Posts mit dem Label Umwelt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Umwelt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 7. Juni 2022

Kalt. Heiß. Kalt.

Mehr Bus fahren!

So, Körpertemperatur ist wieder normal; ich habe das Wochenende krank im Bett verbracht. Und wenn ich nicht im Bett war, habe ich tatsächlich gefroren - und das, wo meine Wohnung vor einer Woche noch einem Backofen glich. Und davor wieder Frosttage. 

Die derzeitigen Wetterwechsel sind vielleicht nicht ganz so ungewöhnlich, und zur Kieler Woche erwarte ich natürlich wieder Regen. Was allerdings auffällt, sind Tornados in Deutschland. Bilder von Verwüstungen durch Wirbelstürme aus den USA? Ganz normal, da gibt es die tornado alley, alles nicht ungewöhnlich. Aber mitten in Deutschland? Dazu so heftige Hagelschauer, dass eine zwanzig Zentimeter dicke Hagelschicht liegen bleibt.

Unser Wetter wird extremer. Keine große Erkenntnis. Wobei... wenn man gewisse Parteien betrachtet, besonders in den USA, dann scheint das alles ganz normal zu sein. Gab es immer schon. Und Klimawandel gibt es nicht, und wer das nicht glaubt, dem bringt ein Senator dann mal einen Schneeball mit an's Podium. Von wegen Erderwärmung.

Es ist kaum zu glauben, wie dickschwartig manche Menschen den Klimawandel verleugnen. Oder, wer sich elegant herauslavieren will, der erkennt den Klimawandel an - aber der Mensch hat damit natürlich nichts zu tun. Ich leiste nur einen ganz kleinen Beitrag, um meinen CO²-Fußabdruck zu verringern, aber immerhin: Am Ende der Sommerferien werde ich das Auto meinen Eltern zurückbringen. Kiel lässt sich vollkommen per Bus bewältigen. 

Und ich warte natürlich weiter freudig auf die Straßenbahn für Kiel...

Sonntag, 25. Juli 2021

Fest


Da war ich doch gestern in der Drogerie, mal wieder das Nötigste einkaufen, um die Wohnung sauber zu "denken" - als ich die Tüten für den Bioabfall geholt habe, musste ich natürlich sofort an meinen Körper denken und habe mich daran erinnert, wie die große Buba etwas von festem Shampoo erzählt hatte. Mir war das vorher auch schon einmal in den Regalen aufgefallen, hatte mich aber bisher noch nicht gereizt - und dann sehe ich da plötzlich eine Kombipackung aus festem Duschpeeling, Cremedusche und Shampoo.

Wer das nicht kennt: Das sind runde Waschstücke, fast wie Seifenstücke - wobei ich froh war, dass die Duschmittel seifenfrei sind, perfekt für Neurodermitishaut, und dass das Shampoo Arganöl enthält, das habe ich sowieso gern im Bad. Und dann ist da noch der Faktor: Die drei Stücke kommen in einer Pappschachtel, keine weitere Verpackung, keine Flasche, keine Cremetube oder Sprühdose. Kein weiterer Abfall. 

Und diese Kombination aus seifenfrei, verpackungsfrei, Arganöl und recht günstig (die Stücke halten relativ lang) fand ich ziemlich ansprechend. Gestern hatte ich also meine erste Dusche und alle drei Produkte haben funktioniert, wie sie sollten - das Peelingstück reibt man einfach kreisend über die Haut, das Dusch- und Shampoostück schäumt man in beiden Händen auf und verteilt den Schaum dann über Körper beziehungsweise Haar. 

Ein abschließendes Urteil kann ich noch nicht fällen, denn dazu muss ich die Produkte eine Weile konsequent angewendet haben: Ich muss schauen, ob meine Haut das verträgt (und Kokosöl nach der Dusche muss natürlich immer noch sein) und ich muss schauen, ob das Shampoo meiner schuppigen Kopfhaut gut tut - wobei da natürlich auch die Nahrungsumstellung eine große Rolle spielt. 

Aber der Gedanke, dass ich meinen ganzen Badebereich verpackungsfrei halten kann, ist irgendwie toll, und ich kann noch nicht einmal sagen, warum. Genauso, wie ich es toll finde, im Sommer ohne Klamotten in der Wohnung herumzulaufen. Fühlt sich ein wenig befreiend und natürlicher an. Wusstet Ihr, dass Helen Mirren Naturistin ist? Random-Info am Rande ^^

Plastikmüll reduzieren, wenn es geht!

Freitag, 16. Juli 2021

Mit Mama im Garten

Damals

(to) appreciate
- to understand how good or useful someone or something is

Meine Mutter und ihr Garten sind unzertrennlich, seit einigen Jahrzehnten. Als Kind hat der Garten für mich oft nur "Arbeit" bedeutet: Die Wasserpumpe benutzen, um die Blumen zu gießen, und das dauert bei einer gewissen Fläche schon einige Zeit. Ich hatte damals kein Bewusstsein dafür, was Gartenpflege bedeutet. Wie man als Kind so ist: Man nimmt es als gegeben an, dass in diesem Garten Blumen blühen, Hummeln sausen, Spatzen sandbaden, das kommt alles von allein, dafür muss man nichts tun. 

Ich habe mich gewundert, dass Mama so oft einfach nur im Garten stand, eine Zigarette geraucht und die Blumen angeschaut hat, oder die Erdbeeren, oder die Bohnen, alles, was sie sich gerade für die Saison überlegt hat. Für mich waren Rätsel und Videospiele wichtiger - dennoch hat sie nicht locker gelassen und mich immer wieder in den Garten gebracht. Sie hat mir gezeigt, wie man ein Beet anlegt, wie man Blumen pflanzt, warum man anhäufeln oder ausdünnen muss, damit die Pflanzen gut gedeihen (Aspis lieben es, Dinge zu erklären, egal ob es den Anderen interessiert oder nicht). Erst jetzt im Nachgang, in den letzten Jahren, ist mir bewusst geworden, was diese Gartenliebe für meine Mutter bedeutet hat - und auch heute noch bedeutet.

In ihrem Garten hat sie eine Sicherheit: Sie weiß, dass diese und jene Pflanzen blühen, wenn sie sie einsetzt. Wenn - Dann ist wichtig: Wenn genug Sonne, dann Erdbeeren süß. Mama hat ihren Garten bis in den hintersten Winkel durchdrungen, weiß, wie dort alles funktioniert, sie weiß um den Nutzen der Pflanzen für Insekten et vice versa und um den Nutzen der Insekten für die vielen verschiedenen Vögel, die immer wieder bei uns an vielen verschiedenen Stellen brüten.

Endlich kann ich nachempfinden, wie sehr es ihr Herz mit Freude erfüllt, wenn die jungen Stare schlüpfen, wenn die Schwalben ihre Jungen füttern, wenn die Meisen die Ameisen aus den Beeten picken. Dieser Garten ist Mutter Natur in einem Mikrokosmos, das lebt und regt sich und ist - medizinisch gesprochen - eines von Mamas Spezialthemen. 

Deswegen erstaunt es mich jetzt nicht mehr, wenn ich mich empathisch freue über die Zeilen aus ihrer Mail:

"Unser Garten macht mir richtig Freude; im Vorgarten hoppelt seit Tagen ein kleines Wildkaninchen, in der Birke sitzt ab ca. 21 Uhr eine Eule und hält uns "mausfrei" und Spatzen fressen uns alle Ameisen weg."

Das hat mich sehr glücklich gemacht.

Dienstag, 24. November 2020

Elektrisierte Heimfahrt


Kiel hat seinen ersten Elektrobus. Hybridbusse, die großen weißen, gibt es schon eine Weile länger, aber dieser hier fährt ausschließlich mit Strom und hat auch den dementsprechenden Hinweis Elektrobus #0001 aufgedruckt. Man merkt, dass wir im Probebetrieb sind; der Bus ist größer als die anderen weißen Busse, weil auf dem Dach Stromabnehmer angebracht sind. Dieser Anblick hat bei mir Gedankenzüge abfahren lassen.

Ich denke darüber nach, wie toll es doch sein könnte. Eine quasi autofreie Stadt. Naja, und wenn wir nicht ganz so weit gehen können, dann immerhin... nein. Lass' mich träumen. Es wäre so viel entspannter! Weniger Unfälle, CO²-Neutralität, das Bild von einem richtig gut funktionierenden ÖPNV in Kiel passt, vielleicht mit Stromtrassen, an denen die Elektrobusse oder die Stadtbahn entlang fahren... sehen zwar nicht toll aus, aber geschenkt, es geht nicht um Ästhetik, sondern um Pragmatik, ach, und ganz nebenbei geht es um unsere Welt.

Ich werde die Klimakatastrophe nicht mehr miterleben, könnte mich also wie im Speck fühlen, scheiß auf die Menschen, die nach mir kommen. Aber so langsam werde ich etwas grüner. So langsam bedeutet mir unser Planet dann doch etwas. Ob es das Alter ist? Oder so grandiose - und herzzerreißende - Dokumentationen wie Chasing Coral (2017), bei der ich tatsächlich Tränen in den Augen hatte? Oder weil ich endlich eine Stadtbahn in Kiel haben möchte?

Oder vielleicht reicht eben auch schon der Anblick eines Elektrobusses als Impuls, das eigene Verhalten einmal zu überdenken.

Samstag, 27. Juni 2020

Melisse Etheridge

Melisse Etheridge, und links im Bild Troilus und Kresse? Da!

Es ist mal wieder Zeit für schlechte Wortspiele. Auf der Fensterbank an der Küchenzeile hatte ich mir mit den praktischen Anpflanzsets von IKEA Küchenkräuter herangezüchtet, und die Zitronenmelisse ist gerade mit der reichlichen Sonnenbestrahlung der letzten Wochen und ein wenig Dünger in die Höhe geschossen; so sehr, dass ich sie endlich von ihrem Plastikgefängnis befreien wollte.

Also habe ich sie zu Chuck die Pflanze in's Bad befördert, wo sie einen frischen Duft verbreiten und Sauerstoff produzieren kann, und vielleicht freut sich CdP ja über ein wenig Gesellschaft. Und ich muss zugeben, dieser natürliche Touch in meinem blau angehauchten Bad fühlt sich echt toll an, besonders mit der richtigen Musik und Beleuchtung, eine richtige kleine Entspannungsoase (und wie nennt man dann den Wohnbereich?).

Pflanzen - eine echte Alternative zu Haustieren ;-)

Dienstag, 28. Januar 2020

"Bon(g) (b)rauche ich nicht."

Witzige Idee eines Bäckers

Jep, Bong rauche ich tatsächlich nicht. Ich habe das ein paarmal ausprobiert, aber mir sagt die Wirkung des THC so gar nicht zu (wobei es lustig war, aus einer leeren Colaflasche, einem Kugelschreiber, einem Perlator, Alufolie und Klebeband etwas zu improvisieren). Ich fühle mich unter dem Einfluss extrem dumm, und ich nehme das als sehr unangenehm wahr. Gilt aber nicht für alle: Ein paar hochbegabte Schüler haben mir berichtet, dass sie ganz froh sind, wenn sie durch das Kiffen für eine Weile ihren Kopf abschalten können und nicht mehr denken müssen. Und ich kann das sehr gut verstehen.

Heute geht es mir allerdings um die andere Lesart des Titels - "Bon brauche ich nicht." - ein Satz, der schon seit Langem in meinem Repertoire ist, dessen Bedeutung mir aber seit der gesetzlich geregelten Bonpflicht immer bewusster wird. Mittlerweile müssen überall Bons ausgestellt werden - ob der besseren Nachvollziehbarkeit der Abrechnung, heißt es. In der Apotheke, im Supermarkt, im Blumenladen, an der Tanke. Jeder muss mitziehen.

Auch eine Supermarktkette wie EDEKA, die es sich - zumindest bei der Filiale da vorne - zur Norm gemacht hat, Bons nur noch auf expliziten Wunsch an der Kasse ausdrucken zu lassen. Das fand ich toll, spart Papier, sehr viele Kunden wollen diese Zettelchen gar nicht haben und werfen sie eh' gleich weg. Das kann problematisch sein, denn viele Kassenzettel sind auf Thermopapier gedruckt, das eigentlich im Sondermüll entsorgt werden muss.

Großartig, nun wird also noch mehr Papier verbraucht und achtlos weggeworfen, und das Drollige dabei: Es gibt keinerlei Sanktionen, wenn ein Geschäft sich nicht an die Bonpflicht halten sollte. Warum denn dann überhaupt? Ich verstehe das bis heute nicht.