Letzte Nacht hat gut getan: Ich bin endlich mal wieder tanzen gegangen. Nachdem ich über vier Jahre (mit einer Unterbrechung) nicht los war, wurde es mal wieder Zeit für die Lost Souls, eine der verschiedenen Parties der Kieler Schwarzen Szene. Verabredet mit einer Freundin, endlich wieder ein Anlass zum Aufbrezeln - zumindest in Ansätzen, wie das Bild zeigt.
Warum war ich so lange nicht los? Nach dem ersten Staatsexamen ging es recht bald nach Husum zum Referendariat. Nicht nur, dass ich räumlich über eine Stunde von der Partylocation, der Kieler Traum GmbH, getrennt war, das Ref hat mich stimmungstechnisch mächtig runtergezogen und ich wollte gar nicht tanzen gehen. Der Schulwechsel nach St.Peter-Ording nach dem zweiten Staatsexamen hat zwar die Gesamtsituation drastisch verbessert, aber auch nach dem Umzug nach Kiel habe ich nie die Energie aufbringen können. Welch' Versäumnis!
Vor ein paar Monaten habe ich in diesem Blog einen Beitrag zur Lost Souls aus meinem Studium gepostet, um zu beschreiben, warum ich überhaupt auf die Party gehe, denn ich bin eigentlich ein Stubenhocker. Gestern habe ich all die guten Argumente wieder live erleben dürfen. Die bekannten Musikacts waren dabei, Rammstein, Faderhead, ASP, Combichrist, Shnarph!, And One und viele mehr; die bekannten Partygäste waren dabei, in schwarzen, alternativen Outfits, ungewohnt und vertraut, die Jackettfrau mit ihrem unvergleichlichen Tanzstil (hat ein bisschen von Robo-Move) und natürlich DJ Schnee an den Mischpulten.
Ich habe allerdings für mein Outfit ein schlechtes Timing gewählt: Da verwende ich extra UV-aktives Haarspray, UV-aktiven Nagellack und UV-aktive Kleidung - und das Schwarzlicht bleibt aus. Aber egal, ich habe mich sehr wohlgefühlt. Und ich habe mich gefreut, jene Freundin zu treffen, mit der ich mich verabredet hatte, um ein bisschen zu feiern - super! Und rückblickend kann ich nicht mehr verstehen, warum ich so lange nicht da war; das werde ich ändern.
Und ich hatte irgendwo die winzige Befürchtung, dass ich nicht mehr wüsste, wie man "richtig" tanzt. Das Gute ist, dass die Schwarze Szene offen und tolerant ist und alle Outfits und alle Tanzstile (und alle sexuellen Orientierungen und eine Vielzahl von Musikrichtungen) akzeptiert, da kann man eigentlich nichts falsch machen. Dennoch gibt es schon bestimmte Electro-Tanzmoves, die ich früher irgendwann recht gut drauf hatte. Wie ich letzte Nacht merken durfte, verlernt man das nicht so schnell. Ich musste erstmal wieder rein kommen und ich konnte nicht so viel mit den Armen arbeiten - mein linker Arm steckte in einer Nietenmanschette und damit kann ich nicht so sehr um mich schlagen, zumal es recht voll war - Nebensache. Es war klasse, und heute bin ich völlig übernächtigt und würde am liebsten direkt wieder ins Bett gehen.
Nützt nichts, ein bisschen ist noch zu tun, aber heute Abend geht's dann etwas früher in die Falle. Und für alle, die keine Vorstellung davon haben, wie man zu Electro tanzen kann, gibt's hier einmal das Musikvideo zu Eisenfunk - Pong:
post scriptum: Die drei Fragezeichen werden sprachlich immer skurriler. Da war bereits früher die (Aus)Sprache von Garcia als "Gartschia" oder la ciudad als "la Tschiudatt". Und in der neuesten Folge wird es linguistisch drollig, wenn Bob über ein Internetforum spricht und den "Beitrag einer Userin" erwähnt. No comment.
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