommen habe, diesen Text am Mittwoch zu posten.
Stattdessen lautet das Thema des heutigen Beitrags Variatio kann mich mal! - eine Verballhornung des lateinischen Sprichworts variatio delectat - Abwechslung erfreut, sozusagen. Weil es ja eintönig sei, immer nur das Gleiche zu hören, zu sagen, zu sehen, zu essen und so weiter. Da mag ja auch etwas dran sein, aber es gibt Situationen, da fühle ich mich wie die goldene Ausnahme zu dieser Regel; Situationen, in denen ich ein- und dasselbe immer und immer wieder machen kann und immer wieder Spaß daran habe. Und ich frage mich, ob das wohl mit der Hochbegabung Släsch Autismus Strich Schnittmenge zu tun hat.
Essen. Natürlich muss ich damit anfangen, whatever. Während ich in letzter Zeit gern auf dem Trip war "Ich möchte erfahren, wie Dinge wirklich schmecken", also gegen Fertiggerichte und Geschmacksverstärker und eine Vielfalt von Lebensmitteln erleben, hat sich das mit dem Schulstress wieder geändert, und somit futtere ich zur Zeit heiße Hunde. Fast ausnahmslos. Korrigiere: Ausnahmslos. Ich kann davon gar nicht genug kriegen, während die Sannitanic jetzt vermutlich fast ihr zweites Kind erbricht, denn sie hasst Ketchup. Zu Recht, wie ich mittlerweile sagen möchte, denn Ketchup ist in der Regel so stark überwürzt, dass darin jegliches Aroma einer Speise ertrinkt.
Irgendwann konnte ich ihre Sichtweise nachvollziehen, und habe zum Beispiel Bratkartoffeln immer pur gegessen. Hackbraten ohne Ketchup. Und das war gar nicht mal so eine schlechte Erfahrung; nun allerdings ersaufen meine heißen Hunde in Senf und Ketchup, und die Röstzwiebeln, die zu achtzig Prozent aus Öl und Mehl bestehen, machen die Sache nicht besser. Und trotzdem kann ich mich jeden Tag wieder darauf stürzen. Es wird nicht langweilig, es wird nicht eintönig.
Filme. Hin und wieder sehe ich einen Film, der mich so sehr begeistert, dass ich ihn innerhalb kürzester Zeit wieder und wieder schauen kann. Das ging so mit Dark City (1998), A Quiet Place (2017), Suspiria (1977), It Follows (2014), Cloud Atlas (2012), Interstellar - selbst wenn es manchmal nur einzelne Szenen sind, derer wegen ich mir das Werk ein weiteres Mal anschaue. Es wird nicht langweilig.
Das ist also etwas... speziell. Und an dieser Stelle breche ich den Beitrag ab, denn morgen soll die Fortsetzung folgen, als Reaktion auf einen wunderbaren Film, der sich mit einem speziellen Kind beschäftigt.
Kommt gut in's Wochenende!
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