Donnerstag, 29. November 2018

bewusstseinsverändernd


Das könnte wieder so ein Artikel werden, mit dem ich mich aus dem Fenster lehne. Vom Typ "Darüber kannst du doch nicht öffentlich schreiben!" - einer dieser Beiträge, die gerne mal wohlmeinende Ratschläge von Kollegen nach sich ziehen.

Ich bin sehr neugierig. Das wird mir zur Zeit besonders dadurch bewusst, dass ich Videospiele meistens nur noch ein Mal spiele. Früher war das anders, und ich weiß nicht, wie oft ich Secret of Mana schon gespielt habe. Mittlerweile brauche ich Neues. Ich möchte neue Welten entdecken, neue Monster plattmachen, neue Gruselgeschichten erleben.

Einen vorläufigen Höhepunkt hatte meine Neugier im Studium, als ich mich dafür interessiert habe, die verborgenen Ecken meines Geistes kennenzulernen. Über psychedelische Substanzen habe ich schon einmal geschrieben. Ich wollte im Studium mehr kennenlernen... die Neugier hat sich nicht davon abhalten lassen, mich mit Psychedelika flirten zu lassen. Natürlich immer nach dem Konzept der Drogenmündigkeit.

Ich habe viele Türen in meinem Kopf geöffnet und viele bereichernde Erfahrungen gesammelt. Irgendwann kam dann allerdings der Wunsch, wieder in geraden Linien zu denken, einen Alltag zu haben, bei den gewohnten Denkmustern zu bleiben. Dazu kommt dann die berufliche Situation, von einer Schule zur anderen, da war ich einfach nicht mehr bereit für so ein Abenteuer. Das Mindset muss stimmen.

Ich wurde heute daran erinnert, durch einen Film, der sich um einen Wissenschaftler dreht, der nicht nur bewusstseinsveränderte Zustände im Kopf erleben möchte, sondern einen Hinweis darauf bekommt, dass diese Veränderungen auch außerhalb des Gehirns auftauchen können. Wenngleich ich diese "Externalisierung" der Gedanken recht albern fand, so hat der Film doch einen recht authentischen Blick geworfen auf eine Zeit nach den Sechzigern - man war offen für alles, Sex, Drogen, Liebe, naja, Ihr kennt das ja.

Abgesehen von meinen kleinen Meckereien fand ich den Film wirklich gut, ich habe mich intensiv an diese Phase im Studium erinnert gefühlt. Es handelt sich um Altered States (1981), der in Deutschland den völlig bescheuerten Titel Der Höllentrip bekommen hat, muss wohl der Versuch gewesen sein, möglichst viele Jugendliche an die Kinokassen zu locken. Es ist schwierig, den Film in einem einzelnen Gernre zu verorten - ich würde sagen, dass Science Fiction am besten passt.

Wer also eine Idee bekommen möchte, was man mit Psychedelika erleben kann, sollte sich das einmal anschauen. Idealerweise mit Surroundsound, das lohnt sich bei dem Effekt-Feuerwerk. Und ich? Ich muss zugeben, dass der Film die Neugier in mir wieder ein bisschen weckt. Allerdings habe ich nicht vor, Illegales zu tun - und da viele psychedelischen Substanzen dem BtmG unterstellt sind, ist das außer Reichweite.

Aber ich bleibe neugierig!

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