Dienstag, 18. Mai 2021

Spannende Schüler - die andere Variante


vorweg: Irre - Impf-Fieber kommt wie der Blitz und geht wie der Blitz - back to school tomorrow!

Normalerweise meine ich mit spannenden Schülern verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche, auf die ich während des Unterrichts ein genaueres Auge werfe, um das Verhalten zu beobachten; eben jene Beobachtungen nehme ich dann zuhause mit in die Meditation, um die Kiddies zu verstehen.

An meinen sieben Schulen habe ich aber auch Jugendliche unterrichtet, die auf eine andere Art spannend waren - nicht wegen ihres Verhaltens, sondern wegen ihrer Herkunft, beziehungsweise ihres Umfelds. Ich nenne sie jetzt einfach Elitekinder, wobei darin keinerlei Wertung stecken soll - es wird einfach nur beschrieben, dass es sich um Kinder von bekannten und släsch oder einflussreichen Menschen handelt. Man findet solche Kinder zum Beispiel im Internat Louisenlund - dort habe ich aber nur einen Modultag erlebt, deswegen habe ich keine ausreichende Expertise dazu.

Man findet sie aber auch an der Kieler Gelehrtenschule - vielen "wichtigen" Menschen liegt es am Herzen, dass ihre Kinder eine anspruchsvolle Ausbildung bekommen, und die wird an der KGS geboten (ist das nicht toll? Ich kann auch über ehemalige Schulen reden, ohne negative Worte zu verlieren, selbst wenn es Gelegenheit dazu gäbe. Hm. Und genau mit diesem Einschub ist das auch schon wieder zunichte gemacht). 

Da sitzt dann vor mir im Unterricht zum Beispiel der Sohn des Geschäftsführers eines Architekturbüros, oder der Sohn einer Kieler Richterin - ich merke das nie, denn diese Kinder sehen oft ganz normal aus und verhalten sich ganz normal. Sicher, es kann auch mal vorkommen, dass der Sohnemann mit frisch gebügeltem Hemd und Fliege in der Schule erscheint. Sicher, es kann durchaus sein, dass Töchterlein ihren "wichtigen" Hintergrund deutlich nach außen trägt. Aber man kann keine "Checkliste" für diese spannenden Schüler erstellen, im Gegensatz zu meinen HB- oder Aspi-Checklisten.

Manchmal kann es sogar vorkommen, und das würde die olle Areté ganz besonders freuen, dass man den Sohn des Geschäftsführers eines in der Freizeitparkbranche weltweit bekannten Unternehmens wie der HUSS Maschinenfabrik unterrichtet. Das sind die, die zum Beispiel die Fahrgeschäfte Enterprise, UFO und Fly Away erdacht haben (da habt Ihr vielleicht auch schon einmal drin gesessen). Für einen von Gravitation faszinierten Freizeitparkjunkie kann es gar nicht passender sein. Areté klatscht. 

Und diesen Sohn hat man dann ausgerechnet an der Nordseeschule in St.Peter-Ording unterrichtet. Klar, dass dort spannende Schüler des ersten Typs unterrichtet werden, habe ich hier schon häufig breitgetreten, aber dank des angebundenen Internats findet man in SPO mitunter auch spannende Schüler des zweiten Typs.

Aber was macht sie spannend, abgesehen von dem Bekanntheitsgrad ihres Elternhauses? Genaugenommen nur die Frage in meinem Kopf, ob sie wohl ganz "normale" Jugendliche wie andere auch sind. Ob die Pubertät sie genauso trifft wie die Mitschüler. Meistens sind sie eben doch in erster Linie eines: Teenager. Nicht berühmt, populär oder gar "wichtig", sondern einfach junge Menschen mit ihren eigenen Problemen.

Egal, wie teuer ihr Pausenbrot sein mag.

post scriptum an ANNIE KAY: Patrizia, ich antworte Dir, definitiv! Nur momentan kriege ich den Kopf dafür nicht hin. Keine Sorge, Vic, ich habe Dich nicht vergessen, und Du bekommst auf jeden Fall eine Mail, Klaus!

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