Mittwoch, 28. November 2018

Bürokratiergehege 5: Du niemals Teig

So ein charmanter junger Mann... in der unteren Hälfte. Des Textes!

Ich habe mich in diesem Blog schon mehrfach über den deutschen Wahn nach Bürokratie ausgelassen, zum Beispiel im Beitrag über das Bürokratiergehege. Es ging dabei in der Regel um meine Erlebnisse mit dem Arbeitsamt, Arbeitgeber, Vermieter, Kirchenbüro, Finanzamt, alles, was mit Papierkram zu tun hat, den ich hasse; kein Wunder also, dass ich immer auf der unbürokratischen Seite stand.

Bis heute, und deswegen steht da auch du niemals teig, was die große Buba sofort entschlüsseln kann. Ja, es scheint tatsächlich anders zu kommen, als man denkt, denn jetzt stehe ich auf der Seite der Bürokratie und muss Schüler darin ausbilden, vernünftige, formal richtige Geschäftsbriefe zu schreiben. Sie lernen, dass sie ihren Namen im Absenderfeld nicht schreiben dürfen, sondern nur unter dem Brieftext, und andere Kleinigkeiten, die eine Wirtschaft eben so einfordert, die auf Aussehen, Wirkung und Effizienz bedacht ist.

Das ist nicht ganz vereinbar mit dem Lehrer, der ich einst war, der sich über jede Schülerleistung gefreut hat - und deswegen vermutlich hier und da auch zu gute Noten gegeben hat. Wird Zeit, dass ich etwas härter durchgreife - ausgerechnet bei Schülern, von denen man denkt, dass man sie nicht mehr wie Kleinkinder behandeln muss.

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Norman Bates fand ich schon neunzehnhundertsechzig süß, als er seinen großen Auftritt in Alfred Hitchcocks Psycho hatte. Bisschen verpeilt, schüchtern, quirky, irgendwie einfach niedlich. Scheinbar so sehr, dass ich mich zur Zeit einer "neuen" Fernsehserie zuwende - Bates Motel.

Dabei bin ich doch eigentlich gar nicht der Typ für Serien. Bingewatching? Nie von gehört! Okay, vielleicht habe ich sechs Staffeln Xena - Warrior Princess gebingt. Und elf Staffeln The X-Files, und meinetwegen auch noch drei Staffeln Twin Peaks. Und drei Staffeln Ash vs. Evil Dead. Und diverse Zeichentrickserien. Und... ach, scheiß drauf, ja okay, wenn ich mich erst einmal für eine Serie begeistern kann, kann ich damit gar nicht aufhören.

Und so habe ich nun angefangen, mich durch fünf Staffeln Bates Motel zu arbeiten, um einen Blick auf Norman Bates' Jugend zu werfen, und das... faszinierende Verhältnis zu seiner Mutter.

Irgendwas muss es sein, was mich an schrägen Charakteren fesselt. Vielleicht ja auch der "Trost", dass ich mich dann damit nicht so allein fühle.

Oh, und wer die Serie kennt: Bloß nichts spoilern! Erst wenn ich komplett durch bin, also ein, zwei Tage könnte das noch dauern ;-)

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