Montag, 3. Juni 2024

"Nakritze"


Kleine Anekdote aus der Jugend heute, und zwar eine, mit der ich nicht allein bin, wie ich mittlerweile weiß. Meine Studienleiterin in Englisch hat uns damals im Referendariat davon erzählt, wie sie als Kind bei den Eltern bei den Nachrichten mit einem Ohr hingehört hat und immer die feste Begrüßungsformel mitgesprochen hat: "Guten Abend, meine Damuntern!"

Da sie es nicht besser wusste und die korrekte Schreibweise nie eingeblendet wurde, war sie davon überzeugt, dass das Wort "Damuntern" heißt und nicht "Damen und Herren". So ähnlich ging es mir, wenn ich mit meiner Mutter in der Apotheke war und wir zum Beispiel etwas gegen Erkältung besorgt haben; manchmal durfte ich mir dann eine kleine Tüte Süßes aussuchen, und ich bin immer direkt zum schwarzen Gold gegangen, Lakritze in jeder erdenklichen Form. Mein Favorit sind bis heute die schwarzen und roten Knuspersalmis.

Ich mag Lakritze sehr, die Kombination aus würzig und süß, manchmal mit einem guten Schlag salzig, ist bis heute ein Genuss für mich. Jetzt liegen gerade Hexenheuler auf meinem Couchtisch. Wie die Überschrift schon verrät, dachte ich früher tatsächlich immer, dass es "Nakritz" heißt, und ich habe auch nie nachgefragt, sondern das jahrelang übernommen - bis ich dann mit der korrekten Schreibweise konfrontiert wurde und die widerwillig übernommen habe. Lecker!

Habt Ihr auch solche Wörter, die Ihr früher falsch verstanden und mit dem Fehler in Euren Sprachgebrauch übernommen habt?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen