Wenn ein Stern unter dem Gewicht der Elemente zusammenbricht, die er selbst produziert, also quasi kollabiert, kommt es zu einer Supernova. Genau so fühlt es sich an, wenn der HB-Aspi realisiert, dass er eine Panikattacke bekommt, weil zu viele neue Informationen auf einmal auf ihn eindringen. Diese einzelnen Gedanken werden plötzlich immer mehr und mehr, bis es zum großen Knall kommt und mein Gehirn dichtmacht.
Auslöser kann eine einzige Information sein, wie zum Beispiel ein unerwarteter Anruf: "Eine deiner Schülerinnen hat sich mit dem Coronavirus infiziert." Dann geht das Denken los. Wann ruft das Gesundheitsamt an? Wo sind die Sitzpläne? Warum habe ich die nicht an die Schule geschickt? Wo sind meine Testkits, ich mache einen Selbsttest. Habe ich die Schülerin überhaupt im Unterricht einmal gesehen? Wechselgruppen? Wie groß war der Abstand zwischen uns? Waren die Fenster geöffnet?
Den Fragen folgen weitere, es wird immer chaotischer, bis mein Gehirn einfach abschaltet - nichts geht mehr. Der gesamte Tagesablauf bricht zusammen. Ich suche reflexartig nach ritualisierten Abläufen, um mich runterzufahren - zum Beispiel Bad und Meditation. Das funktioniert dann auch. Aber es ist ein Schema, das ich seit so vielen Jahren kenne, und ich frage mich hin und wieder, warum mir nie in den Kopf gekommen ist, es könnte sich um eine geistige Behinderung handeln.
Mittlerweile weiß ich natürlich, warum ich nie auf die Idee gekommen bin. Aber von Panikattacke zu Panikattacke wird es immer offensichtlicher, es schreit mich geradezu an: "AUTIST!" Wird Zeit, mir einen schriftlichen Notfallplan für solche Situationen zu erstellen.
post scriptum: Liebe Eltern, es ist alles okay. Das bedeutet nur, dass ich mal wieder keine Mails lese, geschweige denn beantworte, bis ich meinen Kopf wieder aufgeräumt habe.
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