Langsam realisiere ich, dass ich jetzt Zeit habe. Das merke ich an den Nachrichten, die ich auf Anrufbeantworter und per Mail bekomme; da gibt es Schulen, die momentan dringend Vertretungslehrkräfte suchen und wegen meiner Note werde ich vielen von ihnen angezeigt. Macht also doch etwas aus, die Note, aber leider nichts, was mir bisher geholfen hätte. Schönkirchen hat per Anruf und Mail angefragt, und da es eine Zusammenarbeit mit der Toni gab, könnte ich mir vorstellen, dass irgendjemand meinen Namen bei der Schönkirchener Schulleiterin hat fallen lassen. Das klingt theoretisch auch nach einer sehr interessanten Stelle - allerdings ist es eben nur eine Vertretung. Das mache ich nicht mehr ohne Perspektive.
Aus irgendeinem Grund spiele ich in dieser Phase wieder survival horror-Videospiele, eine schöne Kombination aus Rätsellösen, Plotaufdecken und Selbstverteidigung. Da gibt es einige brillante Spiele, eines von ihnen ist Silent Hill 2. Wenn die große Buba das liest, wird sie da vermutlich nicht besonders begeistert sein, denn sie war damals, als wir das gespielt haben, definitiv underwhelmed. Vielleicht hat es daran gelegen, dass wir aus Versehen ein anderes Ende als das Kanonende freigespielt haben, ich weiß es nicht.
SH2 ist in so vielerlei Hinsicht ein Meilenstein der video game history. Horrorspiele, bei denen man herumrennen und Zombies umlegen muss, das gibt es reichlich, und letztlich ist das gar nicht so weit von der primitiven Befriedigung einer Moorhuhn-Jagd entfernt. Silent Hill zeichnet sich dadurch aus, dass es psychological horror ist, also alles im Kopf stattfindet. Eines meiner Lieblingsgenres. Wieviel mir das Spiel bedeutet, merkt man am Blogbild, das ich fast immer benutze, wenn es um etwas Psycho-logisches geht. Eine Spielszene.
Plot nur ganz kurz: Ein Witwer erhält einen Brief aus Silent Hill, von seiner Frau Mary, die ein paar Jahre zuvor verstorben war. Verwirrt reist er nach Silent Hill, um dort Antworten zu finden. Diese Prämisse ist terrific, spannend, wirft viele Fragen auf und kommt zu einer Erklärung, die tiefenpsychologisch interessant ist. Da hat mein Kopf etwas zu tun, das mag ich.
Jedenfalls ist das Spiel zweiundzwanzig Jahre alt; damals sah die Szene noch so aus:
Es gibt mehr technische Möglichkeiten, das gut umzusetzen, mit der Playstation 5. Was mich aber besonders auftreibt ist das Entwicklerteam. Für das Remake zeichnen Bloober Team verantwortlich. Das ist eine Truppe aus Polen, die das unglaublich gute Layers of Fear kreiert haben. Das haben sie so gut gemacht, dass ich ihnen bereits aufgrund weniger Spiele vollkommen vertrauen kann.
Das ist Aspi-Heaven. Eines der besten psychological horror adventures aller Zeiten wird von einem Team überarbeitet, das den psychological horror auf seiner Visitenkarte hat. Ich bin sehr gespannt!
Und warum spiele ich überhaupt solche unheimlichen und grauslichen Spiele? Ganz einfache Antwort: Um mich meinen Ängsten zu stellen, und das führt tatsächlich in der Realität dazu, dass ich wesentlich entspannter bin als noch vor ein paar Jahren. Beschäftigung mit Horror nimmt dem Unbekannten den Schrecken.
Ich bin unheimlich aufgeregt und werde selbstverständlich einen Eintrag zu der Neuauflage des Spiels verfassen. Ist nicht alles schlecht in der Arbeitslosigkeit, solange es nur eine Transitionsphase ist.
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