Freitag, 28. Juni 2024

Immer wieder freitags...


Zu Beginn möchte ich etwas Mitgefühl spenden an alle Menschen auf dem Spektrum und alle Hochsensiblen. Ihr wisst, wie es ist, wenn die Stimmung durch eine kleine Nachricht komplett in das Gegenteil verkehrt werden kann. Wie man sich ohnmächtig fühlt. Wie viel Zeit es braucht, so etwas zu verarbeiten. Ihr seid damit nicht allein!

Heute gab es eine Nachricht, die ein Stimmungshoch verursacht hat, und ich konnte nichts tun, um das zu verhindern. Das mag paradox klingen, wird aber vielleicht im Folgenden klar.

Wenn ich mich recht entsinne, kamen spontane Vertretungsanfragen von Schulen fast immer an einem Freitag an, mit Bitte um Rückmeldung bis zum Beginn der nächsten Woche. Und so hat auch heute wieder eine Schule angefragt - Grund- und Gemeinschaftsschule braucht für ein knappes halbes Jahr jemanden, der Englisch in der Sek I mit einundzwanzig Stunden unterrichtet, sowohl eigenverantwortlich als auch als Diff-Lehrkraft.

Und meine Stimmung ist in die Höhe geschossen. Das klingt wie für mich gemacht! Und auch wenn es nur bis in den Dezember befristet ist - es wäre Arbeit, und das an der "richtigen" Schulform. Natürlich habe ich Interesse signalisiert und hoffe auf eine Einladung zum Gespräch - und dann kam wieder der Dorn im Schuh. Die Erinnerung an mein letztes Erlebnis. Was, wenn es wieder nur pro forma ist? Und ich wünschte, ich würde mich nicht so sehr über das Angebot freuen, denn dann wäre der Sturz nicht so tief, wenn es nichts wird (auch wenn das Angebot diesmal etwas authentischer klingt).

Aber so isses nunmal. Ich bin gerade sehr aufgeregt. Bitte Daumen drücken!

Dienstag, 25. Juni 2024

Mit dem Ziel der Vergleichbarkeit?!


Dieses Lied ist schon oft gesungen worden. Weil es mich aber wieder ein paar Tage gedanklich blockiert hat, schreibe ich jetzt darüber, um mit der Sache abzuschließen.

Es geht um das Auswahlgespräch vor knapp einer Woche. Mir ist bewusst (aber immer erst hinterher), dass es eines von der Sorte war, wo die Schule schon jemanden für den Vertretungsbedarf hat, aber trotzdem pro forma die Auswahlgespräche durchführen muss. Ich kenne das, weil ich oft genug in der anderen Rolle war - man wollte mich behalten, und Schulen finden dann Wege, mögliche Kandidaten abzuwimmeln. 

Was mich aber gestört hat, war die Form des Gesprächs, und ein Satz, der immer wieder gefallen ist.

"Sie haben jetzt dreißig Minuten, sich zu diesen sechs Fragen zu äußern. Das machen wir mit allen Bewerbern so, für die bessere Vergleichbarkeit."

"Darf ich auch etwas sagen, was nichts mit den Fragen zu tun hat?" - "Nein, beziehen sie sich bitte nur auf die Fragen, für die Vergleichbarkeit."

"Wir [die Auswahlrunde aus Fachvorsitzenden, Gleichstellungsbeauftragter und Schulleitung] sagen in diesem Gespräch gar nichts. So können wir die Kandidaten besser vergleichen."

In der Theorie klingt es gut, dass jeder, der sich bewirbt, den gleichen Fragenkatalog abarbeiten soll. Wenn ich aber weiß - oder besser gesagt wüsste - dass ein Bewerber Autist ist, dann muss ich die Gesprächsform etwas anpassen, zwecks Chancengleichheit. Es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied zwischen Vergleichbarkeit und Chancengleichheit. Ein Autist kann große Probleme haben mit Fragen wie "Wie würden sie in Latein den Übergang von der Spracherwerbsphase in die Lektürephase Schüler ansprechend gestalten?"

Das kann ich nicht beantworten. Dazu muss ich wissen, wer meine SchülerInnen sind, wie sie aussehen, was sie für Interessen haben. Mein Theory of Mind-Defizit sorgt dafür, dass ich diese Frage nicht beantworten kann. Wenn dann fünf von sechs Fragen so gestellt sind, hat der Autist keine Chance.

Das ist wie in der Geschichte Das Springseil. Die Geschichte ist vollkommen absurd, ganz klar - aber leider authentisch. In der Story soll eine Sportklasse eine Springseilprüfung ablegen, und für die Vergleichbarkeit bekommt jeder die gleiche Aufgabe und das gleiche Springseil. Blöd nur, dass eine Schülerin nur einen Arm hat und die geforderten Aufgaben nicht erfüllen kann.

Noch einmal: Gute Vergleichbarkeit und Chancengleichheit sind zwei verschiedene Dinge. Ich wünschte, mehr Schulen würden sich die Mühe machen, das umzusetzen.

post scriptum: Lily, ich antworte Dir! Brauchte nur etwas Zeit wegen der Blockade.

Donnerstag, 20. Juni 2024

Ein fremder Ort


Ein Auswahlgespräch, das eigentlich kein Gespräch war. Für einen Autisten sehr verwirrend, aber zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, was mich erwartet und steige in die Buslinie Einundsechzig - wie praktisch, ohne Umsteigen komme ich von mir direkt zu der neuen Schule, an der ich im kommenden Jahr hoffentlich eine Vertretungsstelle haben werde.

Die Haare sind nicht gefärbt, die Fingernägel nicht lackiert. Ich möchte nicht schon wieder, dass der erste visuelle Eindruck meine Chancen vernichtet, und es dauert Wochen und Monate, um diesen Eindruck aus den Köpfen der Menschen zu bekommen. Weil Menschen nun mal so sind. Um die Zeit zu vertreiben, löse ich Rätsel und schaue auf meine Checkliste, ob mir noch irgendwelche Fragen einfallen, die ich im Gespräch stellen möchte, aber seien wir mal ehrlich, es geht um eine Vertretungsstelle im Umfang von dreizehn Stunden, ein Jahr und dann sehe ich die Schule nicht wieder. Was bleiben da wohl für Fragen? Ich nehme den Kuli zur Hand und notiere mir, ob ich vielleicht auch ein paar Stunden mehr machen kann, und ob mir jemand für die DaZ-Stunden eine kleine Einführung geben kann.

Wie anders ich das doch vor zehn Jahren gemacht hätte - da hätte ich zu diesem Zeitpunkt bereits die gesamte Schulhomepage inhaliert und viele kleine interessierte Nachfragen zum Schulprofil gestellt, hätte bewusst nicht angemerkt, dass kein Kollegiumsfoto verfügbar ist, hätte mir Punkte aus dem Schulprogramm zur Nachfrage herausgesucht... so hat man uns das für die Bewerbung auf Planstellen beigebracht. Fast zwei Hände voll Vertretungsstellen an unterschiedlichen Schulen haben die Realität auftreten lassen; die Schule sucht jemanden, hier ist jemand, der das machen würde, bringen wir die Formalitäten hinter uns.

Oder auch nicht.

Ich melde mich im Sekretariat an, bin dreizehn Minuten zu früh, gehe wieder in die Pausenhalle in eine Sitzecke und warte auf die Schulleitung. Sie kommt dann, begrüßt mich lächelnd und alles, was ab da passiert, katapultiert mich in eine Situation, die ich vor gut acht Jahren erlebt habe, und die der absolute Horror war, nur dass ich damals noch nicht wusste, warum, während ich es heute gut erklären kann.

Damals hat man mir auf dem Weg in's SL-Zimmer genauestens erklärt, was dort auf mich wartet, ein Tisch mit insgesamt fünf Personen, deren Funktionen, und dass man einen kleinen Fragebogen vorbereitet hat, den zum Zwecke der Vergleichbarkeit alle BewerberInnen bekommen. Ich stand also vor diesen Menschen, wollte ihnen gern die Hand schütteln, aber sie alle saßen bereits auf ihren Plätzen und niemand wollte mir die Hand geben, sondern hat einfach nur ein kurzes "Hallo" gelächelt.

Okay, ich war etwas verwirrt, denn ich war anders erzogen worden, aber nicht einmal die Schulleitung hat mir damals die Hand gegeben, und nein, das war noch weit vor dem Coronavirus. Jeder in der Runde hatte eine Tasse Kaffee, jeder hatte diesen Fragebogen vor sich liegen. Niemand hatte meinen Lebenslauf, niemand hatte meine Referenzen zur Hand. Die Schulleitung hatte es mir dann auch noch einmal sehr deutlich gesagt: "Also, Dr Hilarius, sie haben jetzt dreißig Minuten Zeit, um sich zu diesen sechs Fragen zu äußern, die wir für sie vorbereitet haben. Wir werden einfach nur zuhören. Lesen sie in Ruhe erstmal die Fragen durch und teilen sie sich dann ihre Zeit ein."

Diesmal schiebe ich allerdings noch etwas ein, was seit etwa einem Jahr zum Einsatz kommt: "Ich möchte vorher nur kurz darauf hinweisen, dass ich Autist bin und dass das Auswirkungen auf unser Gespräch haben..." - "Da müssen sie sich keine Sorgen machen, das hier wird kein Gespräch, die Zeit gehört ganz ihnen." Also wandern meine Gedanken direkt zurück zu den Fragen und zu dem Horror von damals.

Die Frage, bei der ich mich selbst kurz vorstellen soll, stellt kein großes Problem dar. Und welche Erfahrungen und Fähigkeiten ich für diese Stelle mitbringe? Ähm... ich habe schon immer Probleme gehabt, über meine Fähigkeiten zu sprechen. Knackig wurde es allerdings erst danach:

"Beschreiben Sie, wie man in Latein den Übergang von der Lehrbuchphase (Sek I) in die Lektürephase ansprechend gestalten kann."

Damals war vor mir einfach nur ein großes schwarzes Loch im Kopf. Heute weiß ich, dass ich eine Behinderung habe, die sich auf die Fähigkeiten im Bereich Theory of Mind auswirkt - ich kann mir keine Situationen vorstellen, die in diesem Moment nicht real sind. Und heute kommt noch dazu, dass ich in den vergangenen zehn Jahren keinerlei Latein unterrichtet habe (ausgenommen sechs Monate Gelehrtenschule). Lieber weiter zur nächsten Frage.

"Beschreiben Sie, wie Sie das Fach Latein auch außerunterrichtlich für SchülerInnen ansprechend und motivierend gestalten werden."

Genau das Gleiche, wieder ein schwarzes Loch. Ich kann mir mit Mühe und Not aus den Fingern saugen, wie ich das damals im Referendariat gemacht habe, mit den Caius- oder Quintus-Büchern und Texten, die aus unserem Lebensalltag stammen. Aber für neue Ideen muss ich wissen, was da für Menschen vor mir sitzen, damit ich weiß, wie ich mit ihnen arbeiten kann. Also wieder keine gescheite Antwort. Es kommt noch besser.

"Beschreiben Sie die beiden Themenkorridore im Fach Englisch."

Bitte was? Soll das jetzt eine Abfrage werden, ob ich den Lehrplan kenne? Ich habe in zwölf Jahren achtzehn Monate Oberstufe unterrichtet, weil niemand mich wegen der Kontinuität in der Sek II haben wollte. Zum Glück konnte ich da aus den Gesprächen mit der großen Buba etwas antworten, zum Beispieln, dass die Bezeichnung "Themenkorridore" ja nicht mehr ganz aktuell sei. 

"Beschreiben Sie, wie Sie das Thema identity in Ihrem Unterricht und in den beiden Pflichtklausuren behandeln lassen würden."

Schwarzes Loch. Es wäre alles etwas anders gewesen, wenn man mir vorher gesagt hätte, welche Lerngruppen im kommenden Jahr auf mich warten, dann hätte ich mich darauf vorbereitet und jetzt einen Plan vorlegen können, aber einen Autisten aus dem Nichts zu überfallen und die Antworten auf alle Fragen zu erwarten, das hat meiner Meinung nach nichts mehr mit Vergleichbarkeit zu tun.

Und so bin ich dann dreizehn Minuten früher fertig mit dem, was ich zu den Fragen sagen kann und möchte und frage, ob ich auch etwas über die Fragen hinaus Gehendes sagen darf? Nein, das bitte nicht, sonst sei ja die Vergleichbarkeit nicht mehr gegeben.

Diese Formalitäten. Dieses Alle-über-einen-Kamm-scheren. Das habe ich viele Jahre lang nicht mehr erlebt, und es hat gesessen wie ein Schlag in die Magengrube, und das ausgerechnet von einer Schulleitung, die ich noch von ganz früher kannte und in sehr positiver Erinnerung gehalten hatte. Ich war kurz davor, loszuheulen, und im Nachhinein hätte ich vorher ein Beruhigungsmittel nehmen sollen, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass es so ein schlimmes "Gespräch" wird, bei dem ich vor fünf schweigenden Köpfen sitze und ein Referat über meinen kommenden Unterricht aus meinen Fingern saugen sollte.

Ich denke, es ist klar, dass das nichts wird. Und das ist vielleicht auch ganz gut so. Das Gymnasium ist für mich zu einem fremden Ort geworden. Ich komme mit dieser krampfhaften Distanz, der Kälte, dieser Verschlossenheit für Andersartigkeit nicht mehr klar. Ich stehe vor einem großen Dilemma, wenn ich bedenke, dass ich eine Arbeit an einem Gymnasium finden muss, weil Gemeinschaftsschulen mich nicht mehr brauchen, aber die Gymnasien so unwirtliche Orte für mich sind.

Es gab nur einen einzigen kleinen Lichtblick, ein silver lining ganz am Ende des Gesprächs, als einer der schweigenden Köpfe mich noch gefragt hat, wie viele Stunden ich denn zu übernehmen bereit wäre. Mich hat das völlig aus der Bahn geworden, denn die Anfrage der Schule lautete auf eine halbe Stelle. Was als Antwort darauf kam, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht schreiben.

Jedenfalls war das mal wieder nichts und ich darf meinen Blick wieder auf den Bürgergeldantrag wenden, nachdem ich diesen gestrigen Horrortag verarbeitet habe. 

Also heute noch nicht.

Mittwoch, 12. Juni 2024

Auswahlgespräch


Nun ist es bald vielleicht soweit. Eigentlich sollte ich jetzt über dem Antrag auf das Bürgergeld schwitzen, aber das wird verschoben, denn wie es aussieht, habe ich nächste Woche ein Auswahlgespräch auf eine kleine Vertretungsstelle - immerhin für das gesamte nächste Schuljahr (so wie ich das verstanden habe). 

Ich bin unglaublich erleichtert, denn ich stehe jetzt sechs Wochen vor dem Nichts, und wenn man so nah in den Abgrund starrt, dann starrt er irgendwann zurück und lässt nicht mehr los. Ich bin auch aufgeregt, weil ich gar nicht mehr weiß, wie das geht, so am Gymnasium. Der Nagellack muss weg, ich muss mich einigermaßen vorzeigbar machen, erstmal ohne Gothic-Touch. 

Erleichtert, aufgeregt... und auch ängstlich, denn die letzten beiden Aussichten auf eine Vertretung haben sich beide in Luft aufgelöst und ich habe sehr große Angst, dass daraus ein Muster wird. Dass sich das alles wiederholen könnte, die Panikattacken, der Nervenzusammenbruch, das Aufschieben wichtiger Arzttermine und was noch so dazugehört.

Jetzt versuche ich mich erstmal zu beruhigen; der Buddhismus ist wunderbar dazu geeignet, wenn man sich dazu die Zeit nehmen kann und will. 

Endlich wieder mit Jugendlichen arbeiten - das wäre schon was...

Samstag, 8. Juni 2024

Gruppentermin


Heute ist eine neue Einladung aus dem Arbeitsamt hereingeflattert. Es handelt sich dabei um einen Gruppentermin, einen Vortrag mit dem Titel "Alternativen nach dem Ende des Arbeitslosengeldbezuges". Eigentlich finde ich das gar nicht so schlecht, man wird also nicht ganz allein gelassen. Man trifft andere Menschen, denen es vielleicht ähnlich geht, und es werden ein paar neue Wege aufgezeigt - für Autisten sowieso immer ganz hilfreich, denn von allein sehen sie diese Wege oftmals nicht.

Ganz klar: Es ist immer noch deprimierend, überhaupt in dieser Situation zu sein, und es ist ziemlich bittere Ironie, dass ich für meine letzten Saturnalien einen Beitrag geschrieben hatte, der damit endet, dass der Absolvent nach seinem Staatsexamen arbeitslos wird, weil niemand einen Lateinlehrer haben will. 

Aber... so zu denken hilft nicht weiter. Das zieht nur noch weiter runter (auch wenn man meint, dass es nach unten irgendwann keinen Platz mehr geben sollte - irgendwie geht es immer). Kopf hoch, Termin notieren und schauen, was daraus wird. 

Doch vielleicht wird der Termin gar nicht mehr nötig sein...

Mittwoch, 5. Juni 2024

Der Papierkrieg naht


Über vierzig Planstellen mit Englisch sind derzeit im Land ausgeschrieben - etwa die Hälfte davon an Grundschulen. Keine einzige Planstelle mit Latein, allerdings muss man der Fairness halber erwähnen, dass in den letzten Monaten immerhin dreimal Latein ausgeschrieben wurde, zum Beispiel in Kombination mit Geschichte. Ansonsten nichts Neues aus dem Ministerium; es wird also Zeit, realistisch zu werden.

Und so bin ich dabei, mich seelisch auf die nächste Woche einzustellen. "Vier bis sechs Wochen vorher", das war die Auskunft, die ich im Arbeitsamt bekommen habe - vier bis sechs Wochen vor Beginn des Bürgergeldes sollte ich den Antrag stellen, denn da kommt Einiges auf mich zu, mit vielen Nachweisen, die erbracht werden müssen und so weiter. Also habe ich mir den Beginn der kommenden Woche gesetzt, als Startschuss.

Der Grund dafür ist einfach, damit ich vorher ein wenig Zeit habe, mich auf einen neuen Haushaltsplan einzustellen. Zeit, das Papierchaos in der Wohnung aufzuarbeiten. Zeit, noch einmal die letzten Tage auf eine passende Stellenausschreibung zu warten. Das ist alles gar nicht so leicht, wenn man sich die letzten Monate hat tragen lassen von der Aussage "Zu neunundneunzig Prozent haben sie im Sommer ihre Planstelle", in seliger Ignoranz der Realität. Das war zwar schön, aber irgendwann lässt sich die Last im Nacken eben nicht mehr ignorieren.

Ich bin sehr gespannt, wie das wird - ich halte Euch auf dem Laufenden. Und nein, mir geht es mit der Situation nicht gut, aber irgendwie müssen wir jetzt da durch.

post scriptum: Zum Anzeigebild oben - es gibt jetzt endlich den Veröffentlichungstermin für das Remake von "Silent Hill 2", auf das ich schon lange warte - dieses Jahr im Herbst, Anfang Oktober, genau die richtige Jahreszeit dafür. Allerdings muss es noch etwas länger warten, denn momentan kann ich mir das nicht leisten. Noch ein Grund, weiterhin zu hoffen, dass KollegInnen sich die Beine brechen oder werfen und damit für das nächste Schuljahr ausfallen, damit ich eine Vertretung übernehmen kann.

Montag, 3. Juni 2024

"Nakritze"


Kleine Anekdote aus der Jugend heute, und zwar eine, mit der ich nicht allein bin, wie ich mittlerweile weiß. Meine Studienleiterin in Englisch hat uns damals im Referendariat davon erzählt, wie sie als Kind bei den Eltern bei den Nachrichten mit einem Ohr hingehört hat und immer die feste Begrüßungsformel mitgesprochen hat: "Guten Abend, meine Damuntern!"

Da sie es nicht besser wusste und die korrekte Schreibweise nie eingeblendet wurde, war sie davon überzeugt, dass das Wort "Damuntern" heißt und nicht "Damen und Herren". So ähnlich ging es mir, wenn ich mit meiner Mutter in der Apotheke war und wir zum Beispiel etwas gegen Erkältung besorgt haben; manchmal durfte ich mir dann eine kleine Tüte Süßes aussuchen, und ich bin immer direkt zum schwarzen Gold gegangen, Lakritze in jeder erdenklichen Form. Mein Favorit sind bis heute die schwarzen und roten Knuspersalmis.

Ich mag Lakritze sehr, die Kombination aus würzig und süß, manchmal mit einem guten Schlag salzig, ist bis heute ein Genuss für mich. Jetzt liegen gerade Hexenheuler auf meinem Couchtisch. Wie die Überschrift schon verrät, dachte ich früher tatsächlich immer, dass es "Nakritz" heißt, und ich habe auch nie nachgefragt, sondern das jahrelang übernommen - bis ich dann mit der korrekten Schreibweise konfrontiert wurde und die widerwillig übernommen habe. Lecker!

Habt Ihr auch solche Wörter, die Ihr früher falsch verstanden und mit dem Fehler in Euren Sprachgebrauch übernommen habt?