Dienstag, 28. März 2017

Ein Freak macht Urlaub


Ich muss mich in dieser Phase auf andere Gedanken bringen. Also denke ich an einen aufregenden Urlaub.

Dr Hilarius ist ein Freak. Er liebt Freizeitparks. Er liebt Achterbahnen. Höher, schneller, weiter, immer sucht er den Adrenalinkick. Wenn er Urlaub macht, dann in einem Freizeitpark. Hansa-Park, Heide Park, Europa Park, Phantasialand - und wenn möglich, darf es auch um die Welt gehen, denn das ist ein Teil seines Plans im Leben.

Und so ging es dann 2011 in die USA. Da gibt es so viel zu sehen: die Golden Gate Bridge, die Freiheitsstatue, Death Valley, den Grand Canyon, Yosemite National Park, die Bayous - aber nichts davon reizt ihn. Seine Ziele heißen Busch Gardens, Six Flags Magic Mountain, Cedar Point  - und eines Tages hieß das Ziel Kings Island in Ohio. Sein erstes Mal in einem amerikanischen Freizeitpark.

"Was soll da schon anders sein, Achterbahnen kannst du hier auch fahren", sagt Öle, die Nöle. Unwissend, dass sich Freizeitparks in den USA anders anfühlen. Es ist nicht nur, dass die Achterbahnen dort extremer sind. Dass die Menschen wesentlich mehr abkönnen und auch suchen als bei uns in Deutschland, wo man sich nur in Ausnahmefällen über die 100 km/h traut, wo man die Achterbahnen lieber noch etwas weiter runterbremst, damit sie familientauglich bleiben, nicht wahr, Silver Star? Es ist auch das Lebensgefühl. Dort schließen die Parks nicht um 18 Uhr, sondern gerne mal um 10 p.m. - 22 Uhr, weit nach Sonnenuntergang, so dass man mitten im Sommer den Park noch in einer ganz anderen Atmosphäre erleben kann. Wer einmal im Dunkeln in einem Freizeitpark war, weiß, was das bedeutet. Es ist auch die Freundlichkeit der Menschen, von der wir Deutschen nur träumen können. Niemand drängelt, es gibt kein line jumping, man nimmt aufeinander Rücksicht. Es ist auch das Talent für den Betrieb einer Achterbahnstation - mit passender Musik und jede Station hat ihren eigenen DJ, der mit flotten Sprüchen die Leute bei Laune hält. Applaudieren am Ende einer Fahrt ist dort Gang und Gäbe, hier in DE für viele immer noch peinlich. Man weiß dort einfach, wie man Spaß hat, und man lässt sich mitreißen. War jedenfalls ein unvergessliches Erlebnis, hier nun als unausweichliches Video von damals. Warum dieser Song im Hintergrund läuft? Weil ich ihn damals unzählige Male in der Warteschlange von Diamondback gehört habe- weil ich unzählige Male mitgefahren bin - und ihn nicht mehr aus dem Ohr bekommen habe: All You Wanted - Michelle Branch.


post scriptum: Wer genau hinschaut und hinhört, merkt, wie bei 2:10 - als ein Achterbahnzug in einer abendlichen Szene den Bahnhof verlässt - die Leute durchdrehen, kreischen und winken. Das ist da normal. Die sind da so - und es macht Spaß! Und ein bisschen Nerd-Info - die letzte Bahn im Video ist The Beast  - seit mittlerweile siebenunddreißig Jahren die längste Holzachterbahn der Welt und echt unbeschreiblich gut. Nein, wäre das Erlebnis unbeschreiblich, hätte nicht jemand eine zwanzigseitige Abhandlung darüber geschrieben ^^

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