Kiel hat seinen ersten Elektrobus. Hybridbusse, die großen weißen, gibt es schon eine Weile länger, aber dieser hier fährt ausschließlich mit Strom und hat auch den dementsprechenden Hinweis Elektrobus #0001 aufgedruckt. Man merkt, dass wir im Probebetrieb sind; der Bus ist größer als die anderen weißen Busse, weil auf dem Dach Stromabnehmer angebracht sind. Dieser Anblick hat bei mir Gedankenzüge abfahren lassen.
Ich denke darüber nach, wie toll es doch sein könnte. Eine quasi autofreie Stadt. Naja, und wenn wir nicht ganz so weit gehen können, dann immerhin... nein. Lass' mich träumen. Es wäre so viel entspannter! Weniger Unfälle, CO²-Neutralität, das Bild von einem richtig gut funktionierenden ÖPNV in Kiel passt, vielleicht mit Stromtrassen, an denen die Elektrobusse oder die Stadtbahn entlang fahren... sehen zwar nicht toll aus, aber geschenkt, es geht nicht um Ästhetik, sondern um Pragmatik, ach, und ganz nebenbei geht es um unsere Welt.
Ich werde die Klimakatastrophe nicht mehr miterleben, könnte mich also wie im Speck fühlen, scheiß auf die Menschen, die nach mir kommen. Aber so langsam werde ich etwas grüner. So langsam bedeutet mir unser Planet dann doch etwas. Ob es das Alter ist? Oder so grandiose - und herzzerreißende - Dokumentationen wie Chasing Coral (2017), bei der ich tatsächlich Tränen in den Augen hatte? Oder weil ich endlich eine Stadtbahn in Kiel haben möchte?
Oder vielleicht reicht eben auch schon der Anblick eines Elektrobusses als Impuls, das eigene Verhalten einmal zu überdenken.
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